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Hans-Peter Friedrich zu Besuch in Kulmbach


Autor: Sonny Adam

Kulmbach, Sonntag, 09. Februar 2014

Ein frisch gekürter Bundespolitiker beehrte die Kulmbacher CSU: Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich sprach in der Feuerwache unter anderem über die Stromtrasse und beglückwünscht seine Kulmbacher Parteifreunde für ihre Kandidatenliste.
Minister im Mittelpunkt: Hans-Peter Friedrich (Zweiter von rechts) im Kreise seiner christsozialen Kollegen (von links) Martin Schöffel, Ludwig Freiherr von Lerchenfeld, Henry Schramm und Wolfram Brehm. Foto: Adam


Bei seinem letzten Besuch war Hans-Peter Friedrich noch als Bundesminister des Innern nach Kulmbach bekommen und machte sich damals über die innere Sicherheit Sorgen. Jetzt ist er Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft und fühlt sich sichtlich wohl in dieser neuen Rolle. "Als Innenminister kämpft man jeden Tag gegen das Böse, als Landwirtschaftsminister kämpft man jeden Tag für das Gute - nämlich für die Landwirtschaft im ländlichen Raum."


Ernährung ein zentrales Thema

Er wolle das Landwirtschaftsministerium zum "Wirtschaftsministerium des ländlichen Raumes" entwickeln", betonte Friedrich, wie wichtig die Ernährung sei. Immerhin stellen Landwirtschaft und Ernährungshandwerk in Deutschland viereinhalb bis fünf Millionen Arbeitsplätze.

"Das sind mehr als zehn Prozent."

Die strengen Reden des ehemaligen Innenministers und die Mahnung vor Gefahren sind positiven Weltanschauungen gewichen. Beim Wahlkampfauftakt stellte Friedrich das Ehrenamt und die Bildung in den Mittelpunkt. Es gehe um Mobilität und natürlich die "Überthemen" Rente und Energie.

Der Minister studierte auch die CSU-Kreis- und Stadtratslisten für Kulmbach. "Da sind junge und alte, erfahrene und ungeduldige, Frauen und Männer auf der Liste. Und was mir besonders gefällt: Die laufen nicht mit ideologischem Schaum vorm Mund herum, sondern die Leute auf den Listen wollen Politik, die alle mitnimmt", zeigte sich Friedrich erfreut über viele bekannte Gesichter.

Der gebürtige Oberfranke versprach, sich auch in Zukunft an konservativen Werten zu orientieren. "Wir dürfen unsere eigene Positionierung nicht koalieren, wir müssen unsere Ziele weiter klipp und klar definieren", sagte er und fügte hinzu: "Wir werden hier nie ein öffentliches Verkehrsnetz wie in München oder Nürnberg haben, es wird hier immer nur mit Individualverkehr gegen. Aber es muss innerhalb einer angemessenen Zeit ein ICE-Bahnhof und ein Flughafen erreichbar sein." Im ländlichen Raum sitze die Kreativität des Landes, denn hier ist sei noch Platz für Kreativität und Gestaltung.


Linienführung prüfen

Auch die Energiewende brachte der Minister aufs Tablett. Man müsse erst prüfen, in welchem Maße Stromtrassen benötigt werden und wo die Linienführung verlaufen soll. "Wenn Menschen betroffen sind, müssen wir eben für einige Kilometer unter die Erde. Dazu müssen wir die Amprions dieser Welt bringen. Solche Trassen gehen nur zusammen mit der Bevölkerung." Dafür erntete er Spontanapplaus in der Feuerwache.

Bei seiner Stippvisite in Kulmbach gab sich der Bundeslandwirtschaftsminister leutselig und nahm sich viel Zeit. Viele Kulmbacher nutzten die Gelegenheit, um ein persönliches Wort mit ihm zu wechseln. OB Henry Schramm stellte sogar seine Fähigkeiten als Fotograf unter Beweis und machte Erinnerungsfotos vom Minister mit den Kulmbachern.

Natürlich hatten auch Schramm sowie Stadtrat Wolfram Brehm und die CSU-Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Ludwig Freiherr von Lerchenfeld sowie der Spitzenkandidat des Kreises, Jörg Kunstmann, ihre Anliegen und trugen sie an den Minister persönlich heran. Schließlich ist Friedrich nun "neuer Chef" des Max-Rubner-Institutes und bekam auch gleich die Wichtigkeit der Einrichtung für den Ernährungsstandort Kulmbach dargelegt. Schramm: "Es ist etwas Besonderes, dass wir zum Wahlkampfauftakt einen Bundesminister zu Gast haben. Ich bin sicher, dass es gut für uns ist, dass Hans-Peter Friedrich jetzt Landwirtschaftsminister ist. Denn er weiß, dass es die oberfränkischen Landwirte sowieso schon schwerer haben." Für den Wahlkampf in der Stadt hat die CSU den Wahlkampfslogan der OB-Wahl abgewandelt: "Kulmbach weiter auf Kurs".


Flutmulde ein Mega-Projekt

An der Spitze des Landkreises steht Jörg Kunstmann auf Platz eins. "Wir wollen die Menschen mit unseren Positionen überzeugen", betonte er. Und Wolfram Brehm freute sich, dass es gelungen sei, seit acht Jahren einen Haushalt verabschieden zu können, ohne neue Schulden zu machen. Die Flutmulde und eine Umgestaltung des Zentralparkplatzes seien Mega-Projekte.