Stadtsteinachs politische Szene muss bunter werden. Das sagt die Gruppierung Bunte Liste Stadtsteinach. An deren Spitze steht Wolfgang Martin, der noch für die SPD/offene Liste im Stadtrat vertreten ist.
Martin erklärte, dass er von seiner bisherigen Gruppierung, von Pro Stadtsteinach, nicht mehr gefragt worden sei, ob er noch mal kandidieren möchte: "Mich hat keiner angesprochen, aber das ist auch nicht schlimm", sagte er bei der Nominierungsveranstaltung.
Er habe andere politisch Aktive für eine neue bunte Liste gewinnen können, "die ohne Parteiideologie agiert". Er sei der Spitzenkandidat der neuen Gruppierung. Ebenfalls auf drei Plätzen gesetzt - als Kandidat Nummer zwei - ist Heinrich Witzgall, der bisher bei den Freien Wählern war und dessen Ehefrau Karin bereits für die SPD im Stadtrat sitzt. Ehrenfried Bittermann kommt von der ÖdP. Und Christian Pajonk gab offen zu, dass er sich nie parteipolitisch festlegen wollte und deshalb gerne zur Bunten Liste gehören möchte.
"Es ist mir wichtig, dass wir miteinander entscheiden und ich eigene Ideen einbringen kann."
Das Spitzenquartett der Bunten Liste wurde mit zwölf Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und einer Nein-Stimme auf die Liste gehoben. Die weiteren Kandidaten Karin Geyer, Reinhold Lednig und Jürgen Grabenhorst wurden mit zwei Enthaltungen, allerdings ohne Gegenstimme gewählt.
Freier Wähler zu Gast Insgesamt sind zur Nominierungsversammlung 14 Interessierte gekommen, darunter auch Bürgermeisterkandidat Andy Sesselmann (Freie Wähler) und Knud Espig von Pro Stadtsteinach, der auch für diese Vereinigung weiter ins Rennen geht. Nachdem der bestellte Wahlleiter kurzfristig nicht erschien, führte Hans Beyerlein die Nominierung durch.
Insgesamt sind auf der Liste der neuen politischen Gruppierung sieben Personen zu finden - alles bekannte Stadtsteinacher Persönlichkeiten.
"Es passiert immer wieder, dass sich Bürgerlisten neu gründen", sieht Wolfgang Martin in den politisch unabhängigen Gruppierungen einen echten Trend. Allerdings braucht die Gruppierung, damit sie auch wirklich zu den Kommunalwahlen zugelassen wird, noch 80 Unterstützerunterschriften, so Martin, der an alle Stadtsteinacher appellierte, ihre Unterschrift zu geben und damit dafür zu sorgen, dass die politische Szene bunter wird.
Landschaft schützen Wie Martin mitteilte, lehnt die BLS eine Landschaftszerstörung durch Versiegelung kategorisch ab, auch durch den Straßenbau im Stadtsteinacher Tal. Die BLS möchte das Konzept eines Steinachtalführers ausbauen und das Steinachtal zu einem "bewegten Steinachtal" machen.
Außerdem werde man für einen fußgänger-, behinderten- und seniorengerechten Stadtkern mit Begrünung kämpfen und sich für öffentliche Toiletten im Stadtkern einsetzen. "Wir dürfen keine weitere Schulden durch immer neue Großprojekte aufbauen", stellte er fest.
Außerdem soll für Stadtsteinach eine Imagekampagne gestartet werden. "Das Tor zum Frankenwald muss mit Sinn gefüllt werden", so Martin. Er setzt sich für den Ausbau des ÖPNV ein und fordert Wanderwege nach Kulmbach. Er möchte Stadt- und Dorfteiltreffen organisieren und die Politik noch transparenter machen.
Nach der Nominierung freute sich Bürgermeisterkandidat Andy Sesselmann über die Bereicherung der politischen Szene und bot seine Schützenhilfe an. "Ich würde mich freuen, wenn ihr mich unterstützen würdet", sagte er.
