Eugen Hain tritt in Guttenberg doch wieder an

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Anfang September wurde Klaus Witzgall (CSU/PWG/links) als neuer stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Guttenberg von Bürgermeister Eugen Hain vereidigt. Foto: Archiv/Erwin Weber
Anfang September wurde Klaus Witzgall (CSU/PWG/links) als neuer stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Guttenberg von Bürgermeister Eugen Hain vereidigt. Foto: Archiv/Erwin Weber

Eugen Hain, der bisherige Bürgermeister von Guttenberg, lässt sich von der CSU doch noch einmal aufstellen. Am 27.Dezember ist Nominierungsversammlung.

"Ich muss natürlich erst nominiert werden. Aber ich habe für mich entschieden, dass ich noch einmal antrete", erklärt Hain.

Seit Jahren hatte Eugen Hain geplant, dass nach dieser Wahlperiode für ihn Schluss sein würde. Deshalb wurde Uli Rogen als möglicher Nachfolger aufgebaut. "Das wäre ideal gewesen, er war zweiter Bürgermeister, er war im Gemeinderat, er war in vielen Vereinen. Aber durch seinen plötzlichen Tod im Alter von nur 52 Jahren ist jetzt alles anders", sagt Eugen Hain.

Vier mögliche Kandidaten

Natürlich bemühte sich Eugen Hain in den vergangenen Wochen und Monaten darum, doch noch einen anderen Kandidaten als Nachfolger zu finden. "Es gab vier Leute, die vorstellbar gewesen wären und die angesprochen worden sind", sagt Hain. Doch aus beruflichen Gründen war es bei keinem Kandidaten machbar. "Ja, auch Gemeinderat Klaus Witzgall haben wir gefragt. Aber er arbeitet beim Straßenbauamt und kann tagsüber die nötige zeitliche Flexibilität nicht aufbringen", sagt Eugen Hain und bedauert das. Deshalb musste letztlich auch Witzgall absagen.

Das Bürgermeisteramt in Guttenberg ist eine nebenamtliche Tätigkeit und wird nur mit einer Aufwandsentschädigung bedacht. Für Gemeinden mit bis zu 1000 Einwohnern ist eine Aufwandsentschädigung von bis zu 2700 Euro vorgesehen. "Aber davon bin ich weit entfernt", sagt Hain.

Arbeitszeit reduziert

Er selbst hatte vor seiner Kandidatur mit seinem Arbeitgeber, der Sparkasse, gesprochen und seinen Zweigstellenleiterposten in Marktleugast an den Nagel gehängt. "Damals war der glückliche Umstand, dass das Bertreuungssystem umgestellt wurde. Ich wurde dann Individualkundenbetreuer. Außerdem habe ich meine Stelle von hundert auf achtzig Prozent reduziert", erklärt Eugen Hain. Damit hat er zwar erhebliche Einbußen in seinem Hauptberuf hinnehmen müssen, doch durch die Aufwandsentschädigung ist er dennoch noch ein bisschen besser gefahren. "Und mit 58 Jahren bin ich dann in Altersteilzeit. Seitdem ist es natürlich einfacher und leichter", sagt Hain.

Generell wendet Hain rund einen halben Tag nur für seine Bürgermeistertätigkeit auf. Denn nicht allein die Bürozeiten sind zu rechnen, sondern vor allem die repräsentativen Aufgaben sind zeitaufwändig. "Jetzt sind viele Weihnachtsfeiern, wo man einfach hin muss. Man muss zu den Vereinen gehen, zu Geburtstagen, das gehört alles dazu", sagt Hain.

Dass sich Eugen Hain nun mit 64 Jahren noch einmal zur Verfügung stellt, hat viel mit Idealismus und seiner Verbundenheit zu Guttenberg zu tun. "Ich bin in Guttenberg geboren und aufgewachsen und ich bin immer hier gewesen. Man wächst in die Verantwortung hinein. Und es war mir ein Anliegen, ein bisschen etwas zu gestalten", sagt Hain. "Wenn ich die vollen sechs Jahre mache, dann bin ich am Ende siebzig. So ungewöhnlich ist das Alter eigentlich nicht."

Schuldenabbau geht weiter

Stolz ist Eugen Hain darauf, dass unter seiner Ägide die Verschuldung deutlich heruntergefahren werden konnte. "Wir liegen unter 22 Kommunen im Landkreis auf Platz fünf, das ist nicht schlecht." Und außerdem konnten die Gemeindekanzlei und der Bauhof gekauft werden. "In der nächsten Periode wird es weiter darum gehen, die Verschuldung herunterzufahren. Wir müssen in den nächsten Jahren die Gemeindeverbindungsstraßen sanieren", sagt Eugen Hain. Außerdem hat Guttenberg noch drei Baugrundstücke zu bieten, die vermarktet werden können - und ein Mehrfamilienhaus. "Eine Riesen-Aufgabe für die Zukunft wird die Entwicklung der Einwohnerzahlen sein, aber das geht nicht so einfach durch gezielte Maßnahmen, da wirken viele Faktoren zusammen", weiß Hain. Aktuell hat Guttenberg rund 540 Einwohner.

Nicht der letzte Bürgermeister

Dennoch ist Hain der festen Überzeugung, dass er nicht der letzte Bürgermeister der kleinsten oberfränkischen und drittkleinsten bayerischen Gemeinde sein wird. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in der nächsten Periode einen neuen Kandidaten finden werden. Das kann sich doch so schnell verändern."