Für Patienten, die im Krankenwagen ins Klinikum eingeliefert werden, sind die letzten Meter eine Tortur. Doch damit ist bald Schluss. Die Stadt Kulmbach investiert noch in diesem Sommer 250.000 Euro.
Das Klinikum ist auf Erfolgskurs. Es kommen immer mehr Patienten, die Zahl der Beschäftigten steigt. Mehr als 50 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren dort investiert. Durch die stetige Bautätigkeit und die schweren Fahrzeuge ist die Zufahrt zum Klinikum allerdings alles andere als in einem guten Zustand. Die Gullis ragen zentimeterhoch in die Straße und schütteln selbst größere Fahrzeuge ordentlich durch. Die Straßenränder sind ausgebrochen, nur notdürftig mit Splitt und Teerresten zugefüllt.
Das sind Stolperfallen, für alle, die ohnehin nicht mehr so gut zu Fuß sind. In der Straße sorgen Schlaglöcher und Risse für Ärger. Immer wieder bemängeln Patienten und Besucher den Zustand.
Zuletzt wurde er auch im Facebook-Auftritt (
www.facebook.com/BayerischeRundschau) der BR kritisiert.
Unangenehme Begegnung Kommt vom Klinikum ein Bus, der Besucher in Richtung Mönchshof chauffiert - und gleichzeitig von unten ein Krankenwagen mit einem liegenden Patienten an Bord, wird die Situation in der steilen Kurve am Anfang/Ende des Krankenhausbergs richtig prekär. Es wartet der Bus, doch unangenehm sind solche Begegnungen von großen Fahrzeugen jedes Mal. Auch weil die Patienten im Krankenwagen in der steilen Kurve zur Seite gedrückt werden.
Deshalb liegt dem Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) eine Sanierung seit langem am Herzen. Jetzt sind die Weichen dafür gestellt.
Die Stadt Kulmbach hat allein für die Instandsetzung der Klinikumszufahrt eine Viertel Million Euro im aktuellen Haushalt eingestellt. Die Straße soll im unteren Bereich - von der Kreuzung bis nach der steilen Kurve (ungefähr bis zu der Stelle, wo die Parkplätze quer zur Fahrbahn beginnen) - um 1,40 Meter verbreitert werden. Ingo Wolfgramm vom Planungs- und Bauamt und der Oberbürgermeister waren vor Ort. Auch Anwohner Alexander Meile, der täglich den Begegnungsverkehr miterlebt, war mit von der Partie.
Straße wird breiter Die Straße wird zum Hang hin um 1,40 Meter verbreitert. Das ist nach Angaben der Stadt die einzige Möglichkeit, um die Kurve ungefährlicher werden zu lassen. Auf der anderen Seite wäre eine Verbreiterung weniger aufwendig, doch die Kurve würde dann noch steiler werden.
Die Grundstücke, die für diese hangseitige Begradigung nötig sind, hat die Stadt bereits in ihrem Besitz - oder kauft sie an und hat keine Probleme zu erwarten. Dann wird die Straße angeböscht. Das alles soll noch in diesem Sommer passieren. Doch beim Bau ist viel Fingerspitzengefühl gefragt. Denn die Zufahrt muss immer offen bleiben, die Straße kann nie ganz gesperrt werden. Deshalb geht man von einer etwas längeren Bauzeit für die insgesamt rund 400 Meter lange Verbreiterungsstrecke aus und rechnet schon jetzt mit einigen Wochen.
Dabei werden auch die anderen Straßenschäden mit kleinstmöglichem Budget in Ordnung gebracht. Bis zur Parkplatzeinfahrt am Klinikum wird die komplette Straßendecke ausgetauscht. Damit werden die zentimetertiefen Schlaglöcher beseitigt. Eine holperfreie Zufahrt soll dann wieder möglich sein.
Im siebten Bauabschnitt werden eine Notaufnahme mit zehn Betten gebaut, die Zufahrt für den Rettungsdienst wird neu gestaltet. Eine Tagesklinik für Krebspatienten und neue Räume für die Neurochirurgie, für die Innere Medizin und die Unfallchirurgie sowie OP-Säle entstehen. Sogar Strahlentherapie wird im Klinikum Kulmbach eingerichtet.
In einem achten Bauabschnitt entstehen neue Betten auf der Intensivstation und in der Medizinischen Klinik, ein zweiter Linksherzkathetermessplatz wird eingerichtet, ein zusätzlicher OP-Saal, ein neues pathologisches Institut. Neue Räumlichkeiten für eine urologische Hauptabteilung, ein Schlaflabor entstehen - und auch die Ärzte profitieren von dem Neubau. Denn sie bekommen neue Arztzimmer.