Kleine und große, Single-Engel und Engel, die zu zweit auftreten. "Sie haben nicht einmal unbedingt Flügel", erklärt Tittmann. Die Engel sind im japanischen Raku-Verfahren gebrannt. Dabei wird der Ton glühend aus dem Feuer geholt und in Sägespänen gewälzt. Das ergibt eine ganz besondere Oberfläche, die antik und gealtert ausschaut. "Durch die Zugabe von Kobaltoxid oder andere Zutaten lässt sich die Oberfläche auch farblich verändern", verrät Julia Tittmann.

Doch die Gastgeberin ist nicht die einzige, die sich für die Ausstellung in der Berndorfer Werkstatt das Thema Engel ausgesucht hat. Dorit Schubert aus Dresden, die bereits im Sommer mit geklöppeltem Schmuck für Aufmerksamkeit gesorgt hatte, zeigt jetzt hauchzarte Engel aus Silberdraht.

Claus Tittmann, der vor sechs Jahren mit dem Kulturpreis der Oberfrankenstiftung ausgezeichnet worden ist, präsentiert Plastiken.

Es sind "seltsam vertraute Bilder, in denen die Erinnerung an archaische Formen durchschimmert", erklärt er seine Werke. Jeder soll herausfinden, was in seinem Innersten vorhanden ist, wenn er die Kunst betrachtet.

Bis zum 22. Dezember zeigt die Keramikwerkstatt Tittmann ihre Weihnachtsausstellung mit Werken verschiedener Künstler. Vertreten sind neben Claus und Julia Tittmann auch der Maler und Grafiker Robert Siebenhaar aus Mistelgau, Schmuckdesignerin Sophia Epp aus Bernried und Künstlerin Dorit Schubert aus Dresden. Außerdem können Arbeiten der verstorbenen Textildesignerin Elfriede Meyer aus Tirschenreuth besichtigt werden.