Kreisbaumeister Reinhold Dippold wurde in den Ruhestand verabschiedet. Jetzt will er sich vor allem seinen Enkeln widmen.
Für viele war Reinhold Dippold (64) immer nur der Kreisbaumeister. Dabei hatte der Kauerndorfer viele Interessen - und auch viele Berufe. Er machte im elterlichen Betrieb eine Lehre zum Schreiner, legte dann über den zweiten Bildungsweg am Staatlichen Polytechnikum Coburg, Fachrichtung Hochbau, seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur ab und ging zur Bundesbahn. Dort schaffte er es bis zum technischen Bundesbahnamtmann und wurde ins Beamtenverhältnis auf Lebenszeit berufen. Aber dann wollte er noch etwas anderes machen - und bewarb sich beim Landratsamt.
Dippold bekam die Stelle, feierte 1996 sein 25. Dienstjubiläum und 2011 sein 40.. Er hat viel in Kulmbach erlebt. So manche Attacke habe Narben hinterlassen, gab Dippold zu und spielte vor allem auf einen ehemaligen Kreisrat an, der manche Kritik unter der Gürtellinie platziert habe.
Als persönlichen Höhepunkt wertet Dippold den Neubau der Kreisstraßenmeisterei in Leuchau.
"Hier sollten die damaligen Vereinten Hüttenwerke wieder einmal erweitert werden. Noch einmal Geld in so ein Projekt zu stecken, habe ich für problematisch gehalten. Deshalb habe ich damals einen Neubau vorgeschlagen", so Dippold und erinnert sich noch ganz genau, dass es erst für die 13. Vorlage grünes Licht gab.
Aber es waren auch die Schulprojekte, insbesondere die Sanierung der Röhl-Villa, die dem Kreisbaumeister viel Freude gemacht haben und die ihm am Herzen lagen.
In Zukunft will sich Reinhold Dippold aber nur noch im eigenen Garten oder in Zusammenhang mit den vier Enkeln zwischen drei und zehn Jahren um Bauprojekte kümmern. An seine neue Lebensphase hat er sich jedenfalls schon gewöhnt. Denn bereits seit November 2011 ist er in der Freistellungsphase. "Meine Tochter ist Krankenschwester und ist im Schichtdienst, wir kümmern uns um die Enkel, holen sie ab und machen Fahrdienste", erzählt Reinhold Dippold.
"Meine Frau freut sich auch, dass ich jetzt zu Hause bin", gibt Dippold offen zu. Langeweile im Ruhestand kennt er nicht, denn die vier Enkel halten die Großeltern auf Trab.
Im nächsten Jahr steht erst einmal eine Knieoperation an. "Aber ich hoffe, dass das gut vorüber geht. Denn ich fahre gerne Ski", lacht der frischgebackene Rentner.
Zu seiner Verabschiedung waren neben Landrat Klaus Peter Söllner auch die Kulmbacher Schulleiter und fast alle Bürgermeister gekommen. "Wir hatten eine wunderbare Zusammenarbeit", lobte Söllner den verdienten Mitarbeiter und ließ seine Stationen im Landratsamt Revue passieren. So war Reinhold Dippold auch für die Tierkörperverwertungsanstalt in Leuchau zuständig - und musste sich oft mit den Beschwerden der Anwohner herumschlagen. Seit 2000 hat Dippold die Leitung der Bau-Abteilung übernommen. Und gerade noch rechtzeitig zum Dienstjubiläum wurde er zum Baurat befördert. "Die Zahl der Bauvorhaben, die erst durch seinen Rat und seine Änderungsvorschläge genehmigungsreif wurden, ist unübersehbar", lobte der Landrat.
... das befördert auch die Pension!