Dekan Hans Roppelt verlässt die Stadtsteinacher Katholiken: Ab September 2014 wird Roppelt die Pfarreien St. Hedwig und "Unsere Liebe Frau" in Kulmbach mit Mainleus, Motschenbach, Thurnau und Neudrossenfeld betreuen.
Ausgerechnet den dritten Adventssonntag, den Gaudete-Sonntag, der unter dem Motto "Freut euch" steht, hatte Dekan Hans Roppelt auserwählt, um den Stadtsteinacher Katholiken nach der Messe und den Abkündigungen eine folgenschwere Mitteilung zu machen. "Was ich jetzt zu sagen habe, fällt mir ehrlich schwer", betonte Dekan Roppelt und las die folgenden Worte von einem vorgefertigten Papier ab.
Hans Roppelt wird zum 1. September 2014 die Pfarrei Stadtsteinach verlassen und nach Kulmbach wechseln. Zu diesem Zeitpunkt geht Pfarrer Georg Ochsenkühn von der Pfarrei "Unsere Liebe Frau" in Ruhestand. Zudem verlässt Pfarrer Thomas Wagner von der Pfarrei St. Hedwig Kulmbach seine Wirkungsstätte. "Es ist der Wunsch unsere Erzbischofs Ludwig Schick, dass ich Pfarrer dieser beiden Pfarrgemeinden werde. Und auch für Mainleus, Motschenbach, Thurnau und Neudrossenfeld bin ich zuständig", sagte Roppelt.
Damit wird er in Zukunft die Betreuung von mehr als 8500 Katholiken übernehmen - eine Mammutaufgabe.
"Es ist für eine Abschiedsrede noch viel zu früh. Denn es ist ja erst im September so weit", betonte Roppelt. "Leicht wird mir dieser Wechsel nicht fallen."
Den Stadtsteinachern fuhr die Ankündigung schwer in die Glieder. Viele schüttelten Dekan Hans Roppelt im Anschluss an die Messe ergriffen die Hände. Denn keiner hatte im Vorfeld etwas geahnt. Die Umbesetzung und der Wechsel trafen die Stadtsteinacher völlig überraschend.
Pfarrei wird ausgeschrieben Wie die Pfarrei Stadtsteinach mit Untersteinach besetzt werden wird, ist noch unklar.
"Die Pfarrei wird in den nächsten Wochen ausgeschrieben werden, das heißt, Priester der Erzdiözese Bamberg mit der entsprechenden Qualifikation haben die Möglichkeit, sich bei unserem Herrn Erzbischof um diese Stelle zu bewerben", sagte Roppelt. "Stadtsteinach hat einen sehr guten Ruf. Ich bin zuversichtlich und ich habe das nötige Gottvertrauen, dass Stadtsteinach schnell wieder besetzt werden kann."
"Bitte helfen Sie selbst weiter, dass Stadtsteinach und Untersteinach auch in Zukunft eine lebendige Pfarrgemeinde bleibt", sagte der Dekan und wandte sich an alle ehrenamtlich Tätigen, mit der Bitte auch bei einem neuen Pfarrer weiterzumachen.
Bis 2018 Dekan Nichts ändern wird sich an dem Dekan-Status von Pfarrer Hans Roppelt. Denn er ist bis 2018 gewählt. "In der katholischen Kirche wird man immer für sechs Jahre zum Dekan gewählt.
Ich wurde 1994 zum Dekan gewählt, da war ich noch Pfarrer in Marktschorgast. Jetzt bin ich Dekan - eben in Stadtsteinach. Und 2012 bin ich wieder zum Dekan gewählt worden bis 2018. Ich werde dann eben Dekan in Kulmbach sein." "Wie in Kulmbach alles werden wird, weiß ich noch nicht. Ich habe noch keine Regierungserklärung", erläutert Pfarrer Roppelt. Fest steht allerdings: Beide Pfarreien, die auch bisher eigenständig waren, werden in Zukunft eigenständig bleiben. "Wir werden zusammenarbeiten, aber es ist keine Fusion oder Übernahme oder so etwas", betonte Roppelt.
Wohnort noch offen Noch nicht geklärt ist, wo der Dekan in Zukunft wohnen wird, ob im Pfarrhaus an der ULF oder im Pfarrhaus St. Hedwig.
Personell wird sich in den beiden Kulmbacher Pfarreien erst einmal nichts ändern - ebenso wenig wie in Stadtsteinach.
"Die Mitarbeiter sind ja nicht an einen Pfarrer gebunden. Alles bleibt so", sagte Hans Roppelt.
Alle 15 Jahre Wechsel vorgesehen "Ich bin im Oktober 1996 nach Stadtsteinach gekommen, ich war also fast 18 Jahren hier. Ich sage ehrlich, dass es mir schwer fällt zu gehen. Aber es wäre auch nicht gut, länger zu bleiben. Alle 15 Jahre ist ein Wechsel vorgesehen. Es wäre auch nicht gut, wenn ich bleiben würde. Ein neuer Pfarrer spricht wieder andere Menschen an", sagt Roppelt und sieht den Wechsel auch als Chance für Stadtsteinach.