Gangnam-Style war gestern. Wer jetzt in sein will, der ruft zum Harlem-Shake-Flashmob auf. "Mal sehen, ob das auch in Kulmbach funktioniert", hat sich Christoph Barnickel alias Barni Banani gedacht. Gekommen sind rund 300 Tänzer in abenteuerlichen Kostümen.
"So, ich wäre der Meinung, es ist mal Zeit, zu zeigen, was Kulmbach alles kann. Ich möchte ein Harlem Shake Video zusammenstellen. Ich glaub, wir können einige im Netz toppen", hat Barni Banani auf der Facebook-Seite Harlem Shake Kulmbach alle zum Mitmachen aufgerufen. Und die genauen Modalitäten hat der Veranstalter auch noch gleich dazugestellt: "Ihr braucht ein Kostüm, eine Unterhose und jede Menge Spaß!".
1458 Personen wurden eingeladen. Spontan haben 220 zugesagt, 219 wollten sich ein Hintertürchen offen lassen und haben "Vielleicht" auf Facebook gevotet. Doch tatsächlich fanden sich auf dem Kulmbacher Marktplatz mehr als 300 tanzlustige Spaßvögel ein - und viele, viele, die einfach zufällig am Samstag Nachmittag zuschauen wollten oder überraschend zu dem "Flashmob" dazu kamen.
So mancher "ältere Teilnehmer" fragte nach dem Sinn. Doch es gab keine Botschaft. Einfach nur Spaß stand im Mittelpunkt. Barni Banani machte es spannend. Denn für die Videoproduktion gab es genaue Anweisungen. Wenn "Weltenretter Panda" ganz allein vorm Rathaus tanzt, dann müssen viele, viele Leute durch Bild latschen. Von rechts nach links, von links nach rechts. Möglichst dynamisch, also rennend. Damit das ganze auf dem Video auch gut ausschaut. Und dann endlich machte Barny Banani den Kofferraumdeckel auf und schmiss den Riesenlautsprecher an. Endlich wurde der Marktplatz mit dem Lied des amerikanischen DJs und Musikkproduzenten Harry Rodrigues alias Baauer beschallt. Gleich zwei Mal tanzten die Kulmbacher den Harlem Shake und flippten völlig aus.
So richtige Tanzschritte muss man beim Harlem Shake übrigens nicht einhalten. Erlaubt ist, was richtig cool ausschaut. Die einen machten Liegestützen, die anderen rollten sich über das Kopfsteinpflaster. Andere hüpften wild auf und ab.
Marina (14), Jacqueline (13), Lea (12) und Celine (13) hatten sich als Pokemons und Wolf verkleidet und rollten sich zum Schluss auf dem Marktplatz hin und her. Vorsichtshalber hatten sie sich im Eiscafé und mit Döner gedoopt. Svenja Zuber (16) hatte sich eine Anonymous-Maske aufgesetzt - und der vierjährige Justin, der Sohn ihrer Schwester, tat es ihr gleich - und war mit einer Scream-Maske auch voll mit dabei.
Eines der kuriosesten Kostüme hatte Axel Kaske (18): Er hat sich von einem Kumpel ein Krabbenkostüm geliehen: in Feuerrot. Und eigentlich sah das Kostüm auch eher aus wie ein Hummer.
Max Seidler (19) griff zur Gasmaske, Max Pöhner hatte eine Gummibpuppe dabei, die leider vorher platzte, aber trotzdem noch mittanzen konnte. Und Aylin Temizhan (18) hatte - wie auch der Veranstalter - ein lila Kuhkostüm für den großen Auftritt ausgesucht. Manche nahmen einfach Fahrradhelm oder tanzten in Abfahrtsskischuhen. Spidermans und Menschen mit Anonymous-Masken, Phantasiegestalten und ein Aligator, sogar ein Affe und Sponge Bob waren mit von der Partie. Und viele ließen sich von der Spaßtruppe einfach anstecken.
Der Hype ist nicht nur auf dem Kulmbacher Marktplatz:

http://www.youtube.com/watch?v=TPPHaKy1R6U