Ein festliches Konzert mit bravouröser Premiere
Autor: Sonny Adam
Marktleugast, Donnerstag, 27. Dezember 2012
Beim Weihnachtskonzert des Musikvereins Marktleugast feierte der neue Dirigent Peter Weiß eine gelungene Premiere.
Beim Musikverein 1895 Marienweiher ist eine neue Ära angebrochen. Der neue Dirigent Peter Weiß hat das Ruder fest in der Hand. Das Weihnachtskonzert war seine Feuertaufe. Zum ersten Mal stellte sich der erst 24 Jahre alte Musikpädagoge als Dirigent der Öffentlichkeit vor und konnte überzeugen. "Er ist jung, hat aber als studierter Musikpädagoge viel Erfahrung.
Er schwingt den Taktstock mit viel Gewandtheit und sieht auch gut aus", machte Vorsitzender Georg Purucker dem Neuen Komplimente. Auch die Zuhörer überzeugte Peter Weiß. Minutenlang applaudierten sie in der voll besetzten Basilika.
Als Musikpädagoge tätig
Es war der vorherige Dirigent Hans-Georg Busch, der die Idee hatte, nicht in der Hektik der Vorweihnachtszeit ein Konzert zu spielen, sondern am zweiten Weihnachtsfeiertag, sozusagen zum Ausklang der Feiertage.
Seit September probt er mit seinen Musikern und nimmt enorme Strapazen auf sich. Denn er ist als Musikpädagoge in Erlangen, Nürnberg und Forchheim tätig und zudem ständige Aushilfe bei den Nürnberger Symphonikern. Zu den Proben fährt er eigens nach Marktleugast. "Aber die Musiker sind sehr fleißig und flexibel, die nehmen es auch in Kauf, wenn wir mal einen Probentermin verschieben muss, weil ich Dienst habe", sagt Peter Weiß.
Anspruchsvolle Werke
Beim Konzert hatte der Dirigent anspruchsvolle Werke ausgesucht: Der Musikverein spielte "Also sprach Zarathustra", die legendäre Hymne von Richard Strauss. Festlich waren auch der Priestermarsch und die Arie des Sarastro aus Mozarts Oper "Die Zauberflöte".
Hohe Bläserliteratur hatten die Musiker mit "Nessun Dorma" aus der Oper "Turandot" von Giacomo Puccini und mit der "Morgenstimmung" von Edvard Grieg zu bewältigen. Irina Peter spielte das Querflöten-Solo. Sehr gut präsentierten die Musiker auch das Largo aus der Sinfonie "Aus der Neuen Welt" von Antonin Dvorak. Dabei stellte sich Michael Schubert als Trompeten-Solist vor.
Michael-Jackson-Song
Doch auch für Freunde moderner Musik hat Peter Weiß eine Ader. Gemeinsam mit den Musikern hatte er Michael Jackson legendäres "Heal the world" (Soli: Tobias Bunzeln und Georg Purucker; beide Posaune) einstudierte. Mit Anton Bruckers Choral "Locus iste" kam wieder ein anderes Genre ins Spiel: klassische Kirchenmusik. Fetzig wurde es bei der Petersburger Schlittenfahrt. Der neue Dirigent hatte als Zugabe noch "Jingle Bells" parat - ebenfalls sehr festlich und schön gespielt.
Beim ersten großen Konzert machte Peter Weiß nicht nur als Dirigent eine gute Figur, sondern zeigte mit der Suite in D-Dur aus Händels Wassermusik auch spielerisch, dass er sich so leicht nichts vormachen lässt. Er interpretierte als Solotrompeter - begleitet von Wolfgang Trottmann an der Orgel - die bekannte Suite.
Gäste aus Grafengehaig
Als Gäste bereicherten diesmal die Sänger des Männergesangvereins Concordia Grafengehaig das Konzert. Leiter Harald Dietzel hatte wohltuend klassische Weihnachtslieder wie "Herbei, oh ihr Gläubigen", "In dulci jubilo" und "Vom Himmel hoch" sowie "Es ist ein Ros' entsprungen" ausgesucht. Aber auch anspruchsvolle Weisen wie "Heilige Nacht" von Johann Friedrich Reichardt brachten die Sänger eindrucksvoll zu Gehör. Natürlich durfte auch ein Lied aus der Feder des legendären Friedrich Silcher nicht fehlen: "Jauchzet, jauchzet dem Herrn" sangen die Grafengehaiger und brachten pure Weihnachtsfreude und die frohe Botschaft nahe.
Pater Alard fand besinnliche Worte zum Konzert. Und natürlich klang das mit gemeinsamen Liedern aus, so wie es Tradition ist: Der Musikverein Marktleugast, der Männergesangverein und Organist Wolfgang Trottmann musizierten mit allen Zuhörern am Ende "Stille Nacht" und "O du fröhliche".