Ex-"Vorschullehrerin" bleibt Vereinen treu

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Mit der Vorschule hat Emmi Mähringer immer am Stadtsteinacher Fasching teilgenommen. Unser Bild entstand beim Umzug 2007. Foto: Archiv
Mit der Vorschule hat Emmi Mähringer immer am Stadtsteinacher Fasching teilgenommen. Unser Bild entstand beim Umzug 2007. Foto: Archiv
Das Schild für den Faschingsumzug hat Emmi Mähringer bereits gemalt. Foto: Sonja Adam
Das Schild für den Faschingsumzug hat Emmi Mähringer bereits gemalt. Foto: Sonja Adam
 

Emmi Mähringer will sich auch nach dem Aus der Vorschule in Stadtsteinach weiter um Kinder kümmern und für Stadtsteinach engagieren. Als erste Aktion ist die Teilnahme am großen Faschingstreiben geplant.

Die Vorschule in Stadtsteinach ist Geschichte. Nach 32 Jahren hat Emmi Mähringer ihre Tätigkeit an den Nagel gehängt, allerdings nicht ganz. Denn die "Vorschullehrerin" aus Passion trommelt für Aktionen noch Kinder zusammen - jetzt für den bevorstehenden Faschingsumzug.

Ein Stock drüber

Während es andernorts schon lange keine Vorschule mehr gibt, weil sich das pädagogische Konzept verändert hat, erfreute sich das Vorschulkonzept in Stadtsteinach größter Beliebtheit: bis zum Schulstart im September. Da gingen die letzten Vorschulkinder von Bord. Sie pauken jetzt einen Stock über dem Vorschulraum in der Schule.

Jahrzehntelang hatten Emmi Mähringer und Günter Hönig dafür gesorgt, dass Kinder ein Jahr, bevor sie Abc-Schützen wurden, auf den Ernst des Lebens vorbereitet wurden.
Günther Hönig kann aus gesundheitlichen Gründen die organisatorischen Aufgaben nicht mehr übernehmen. "Und allein schaffe ich das nicht", sagt Emmi Mähringer. Deshalb hat sie schweren Herzens das Aus der Vorschule verkündet.

Schluss machen will sie nicht

Aber ganz Schluss machen will Mähringer noch nicht. Jetzt hilft sie auf ehrenamtlicher Basis Marianne Nowack bei der Kinderbetreuung, wenn diese Märchen vorträgt. Und mit den Kindern aus der Märchenstunde und allen, die Lust haben, will sie am traditionellen Faschingsumzug in Stadtsteinach teilnehmen. Das Schild für den Umzug hat sie schon gemalt. "Ein bunter Haufen Kinder aus der Märchenstunde SAN", hat sie mit dicken Buchstaben draufgeschrieben. Emmi Mähringer hofft, dass viele Kinder aller Altersgruppen mitmachen. "Nur größer als ich sollten sie nicht sein", sagt die Frau, die sich auf das Faschingstreiben freut.

Nicht die einzige Aktion

Es soll nicht die einzige Aktion bleiben. "Wir wollen den Vereinen erhalten bleiben", sagt Mähringer. Deshalb möchte sie unter anderem mit Kindern, die sie aus der Vorschule kennt, aber auch mit anderen Interessierten für die Muttertagsfeier der AWO wieder Aufführungen einstudieren. Auch gebastelt werden soll weiterhin. "Und die Weihnachtsfeier der AWO und der SPD werden weiterhin mit einem Programm einer bunten Kinderschar bereichert", hat sich Mähringer vorgenommen.

Die Handpuppe

Der gute alte Vorschulraum im Untergeschoss der Stadtsteinacher Schule bleibt deshalb vorerst erhalten. "Da ist noch der Bobby, den haben alle geliebt. Den kann ich auch nicht verschenken", erzählt Emmi Mähringer, hält eine Handpuppe in englischer Polizeiuniform hoch und lässt diese - wie früher in der Vorschule - mit verstellter Stimme sprechen.

Als sie die Vorschule vor 32 Jahren übernommen hatte, betreute sie 20 Kinder. "Der Kindergarten war damals voll, manche Kinder hatten keine Chance, einen Platz zu bekommen." Manche Jungs und Mädels gingen gar nicht in den Kindergarten. "Und so wurde dann eben die Vorschule für alle, die bald in die Schule kommen, ins Leben gerufen", sagt Mehringer, die die Nachfolge der ersten "Vorschullehrerin" Gerti Hiller übernommen hat.

Das waren die Ziele

Ziel war es unter anderem, dem Nachwuchs die ersten Buchstaben beizubringen und zu zeigen, wie man den Namen schreibt. Emmi Mähringer: "Die Kinder lernten zählen und auch so Kleinigkeiten wie ruhig sitzen zu bleiben."