Beim ATS Wartenfels wird Treue großgeschrieben. Leander Stöcker (60 Jahre Mitglied), Gustav Tempel (50 Jahre) und Ludwig Melzer (60 Jahre) erinnern sich an Zeiten, als die Spieler mit dem Fahrrad zu Auswärtsspielen fuhren.
In Wartenfels schlägt das Herz blau-weiß. In den Vereinsfarben des ATS, der seit 1896 besteht und viele Mitglieder hat, die ihm über Jahrzehnte die Treue halten. So auch Hans-Gerhard Stöcker, der mit 13 Jahren Mitglied wurde. Er war Torwart, Jugendleiter und -trainer, Ballwart und Unterkassier. Von 1987 bis 1999 war Stöcker im Wirtschaftsausschuss tätig, später hat er als Mannschaftsbetreuer Trikots bereitgestellt und Pausentee gekocht. Auch heute pflegt er ein tolles Verhältnis zu allen Spielern.
"Sein Verein" Der ATS ist "sein Verein" und wird es auch bleiben. Stöcker, der in 628 Spielen sieben Tore erzielt hat, wurde jetzt für 35-jähriges Engagement vom Bayerischen Fußballverein mit der Ehrenplakette in Silber ausgezeichnet und vom Bayerischen Landessportverband für seine Funktionstätigkeit geehrt.
Doch auch andere treue
Mitglieder haben viel über den ATS Wartenfels zu erzählen. So Ludwig Melzer (76), der mit 16 Jahren zum ATS gekommen ist. Er war Jugendleiter und Platzwart. "Ich war der fliegende Linksaußen. Und wenn wir Tore geschossen hatten, haben wir immer gefeiert. Das war was", sagt Melzer, der sich an Zeiten erinnert, als die zweiten Mannschaft mit den Fahrrädern zu den Spielen gefahren ist. Legendär sei die Damenmannschaft gewesen. "Die waren richtig gut. Meine Frau Traudl hat auch mitgespielt. Als Libero", berichtet Mälzer, der sich daran erinnert, dass die Damen es 1977 sogar bis ins Endspiel der oberfränkischen Meisterschaft geschafft haben.
Das Duell mit dem ATS Kulmbach Auch Leander Stöcker (81) spricht von schönen alten Fußballzeiten. "Mich hat der Stöckers Adolf angeworben. Der Willi Guldner stand damals im Tor. Einmal haben wir gegen den ATS Kulmbach gespielt.
Ich war Rechtsaußen", sagt Guldner. Sein ATS habe 1:0 geführt, sei dann aber 1:12 unter die Räder gekommen. Stöcker selbst war immer auch für die Geselligkeit zuständig. "Ich habe Trompete und Schlagzeug gespielt."
Mit zwölf Jahren ist Gustav Tempel (66) beigetreten. "Das war einfach normal, dass man in den Verein geht. Ich war in der ersten Mannschaft Libero, dann in der Reserve", berichtet Tempel und führt an: "23 Jahre war ich Fußballer. Ach, das war eine schöne Zeit." Bei Wirtin Lotte habe man manchmal bis nachts um drei Uhr gefeiert. "Wir waren gute Kumpel." Auch heute noch bestehen die Freundschaften, sagt Tempel, der den Fußballern auch oft zuschaut.
Dass die Wartenfelser zusammenhalten, weiß Vorsitzende Birgit Stöcker. Wie sie bei der Hauptversammlung mitteilt, ist der Flur des Sportheims renoviert worden. "2014 muss einiges am Zaun getan werden.
Ich hoffe, dass er vor dem Johannisfeuer aufgestellt werden kann", erklärt Stöcker, die auf viele Helfer hofft. Auch an der Zuschauer-Terrasse und an der Bratwurstbude gebe es etwas zu tun.
Der Abstieg Sie blickte auf die erste Mannschaft, die aus der Kreisklasse abgestiegen ist. "Ein Grund war sicher, dass Torjäger Radek Kanok uns zur Winterpause wieder in Richtung Tschechien verlassen hat, sodass die Torausbeute in der zweiten Saisonhälfte katastrophal war." Aber auch die Trainingsbeteiligung habe zu wünschen übrig gelassen. Zudem habe sich Trainer Harald Bauer verabschiedet. Seit Saisonstart sei der ehemalige Spieler Manfred Angles zuständig.
"Zur Zeit haben wir noch zwei tschechische Spieler in unseren Reihen, die unsere finanzielle Situation nicht besser werden lassen", so Stöcker, die mitteilt, dass die Einnahmen im sportlichen wie im wirtschaftlichen Bereich weiter zurückgehen.
Der Rückgang bei den Einnahmen müsse durch anderweitige Veranstaltungen, durch Mitgliederwerbung, durch Werbung in der Stadionzeitung oder Bandenwerbung aufgefangen werden. Es gebe neue Ideen. So habe Gustav Tempel angeregt, eine Sportheim-Kerwa zu halten zusätzlich zum Sportfest-Wochenende und zum Leikeim-Cup. Stöcker blickt auch auf das Weinfest am 11. Oktober und das Schlachtfest im November.
Nach dem Bericht der Abteilungsleiter, den Ehrungen und Neuwahlen wird die Versammlung mit dem Vereinslied "Blau und Weiß" des ATS Wartenfels beendet.