Der Abwasserpreis steigt um 42 Cent
Autor: Klaus-Peter Wulf
Grafengehaig, Dienstag, 27. November 2012
Keine gute Nachricht brachte die Gemeinderatssitzung am Montag für die Grafengehaiger Bevölkerung. Die Verwaltung hat den Abwasserpreis zum 1. Januar 2013 neu kalkuliert.
"Die bisherige Unterdeckung der fünf kommunalen Kläranlagen Grafengehaig, Horbach, Seifersreuth, Walberngrün und Weidmes sowie der zurückgegangene Frischwasserverbrauch macht eine Anhebung von 42 Cent pro Kubikmeter Schmutzwasser von bisher 2,90 auf neu 3,32 Euro unumgänglich", sagte Bürgermeister Werner Burger.
Der Marktgemeinderat stimmte der Erhöhung ebenso einmütig zu wie dem Neuerlass der Entwässerungssatzung. In Kraft bleibt lediglich die Sonderregelung für den Ortsteil Schlockenau mit 1,20 Euro pro Kubikmeter Abwasser auf Grund des Pilotprojektes aus dem Jahr 2000. Die Schlockenauer haben damals ihr Entwässerungsanlage in Eigenleistung gebaut und ohne den Gemeindesäckel zu belasten auch selbst finanziert.
Hinzu kommt für alle die Einführung einer Grundgebühr zur Deckung der Fixkosten.
Hauseigentümer muss Prüfung veranlassen
Manfred Ott vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft zeigte den Räten auf, dass die neue Satzung für die öffentlichen Entwässerungsanlagen des Marktes Grafengehaig und des Gemeindeteiles Schlockenau der neuen bayerischen Mustersatzung entspricht. In diese sind alle Änderungen der aktuellen Gesetzgebung und Vorschriften eingearbeitet.
Neu gegenüber der bisherigen Grundfassung aus dem Jahr 1988 ist, dass die Eigentümer die Dichtigkeit ihres Hausanschlusses alle 20 Jahre überprüfen und die Bestätigung eines Sachverständigen vorlegen müssen. Ist das bisher nicht geschehen, muss der Hausbesitzer innerhalb der nächsten fünf Jahre damit einen Fachmann beauftragen. Ott kündigte zu dieser Thematik Informationsveranstaltungen an.
Erhöhung aus Solidaritätsgründen?
"Der Abwasserpreis muss für alle sechs kommunalen Kläranlagen gelten, beispielsweise auch für Schlockenau", meldete sich Michael Haas zu Wort. Dritter Bürgermeister Hartmut Fischer formulierte es anders: "Schlockenau ist ein Sonderfall. Sie sollten aber wenigstens aus Solidaritätsgründen die Erhöhung - 42 Cent den Kubikmeter - mit bezahlen."
Das Gremium kam überein, es momentan beim Schlockenauer Preis von 1,20 Euro pro Kubikmeter für die nächsten vier Jahre zu belassen, die Erhöhung aber für den nächsten Kalkulationszeitraum ab 2017 ins Auge zu fassen.