Die Saison für Laienspieltheater hat in der Region schon begonnen. Auch in der Kupferberger Stadthalle, dem Domizil der Theatergruppe "Die Berchler", brannte in den vergangenen Wochen oft bis spät in die Nacht das Licht.
"Jede Szene wird so lange geprobt, bis auch die letzte Pointe des Dreiakters ,Die Silberhochzeit‘ oder ‚Lieber einen Mann als gar keinen Ärger‘ von Regina Rösch sitzt", sagt Willi Pöhlmann aus Wirsberg. Premiere ist am 11. Januar, insgesamt sechs Aufführungen sind vorgesehen.
Der 55-jährige Servicetechniker im Aufzugbau hat schon vor 30 Jahren bei den Aufführungen des Elternbeirats im Kindergarten mitgewirkt. Zu seinen Paraderollen zählte damals der Räuber Hotzenplotz. Und der Wirsberger erinnert sich, dass er als Sechsjähriger bereits in der Schule bei Weihnachtstücken und Sketchen dabei war.
Von 2006 bis 2009 gehörte Pöhlmann dann der Wirsberger Theatergruppe "Hubertushof" an. Im vergangenen Jahr stieg er spontan in das neu gebildete Theaterteam "Die Berchler" mit ein, die sich aus Wirsberger und Kupferberger Laienspiel freunden zusammensetzt.
Mit dem Stück "Omas Himmelfahrt" hatten sie auf der Bühne der Kupferberger Stadthalle mit sechs Vorstellungen vor ausverkauften Häusern einen Riesenerfolg. "Diese Erfolge wollen wir im Januar 2013 mit der ,Silberhochzeit' nahtlos fortsetzen", sagt Willi Pöhlmann selbstbewusst.
Begonnen haben die Proben bereits im September in der Kupferberger Schule. Vor drei Wochen wurde die Bühnendekoration in der benachbarten Stadthalle errichtet. "Seitdem stehen wir auf den Brettern, die für uns Laienspieler die Welt bedeuten", sagt der Wirsberger. Und die Nerven sind schon jetzt oft bis zum Zerreißen angespannt, dass auch ja alles hinhaut.
Weihnachtlicher Juni Pöhlmann schildert "Die Silberhochzeit" als ein lustiges Stück, bei dem das Publikum voll auf seine Kosten kommt. Emil Fetzer (Thomas Steinlein) sitzt mit seiner Gattin Betty (Stefka Kodisch) am 24.
Juni im Wohnzimmer, das nach 25 Jahren - das letzte Mal im Jahr der Hochzeit - wieder einmal tapeziert werden könnte. Es ist ein warmer Sommertag. Die Wohnung versinkt deutlich sichtbar im Chaos, und der Weihnachtsbaum, an dem sich mit letzter Kraft einige Nadeln festhalten, steht noch in der Ecke. Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden, denn Emil hat die Umgebung des Christbaums zum Sperrgebiet erklärt. Schließlich stehen 30 Liter Bier auf dem Spiel, die er erhält, wenn "es sein Baum länger aushält" als der seines Nachbarn Oswald.
Und mitten in den aufkeimenden Streitigkeiten kommt bei Emil und seiner Betty plötzlich der Verdacht auf, man könne in einer Woche Silberhochzeit feiern. Doch in welchem Jahr war "Kriegsbeginn"? Die "Sterbeurkunde" ist nicht zu finden, und das "Fangeisen" geht nicht vom Finger.
Erbtante inklusive Der 55-jährige Willi Pöhlmann stößt in seiner Rolle des Oswald Geiger als Nachbar und Freund dazu. Er hat den Fehler seines Lebens - Oswald und seine Helga (Maria Steinlein) haben damals 14 Tage später geheiratet - wie Emil im gleichen Jahr begangen. Dieser kann sich nur erinnern, dass es in dem besagten Jahr beim Feuerwehrfest Schaschlik gab. Perfekt wird das Chaos, als die Erbtante Edith (Dagmar Vornhoff) aus Amerika eintrifft.
Weiter mit von der Partie sind Willi Rucker als Maximilian Müller, Markus Ittner als Stefan Fetzer und Tanja Specht als Susi. Für das richtige Stichwort sorgt - wenn erforderlich - Martina Rucker als Souffleuse.
Termine und KartenvorverkaufTermine Die Vorstellungen für das Stück "Die Silberhochzeit" sind für Freitag, 11., und
Samstag, 12. Januar (Beginn jeweils um 19.30 Uhr), Sonntag, 13. (15 Uhr), Freitag, 18., und Samstag, 19. (jeweils um 19.30 Uhr) sowie Sonntag, 20. Januar (15 Uhr), terminiert. Saalöffnung ist immer 90 Minuten vor Aufführungsbeginn. Die Bewirtung übernehmen wieder Kupferberger und Wirsberger Vereine.
Vorverkauf Karten gibt es im Vorverkauf bei Willi Rucker (Telefon 09227/4977) und bei Thomas Steinlein (09227/5255).