"Galileo" dreht einen Horror-Unfall bei Stadtsteinach
Autor: Sonny Adam
Stadtsteinach, Sonntag, 07. April 2013
Auf der alten Verbindungsstraße zwischen Hummendorf und Stadtsteinach waren Stuntmen gefordert. Dort wurde ein Horrorunfall für das Fernsehen gedreht. Ein Münchner Produktionsteam hat den Beitrag für die Pro7-Sendung "Galileo" aufgenommen.
Die alte Verbindungsstraße zwischen Hummendorf und Stadtsteinach ist normalerweise gesperrt. Am Wochenende hat sich dort aber ein spektakulärer Unfall ereignet. Ein geplanter Unfall - eine Crew der Münchner Firma Maximus Film hat für die Pro7-Sendung "Galileo" gedreht.
Das Sperrschild
Gleich hinter der Gärtnerei Frankenwald prangte ein Sperrschild, das allen normalen Autofahrern deutlich machte, dass sie auf der Straße nichts zu suchen haben. Nur Wagen mit Münchner und Frankfurter Kennzeichen, die zur TV-Produktion gehörten, waren zu sehen. Während die Kameras auf ihre Positionen gebracht wurden, warteten fünf Schrottautos, ein Autotransporter sowie ein alter Gelenkbus der Firma Röttgen auf den Einsatz.
Was genau gedreht wurde, verriet die Produktionsfirma nicht.
Für Kinofilme
Fünf Autos und fünf Stuntleute waren im Einsatz. "Wir haben die Story seit Oktober vorbereitet", sagte der Chef der Stuntcrew, Matthias Schendel. Zwei Wochen hat er mit den Stuntmen den Einsatz geprobt. Die Jungs, die über Autos springen und in den Crash-Autos sitzen, sind nicht lebensmüde. Jeder Aufprall ist genau berechnet. Schendel: "Alle Eventualitäten müssen einbezogen werden." Auch als Stunt-Double von Brad Pitt oder Tom Cruise waren seine Jungs schon im Einsatz. Schendel hat auch schon Einsätze für Kinofilme wie "Inglorious Basterds" oder "Operation Walküre" koordiniert.
Der Stuntman vor dem Crash
Igor Tjumenziv musste in einem alten Golf einen Crash inszenieren. "Der schlimmste Moment ist der, wenn man losfährt", sagte der Stuntman und gab zu, dass auch für ihn Angst kein Fremdwort ist. Natürlich wurden Vorkehrungen getroffen. So wurde das Cockpit verstärkt. Der Fahrer wurde mit besonderen Sicherheitsgurten gesichert, saß in einem speziellen Sitz. Tjumenziv trug Protektoren am ganzen Körper und einen Helm.
Dann fuhr er los und gab Gas. Mit Tempo 60 raste er in die Unfallstelle - das Auto drehte sich. Es gab einen Riesen-Schlag. Am Ende zeigte sich ein schreckliches Bild mit mehreren Autos, die nur noch Schrott und ineinander verkeilt waren. Kameramann Ludwig Lehner hielt alles mit seiner Highspeed-Kamera fest. "Nur mit der gelingen die extremen Nahaufnahmen, die den Film spektakulär machen."
Busfahrer darf raus
Busfahrer Ernst Weinmann von der Firma Röttgen war heilfroh, dass er schon vorher aussteigen konnte. Wegen des Busses hatte Maximus Film in Stadtsteinach gedreht. Die Schrottautos kamen aus Kulmbach.
Doch der Unfall ist nur das "Beiwerk" für den Film. Wie Redakteurin Viktoria Jipp herausstellte, geht es darum, einen genauen Blick auf die Arbeit der Unfallforscher zu werfen. Die hießen Jan Berger, Lars Hannawald und Uli Uhlenhof. Alle Drei kommen von einem Institut aus Dresden. "Wir sichern die Spuren am Tatort,setzen sie wie ein Puzzle zusammen", sprach Jens Hannawald über die Arbeit. Wer mehr darüber wissen will, muss sich nicht lange gedulden. Der Beitrag soll noch im April auf Pro7 gezeigt werden.