Großalarm im Oberland

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Mit schwerem Atemschutz ausgerüstet bergen Feuerwehrleute "verletzte" Recaro-Mitarbeiter aus dem Gebäude. Fotos: Klaus-Peter Wulf
Mit schwerem Atemschutz ausgerüstet bergen Feuerwehrleute "verletzte" Recaro-Mitarbeiter aus dem Gebäude. Fotos: Klaus-Peter Wulf
Die Wehren aus Kupferberg und Mannsflur beim Förderstreckenbau.
Die Wehren aus Kupferberg und Mannsflur beim Förderstreckenbau.
 
 
 

Warum Übungen bei Firmen nicht nur den Feuerwehren etwas bringen, zeigte ein Großeinsatz am Dienstag bei Recaro in Mannsflur.

Material und Produkte im Wert von vier Millionen Euro und ein Maschinen- und Gebäudewert in vielfacher Höhe - die Firma Recaro hat seit kurzem ihren Hauptsitz in Mannsflur und unterliegt auch dort strengen Sicherheitsbestimmungen der Versicherungen. Und die werden erfüllt, wie eine Großübung der Feuerwehren am Dienstag zeigte.

"Brand der Produktionshalle der Recaro, mehrere verletzte Personen", lautete die Nachricht der Integrierten Leitstelle in Bayreuth um 17.49 Uhr an die Feuerwehren. Zehn Mannschaften wurden alarmiert. Am schnellsten - nur sieben Minuten nach dem Alarm - war die Wehr aus Mannsflur zur Stelle und begann nach Anweisung von Kreisbrandinspektor Franz Gareis mit dem Aufbau einer Löschwasserförderstrecke von der Koser aus. Fast zeitgleich traf Marienweiher ein und legte die Schlauchleitung zum "Brandobjekt", der Produktionshalle der Firma Recaro auf dem hinteren Betriebsgelände.

Vorstoß mit Atemschutz


Auch die Wehren aus Marktleugast, Kupferberg und Maierhof waren nur wenige Minuten später einsatzbereit, suchten mit schwerem Atemschutz im Gebäude nach den Verletzten und begannen mit den Löscharbeiten. Schnell waren die Recaro-Mitarbeiter gefunden und aus der Gefahrenzone gebracht. In die Übung einbezogen wurde die Verletzung eines Feuerwehrmannes, um den sich die Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes Kulmbach kümmerten.


Zwei Drehleitern geordert


Zu Hilfe gerufen waren auch die Drehleitern der Wehren aus Helmbrechts und Münchberg. Unterstützt wurden sie bei den Löscharbeiten von den Aktiven aus Hohenberg, Grafengehaig und Stammbach. Um 18.35 Uhr war der "Brand" gelöscht.

"Das Zusammenspiel der Wehren ist für alle Betriebe hier im Oberland sehr wichtig. Die Übung ist gut abgelaufen und hat unterstrichen, dass Hilfe schnell zur Stelle ist", urteilte ein zufriedener Kreisbrandrat Stefan Härtlein. Besonders wichtig war es nach Härtleins Worten, schnell eine Lageposition zu haben, um das Brandobjekt gut abzudecken.

"Recaro kann sich auf die Rettungskräfte verlassen. Ich hoffe, dass nie ein Feuer ausbricht", betonte Produktionsleiter Edelbert Beck.

Dass eine solche Übung nicht nur für die Wehren, sondern auch die Betriebe wichtig ist, unterstrich Kreisbrandinspektor Franz Gareis. "Die Firma Recaro braucht jährlich versicherungstechnisch eine solche Übung. Wir werden sie machen wie auch den anderen Betrieben zuliebe, denn sie sind wichtig für den Erhalt der Arbeitsplätze."

Grenzübergreifend einsatzbereit


Sehr nötig ist nach seiner Ansicht für den Feuer- und Katastrophenschutz der Region das gute Verhältnis der Wehren im Bereich der Kreisgrenze Kulmbach-Hof: "Es herrscht ein gutes Verhältnis unter den Wehren, was heute unter Beweis gestellt wurde."

Eingesetzt waren bei der Großübung nicht weniger als zehn Wehren mit elf Fahrzeugen und 78 Aktiven.
Das meiste Schlauchmaterial mit zirka 200 Meter B-Leitungen hatte die Wehr Marienweiher von der Koser herauf zu verlegen. "Sie stand nach nur 15 Minuten."

Bewährt hat sich nach den Worten des Kreisbrandinspektors zudem das neue Tanklöschfahrzeug der Marktleugaster Wehr, das mit 5000 Litern doppelt so viel transportiert wie das alte Auto. "Und das kann im Erstangriff entscheidend sein."