Die Kulmbacher Wolfskehle ist wieder frei

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Während Stephan Pröschold von den Stadtwerken, Ingo Wolfgramm von der Stadt Kulmbach, Steffen Groschupp und Claus-Lutz Schreyer von der Günther-Bau (von links) noch das von Oberbürgermeister Henry Schramm durchschnittene Band halten, rollt der Verkehr schon wieder durch die Wolfskehle. Foto: Sonja AdamWolfskehleeröffnung
Während Stephan Pröschold von den Stadtwerken, Ingo Wolfgramm von der Stadt Kulmbach, Steffen Groschupp und Claus-Lutz Schreyer von der Günther-Bau (von links) noch das von Oberbürgermeister Henry Schramm durchschnittene Band halten, rollt der Verkehr schon wieder durch die Wolfskehle. Foto: Sonja AdamWolfskehleeröffnung

Die Kulmbacher Wolfskehle in Kulmbach ist kaum wieder zu erkennen: heller, freundlicher, nicht mehr so unheimlich. Der tiefe Graben, der direkt neben der Straße verlaufen ist und so manchem Autofahrer abends oder bei Glätte die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat, ist Geschichte.

"Es ist sagenhaft, was unter der Erde entstanden ist. Das muss man wirklich sagen", kommentierte Anwohner Hans Klose am Freitag das Projekt bei der feierlichen Einweihung. Und auch Helmuth Obermaier, ebenfalls Anwohner, zeigte sich zufrieden."Wir haben zuerst geschimpft: Es hat unheimlich gestaubt, aber jetzt ist alles vorbei." Wenngleich: "Naja, romantisch war die alte Wolfskehle schon. Mir hat zuerst der Bach gefehlt", sagt Rosemarie Obermaier.

Sicherer und moderner

Doch eines ist klar: Sicherer und moderner ist die neue Wolfskehle. "Ich finde gut, wie es geworden ist. Wir können jetzt von unserem Haus runterschauen. Das ist ganz anders", sagt auch Anwohnerin Bärbel Klose.

Dass die Wolfskehle saniert werden musste, war schon seit 2006 klar. Doch die Mittel und die Planungen für das Mammutprojekt fehlten.
Denn schließlich musste das bisherige Niveau um drei Meter aufgeschüttet werden, erklärte Oberbürgermeister Henry Schramm.

Im Frühling 2013 wurden dann die Bäume gefällt. "Es war ein Theater, keiner konnte sich vorstellen, wie das wird. Aber es ist gut geworden", konstatierte der Kulmbacher Oberbürgermeister jetzt. In den Untergrund wurden Rohre mit stolzen 1,70 Metern Durchmesser eingearbeitet. Immerhin will man auch auf Starkregenereignisse vorbereitet sein. Denn wozu Starkregenereignisse führen könnte, zeigte sich im Juni de Jahres. Ein Hang rutschte ab.

50.000 Euro Mehrkosten

"Wir haben den Hang außerplanmäßig sichern müssen, das hat uns noch einmal 50.000 Euro mehr gekostet", unterstrich der Kulmbacher Oberbürgermeister. Doch für die Sanierung konnten Fördergelder angezapft werden, sonst wäre die mehr als drei Millionen Euro teuere Maßnahme nicht zu schultern gewesen.

Ansonsten verlief alles wie am Schnürchen, zog Claus-Lutz Schreyer von der Firma Günther-Bau Bilanz. "Wir hätten noch zwei oder drei Monate Zeit gehabt," sagte er und betonte, dass die Baustelle ohne Verletzungen über die Bühne gehen konnte. "Alles hat prima geklappt", so Schreyer, der auch auf die Planungen durch das Ingenieurbüro IBP verwies.

In der Wolfskehle sind die Kanäle, aber auch die Gas- und Wasserleitungen neu verlegt worden. "Ich denke, wir werden in diesem Bereich jetzt für viele Jahrzehnte Ruhe haben", stellte Stephan Pröschold, Leiter der Stadtwerke, fest.

In den nächsten Wochen werden noch die Restarbeiten abgewickelt. Und im Frühling werden dann Anpflanzungen getätigt. "Aber die Straße bleibt frei, sie muss höchstens noch mal einseitig gesperrt werden", versprach Oberbürgermeister Henry Schramm.