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Ein besonderer Adventszauber


Autor: Sonny Adam

Stadtsteinach, Sonntag, 15. Dezember 2013

Der Musikverein Stadtsteinach und der Chor Akustica boten beim Adventszauber in St. Michael mit viel Fingerspitzengefühl ein Programm mit Niveau.
Der Musikverein hatte bei der Auswahl seiner Werke viel Fingerspitzengefühl bewiesen. Der vierte Stanicher Adventszauber sollte eine Programm mit Niveau bieten, aber nicht zu zuckrig-süß sein, erklärte der Vorsitzende des Musikvereins, Klaus Zahner. Den Musikern ist dieser Spagat gelungen. Fotos: Sonja Adam


Mit der festlich-trutzigen Fanfare und Prelude über den Kirchenliedklassiker "Lobe den Herrn" eröffnete die Original Fränkische Trachtenkapelle den Stanicher Adventszauber - auch 2013 ein ganz besonderes Erlebnis in der Stadtsteinacher Stadtpfarrkirche St. Michael.

Und obwohl das Werk so wohlbekannt klang, hatte es der Satz von Arrangeur James Curnow in sich. Immer wieder hatten die verschiedenen Stimmen Einschübe zu bewerkstelligen - und doch klang das alt-bekannte Grundthema immer wieder in Variationen durch.

Besondere Kombination

Christoph Hohlweg bewies bei dem Eröffnungsstück "Esprit" und sorgte mit seinem schwungvollen Tempo für einen gelungenen Auftakt. Der Chor Akustika stellte sich mit "O Herr, mein Gott, jetzt vor der Nacht" vor. Der Kanon wurde mit einem besinnlichen Text kombiniert. Eine gelungene Idee.

"Unser Programm soll ein gewissen Niveau haben, aber nicht zu zuckrig-süß sein. Wir haben das Programm mit viel Fingerspitzengefühl und Musikalität ausgesucht", erklärte Vorsitzender Klaus Zahner. Die Moderation beim Stanicher Adventszauber 2013 übernahm Dieter Witzgall.

Der Chor Akustica hatte auch bei diesem Programm wieder englische Lieder in den Fokus gestellt. Er verzauberte die Zuhörer mit "Angels" von Robbie Williams" oder mit "Shepherds run". Dabei taten sich Rainer Angermann und Claus Heinrich Michel als Solisten hervor. Das bekannte Eric-Clapton-Stück "Tears in heaven" erinnerte an den Tod des vierjährigen Sohnes des Komponisten. Und besonders gelungen war "Lenas Song". Melanie Bornschlegel verzauberte mit ihrer warmen und timbre-haltigen Stimme als Solistin, aber auch Katharina Korkisch und Marika Pöhlmann taten sich durch Solo-Parts gekonnt hervor.

Gelungener Wechsel

Für eine gelungene Abwechslung sorgten die österreichischen Stücke, die Dirigent Jörg Schmidt ins Repertoire genommen hatte. "Heast es net" wurde fast mystisch inspiriert - und verklang mit einem gehauchten "Heast es net, wia die Zeit vergeht". Und die Zugabe "Es wird scho glei dumpa" kam ebenfalls bestens an.

Auch der Auftritt der Original Fränkischen Trachtenkapelle gefiel den Stadtsteinachern. Denn Dirigent Christoph Hohlweg setzte auf interessante Sätze und altbekannte Evergreens - eine Mischung, die bestens ankam. So spielte die Original Fränkische Trachtenkapelle das Adventslied "Wir sagen euch an, den lieben Advent". Die Musiker bewiesen bei der "New York Ouvertüre" Weltmännischkeit und hatten Jennifer Rushs bekanntes "Power of love" im Repertoire. Bei den beiden Werken taten sich Andrea Stark und Moritz Lauterbach als Solisten hervor und meisterten den Solopart mit Routine und Können.

Auch bei "Joseph and the amazing technicolour dreamcoat" aus der Feder von Andrew Lloyd Webber begeisterte Moritz Lauterbach als Solist. Das Arrangement von Michael Sweeney barg seine Reize.

Mit Gabriellas Song (Saskia Porzelt als Solistin am Waldhorn) und mit Leonhard Cohens "Halleluja" klang der Adventszauber aus.

Die Pfarrkirche St. Michael platzte aus allen Nähten - und die Zuhörer waren von der Mischung aus Gesang und Musik begeistert. Das Experiment "ein Programm von Engeln für Engel" zusammenzustellen, ist gelungen.