Einmal Pilisszentivan und zurück
Autor: Klaus-Peter Wulf
Marktleugast, Dienstag, 23. Juni 2015
Seit 20 Jahren besteht die Verbindung zwischen dem Pilisszentivaner Chor und dem Musikverein Marktleugast. Das wurde jetzt gebührend gefeiert. Die Beteiligten verbrachten wieder erlebnisreiche Tage in Ungarn.
Das 20-jährige Bestehen der Patenschaft zwischen dem Pilisszentivaner Chor und dem Musikverein Marktleugast war der Anlass, dass sich die Oberland-Musiker mit einem vollbesetzten Omnibus auf dem Weg in die ungarische Partnerstadt machten. Dort wurde dieses Ereignis mit einem gemeinsamen begeisternden Konzert gebührend gewürdigt.
"Pate zu sein, heißt für einander da zu sein, zueinander stehen, miteinander zu gestalten und zusammenzuarbeiten. Diese Patenschaft, die 1994 gegründet und 1995 in Marktleugast zum 100-jährigen Bestehen unseres Musikvereins besiegelt wurde, steht auf zwei tragfesten Säulen", betonte Vorsitzender Georg Purucker und sagte weiter: "Seit der Gründung haben sich der Chor Pilisszentivan und der Musikverein Marktleugast viele Male gegenseitig besucht.
Dank an die Initiatoren
Nicht unerwähnt ließ Purucker die Initiatoren oder Architekten, die die Patenschaft aus der Taufe gehoben hatten. Ohne den persönlichen Einsatz der beiden Bürgermeister Gabor Penzes und Manfred Huhs sowie der Verantwortlichen Georg Bauer, Franz Neubrandt, Rüdiger Hübschmann, Hans-Georg Busch, Raimund Schramm, Paul Schramm und Heinrich Rauh hätte es diese gut funktionierende Patenschaft nicht gegeben.
"Das heutige Konzert ist wiederum ein Beweis dafür, dass die Patenschaft gut gefestigt ist. Zudem geht heut ein lang gehegter Wunsch von Franz Neubrandt und auch von mir in Erfüllung, wieder einmal etwas Gemeinsames zu unternehmen", sagte Purucker. Der Marktleugaster Vorsitzende wünschte der Patenschaft für die nächsten Jahre viel Erfolg, Glück, herrliche Momente und gutes Gelingen.
An Franz Neubrandt, den Botschafter des Chores, überreichte Purucker zum 20. Geburtstag der Patenschaft ein Weinpräsent. Für die Chormitglieder übergab Georg Purucker seinem Vorstandskollegen Guyla Marlok stellvertretend eines der zwölf kleinen Bierfässer.
"20 Jahre wie im Flug vergangen"
"Es war auch heute wieder ein Erlebnis. Die 20 Jahre vergingen wie im Fluge, es war sehr viel Schönes dabei", sagte Guyla Marlok und revanchierte sich mit drei großen Flaschen Sekt bei Georg Purucker.
Pilisszentivans Bürgermeister Gabor Penzes war es eine große Freude, dem gemeinsamen Konzert beizuwohnen. Die Versammelten erhoben sich dabei zu einer Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Initiator und Architekten der Partnerschaft zwischen Pilisszentivan und Marktleugast, Georg Bauer.
Manfred Huhs erfüllte dann eine Aufgabe, die ihm Georg Bauer noch aufgetragen hatte. Huhs gratulierte im Namen des Verstorbenen dem Pilisszentivaner Chor und dem Musikverein Marktleugast zum Patenschafts-Jubiläum und übergab mit den Worten "Es war sein letzter Wunsch" je einen Umschlag an Franz Neubrandt und Georg Purucker. Huhs betonte, dass die Patenschaft dieser beiden Vereine die Gemeinde-Partnerschaft in vielfältiger Weise belebt habe. Er wünschte sich, dass die jetzige Jugend sie weiterhin mit Leben erfüllt.
"In all den Jahren, in denen die Partnerschaft zwischen unseren Kommunen besteht, sind die Verbindungen enger geworden. Aus ihnen ist eine Partnerschaft zwischen Menschen gewachsen, die bei jeder Begegnung aufs Neue vertieft wird", sagte Marktleugasts Bürgermeister Franz Uome. Trotz aller Kommunikationsmöglichkeiten über weite Entfernungen sei der persönliche Kontakt immer noch der beste Weg, um im direkten Gespräch mit den Freunden Erfahrungen auszutauschen. Uome sah in den Gemeinden Pilisszentivan und Marktkeugast einen Teil des Europäischen Hauses, an dessen Aufbau es weiter gemeinsam zu arbeiten gelte. In Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste um die Partnerschaft verlieh Franz Uome dem Pilisszentivaner Chorleiter Franz Neubrandt die Silberne Bürgermedaille des Marktes Marktleugast (siehe dazu auch Artikel unten).
Das Reiseprogramm
Vor dem Pilisszentivaner Rathaus wurden die Marktleugaster Gäste von Bürgermeister Gabor Penzes sowie Chorleiter Franz Neubrandt empfangen und auf die Privatquartiere sowie Pensionen verteilt. Gleich am ersten Abend fand ein Treffen aller Beteiligten am "Haus der Begegnung" statt, wo es Gulaschsuppe satt gab - und Schübel-Bier aus Stadtsteinach.
Nach einer Führung durch die Partnergemeinde traf sich die Marktleugaster Kapelle am nächsten Tag mit dem Chor zu einer gemeinsamen Probe. Das folgende Konzert am frühen Abend begeisterte, denn sowohl die Pilisszentivaner Sänger als auch die Marktleugaster Musiker liefen zur Höchstform auf.
Der Samstag begann mit einem Budapest-Besuch. Nach der Besichtigung des Parlaments war noch Zeit für einen Stadtbummel und einer Visite in der Markthalle. Um 15.30 Uhr war Abmarsch des Festumzuges anlässlich des "25. Sankt Ivaner-Tages" und der Sommersonnenwende, an dem sich auch die Marktleugaster Kapelle und Besucher beteiligten. Viel Beifall gab es auch hier für den Musikverein, der mit böhmischen Stücken aufwartete.
Nach dem Gottesdienst am Sonntag, in dem die Schubertmesse gespielt wurde, hieß es Abschied nehmen. Die Gäste traten die Rückreise nach Deutschland an, wo die Fahrt gegen 23 Uhr in Marktleugast zu Ende ging. kpw