Wie Wolfgang Martin mitteilte, können Unterstützer der Liste ihre Unterschrift im Rathaus in Stadtsteinach leisten. "Bis zum 3. Februar besteht die Möglichkeit, während der normalen Rathausöffnungszeiten die neue Gruppierung zu unterstützen, damit wir e auch wirklich bei den Kommunalwahlen mitmischen können".
Eines muss man ja dem Wolfgang Martin lassen: er verfolgt seine Ziele hartnäckig.
Belebung des Steinachtales, Ortsbegrünung, Beruhigung des Marktplatzes, die Stadtmauer......
All das hat er früher schon in den diversen Gruppierungen, denen er angehörte, angestrebt. Dagegen ist nun grundsätzlich nichts auszusetzen. Was mich nun aber ein bisschen stört: wieso soll die Umgehung nicht mehr kommen? War doch Herr Martin einer der lautesten Befürworter für eine Beruhigung der Ortsdurchfahrt und des Marktplatzes! Gibt es eine Alternative, um den Verkehr aus dem Ort zu bekommen? Davon hört man nichts.
Vermutlich wird aus der Bunten Liste nichts werden. Wenn schon bei der Gründungsversammlung nur 14 Personen da waren. Davon abzurechnen sind Herr Sesselmann und Herr Espig - bleiben also nur 12 "echte" Interessierte. Davon wurden nur 7 Personen nominiert. Ich frage mich jetzt, woher die 80 erforderlichen Unterschriften kommen sollen?
Zumindest hat der Bürgermeisterkandidat Andy Sesselmann um Unterstützung -also um Stimmen bei der Wahl- gebeten. Sollte er im März also zum Bürgermeister gewählt werden und die Bunte Liste wahlfähig sein und evtl. sogar einen Stadtrat stellen, dann würde Herr Sesselmann wohl im Gegenzug diesen unterstützen.
Alles Vermutungen - man weiß es erst, wenn die Wahl vorbei ist.
Aber egal, wer gewinnt: ich wünsche mir eine konstruktive Stadtratsarbeit und einen "neutralen" Bürgermeister, um Stadtsteinach weiter voran zu bringen.
1. das "Bewegte Steinachtal" war eine gemeinsame Aktion von "die wüste lebt" und ProStadtsteinach. Ansonsten beleben ja wohl eher Hilde und Sepp Madl mit ihren regelmäßigen Wanderführungen das Steinachtal. 2. Die Ortsbegrünungen (Anpflanzungen an Brücken, Marktplatz, Lindenallee etc.) wurden alleinig durch ProStadtsteinach und Bund Naturschutz organisiert bzw. ausgeführt. 3. Beruhigung Marktplatz? 4. Stadtmauer ist richtig als Thema von Wolfgang Martin. 5. Zur Beruhigung des Durchgangsverkehres haben Prostadtsteinach und Bund Naturschutz Anträge auf Temporeduzierung gestellt. Aktuell laufen Initiativen zur Bemautung, um den Schwerlasttransitverkehr wieder auf die Autobahnen zu lenken. Hier gibt es derzeit außerhalb von ProSAN und BN - außer vielleicht Absichtserklärungen - keine weiteren Aktivitäten. Und zur Neutralität von Roland Wolfrum: die letzten Jahrzehnte hat es keinen neutraleren Bürgermeister als Roland Wolfrum gegeben.
auch für mich steht die Neutralität des jetzigen Bürgermeisters Roland Wolfrum außer Frage. Mein Wunsch nach Neutralität gilt einem eventuellen neuen Bürgermeister, denn es treten ja noch zwei Kandidaten an.
wer eine Umgehung für Stadtsteinach will ( die auch dringend nötig ist ), der dürfte die BLS eigentlich nicht ankreuzen. Oder täusche ich mich da?
... Andy Sesselmann (Freie Wähler), bietet "Schützenhilfe" an für eine Partei mit einem Programm, welches sich klar gegen den Neubau einer Schulturnhalle und auch gegen die Umgehung von Stadtsteinach ausspricht. Bisher fordern die Freien Wähler eine neue Schulturnhalle und den Bau der Umgehung. Ja, was denn nun? Für was stehen nun Andy Sesselmann und die Freien Wähler?