Tennis ist für Elisabeth Liedl noch immer eine Leidenschaft. Zwar ist die ehemalige Berufschullehrerin jetzt schon fast 91 Jahre als, doch noch im letzten Sommer stand sie regelmäßig auf dem Platz und hat gespielt. Einfach so zum Spaß. Damit war sie die älteste Tennisspielerin Kulmbachs.
"Jetzt habe ich leider einen Stecken. Ich habe Knieprobleme", bedauert die rüstige Seniorin und freut sich gar nicht so recht auf das Frühjahr. Denn eigentlich geht ja jetzt bald die Saison wieder los.
Doch ihre Tennissachen legt sie nicht aus der Hand. Vorsichtshalber. Im Schrank hängen noch der weiße Tennisrock und eine kurze Tennishose. Auch in Weiß, denn eine andere Farbe passt einfach nicht auf den Tennisplatz, findet die über 90-Jährige. "Tennis ist ein Sport mit viel Bewegung. Es kommt auf Schnelligkeit und Sicherheit an. Und es macht Freude", schwärmt Liedl.
Hoch hinaus Zufrieden erzählt sie, dass sie Zeit ihres Lebens ein sehr sportlicher Mensch war. "Ich habe auch zwei Fast-4000er gemacht - die Wildspitz im Ötztal (3768) und den Cevedale (3769) in Südtirol", erzählt Elisabeth Liedl.
Sie war ebenso begeisterte Skifahrerin.
Elisabeth Liedl ist ein echtes Münchner Kindl. Später lebte sie mit ihren Eltern in Starnberg, dann in Augsburg. "Mein Vater wurde nach Karlsbad versetzt, er war Jurist. Aber dort mussten wir alles zurücklassen, weil wir vertrieben worden sind - und so sind wir wieder nach Starnberg zurück", erzählt Elisabeth Liedl.
"Mein Vater ist dann entnazifiziert und entlastet worden und wurde nach München ans Ministerium versetzt, später war er Präsident des Verwaltungsgerichtes in Bayreuth", berichtet die heute 90-Jährige aus bewegter Zeit.
Seit 1963 TC-Mitglied Schon zur Augsburger Zeit spielten die Eltern Tennis. "Wir haben schon vor dem Krieg gespielt, das war ein sehr edler Sport. Ich selbst bin erst 1963 in Kulmbach zu Rot-Weiß. Ich musste ja erst einmal einen Beruf lernen und Geld verdienen.
Denn damals hat sich Tennis noch nicht jeder geleistet", berichtet die Jubilarin. "Ich war auch bei der Damenmannschaft", blickt sie zurück. Immer hat ihr dabei ihr Dunlop-Maxfly-Schläger gute Dienste geleistet. "Der war immer gut für mich", erzählt Elisabeth Liedl und schwärmt vor allem von den einstigen Schulferien, wenn sie mehr Zeit hatte. "In den Ferien habe ich gespielt, so oft es ging", lacht die Seniorin und erinnert sich auch an ihre Lehrerinnenzeit noch gerne zurück. Teilweise hatte sie bis zu 206 Schüler zu betreuen. "Aber ich habe mir immer meine Fröhlichkeit bewahrt und ich habe es mit der Jugend verstanden", sagt Elisabeth Liedl.
Über die Ernennung zum Ehrenmitglied freut sich die rüstige 90-Jährige, die noch alleine lebt und ihren Haushalt alleine führt, sehr.
Weiterhin geehrt wurden für 40 Jahre Treue Barbara Brückner (Ehrenmitglied), Dieter Nützel, Helmut Möller,Wolfgang Meißner und Kurt Felbinger sowie für 25 Jahre Mitgliedschaft Robert Leithner, Alfred Düring und Michael Ebeling.
Bei der Hauptversammlung des Tennisclubs Rot-Weiß hatte aber auch der Vorsitzende des Tennis-Clubs, Hans-Dieter Ernst, Grund zur Freude. "Wir sind im Aufwärtstrend", sendete er deutliche Signale. So fanden - obwohl der Tennisboom längst vorüber ist - im vergangenen Jahr zwanzig neue Mitglieder den Weg zum TC Rot-Weiß. Der Verein zählt nun 187 Mitglieder.
"Seit vielen Jahren konnten wir endlich wieder eine Damenmannschaft bilden. Und ich bin die Mannschaftsführerin", verkündete Jugendleiterin Monika Ernst.
50 Jugendliche im Training Und bei den Jugendlichen hat der Verein ohnehin Zukunft.
Denn Trainer Matthias Höhn wirkt wie ein Magnet. Derzeit trainieren beim TC Rot-Weiß 50 Jugendliche. "Wir gehen mit neun Mannschaften im Schüler- und Jugendbereich in die Saison", zog Monika Ernst eine Bilanz.
Jetzt stehen erst einmal die Medenspiele im Interesse des Clubs, dann folgen die Clubmeisterschaften. Und im Sommer will der Tennisclub Rot-Weiß ein Tenniscamp durchführen. "Wir werden auch weiterhin Werbung an den Schulen machen", hofft der TC noch immer auf steigende Mitgliederzahlen.
Die Wahlen Bei der Hauptversammlung standen auch Neuwahlen auf dem Programm. Hans-Dieter Ernst bleibt an der Spitze des Vereins, stellvertretender Vorsitzender ist und bleibt Alexander Philipp. Als Sportwart fungiert in Zukunft Manfred Heinbuch, als Hallenwart Wolfgang Hoffmann.
Für die Jugend ist Monika Ernst zuständig, Kassierer ist Josef Köhler, Kassenwart Sigrid Karrasch. Und für den Internetauftritt bleibt Sabine Vießmann verantwortlich, für Werbung Werner Sossna.