Die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten der Freien Wähler Marktleugast endete am Dienstag mit einer faustdicken Überraschung: Nicht der seit sechs Jahren amtierende Norbert Volk wird ins Rennen geschickt, sondern Reiner Meisel, der sich in einer Kampfabstimmung durchsetzte.
Der 51-jährige selbstständige Zahntechnikermeister Reiner Meisel setzte sich mit 23 zu 21 Stimmen gegen den amtierenden Bürgermeister, den 57-jährigen Zollbeamten Norbert Volk, durch.
Norbert Volk war von FW-Gemeinderat Hans Schramm für eine erneute Kandidatur vorgeschlagen worden und hatte sich auch zur Wahl gestellt.
Hermann Dörfler: Vertrauen verloren Dann aber meldete sich stellvertretender Bürgermeister Hermann Dörfler zu Wort: "Wir sollten einen Neubeginn wagen. Viele haben das Vertrauen in Norbert Volk verloren. Ich bitte ihn auf die Kandidatur zu verzichten", sagte Dörfler und schlug seinerseits Reiner Meisel als Kandidaten vor, der sich ebenfalls zur Kandidatur bereit erklärte.
Unter der Wahlleitung des Kulmbacher FW-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Klaus Zahner stimmten von den 45 anwesenden Mitgliedern der Freien Wähler dann 23 für Reiner Meisel und nur 21 für Norbert Volk. Eine Stimme war ungültig.
Meisel nahm die Kandidatur zum Bürgermeisterkandidaten an. Der FW-Ortsverbandsvorsitzende Michael Schramm gratulierte Reiner Meisel zur Wahl.
Norbert Volk war im März 2008 im ersten Wahlgang zum Marktleugaster Bürgermeister und Nachfolger von Manfred Huhs (Freie Wähler) gewählt worden. Er hatte sich auf Anhieb gegen Oswald Purucker (CSU) und Lothar Huber (FDP/Bürgerforum) mit 56,45 Prozent der Stimmen durchgesetzt.
Norbert Volk mit eigener Liste? Ob Norbert Volk als Gemeinderatskandidat der Freien Wähler noch einmal antritt, ist fraglich. Dem Vernehmen nach gibt es auch Überlegungen, wonach Volk nun Überlegungen anstellt, mit einer eigenen Liste als Bürgermeisterkandidat in die Kommunalwahl 2014 zu gehen.
Auch wenn es weh tut, aber die Abwahl entsprach demokratischen Grundsätzen. Menschlich gesehen tut mir Norbert Volk leid, so wie er nun dasteht. Aber, wer sich in´s Politikgeschäft einlässt muss damit rechnen daß es dort anders zugeht als bei einer Christbaubverlosung.
Er hat aber auch die Möglichkeit, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten, nicht wahrgenommen. So hätte er immer noch einen sauberen Abgang hingekriegt.
So geht man nicht mit einen Mitmenschen um, das macht man nicht. Wenn die Freien Wähler so mit Herrn Volk umgehen, wie gehen sie erst mit den Mitbürgern um. Die Schuld mit dem Rathaus jetzt Herrn Volk zu geben ist ein sehr schäbiges Spiel. Wenn ich mich nicht täusche, wurde der Abriss einstimmig von den Freien Wählern beschlossen. Ich hoffe nur, dass Herr Volk nochmals kandidiert und das viel Wähler den neuen Kandidaten der Freien Wähler abstrafen, denn das macht man nicht. Das der andere Kandidat nicht wählbar ist dürfte bekannt sein. Ich wünsche Herrn Volk viel Mut und Kraft, dass er es allen zeigt. Schließlich kann er nur gewinnen und hat nichts mehr zu verlieren. Glück auf!
... was sind denn das für Gemeinderäte, die - wenn der Karren schon in die falsche Richtung läuft - hier nicht eingreifen? Jeder Einzelne hat sich verpflichtet, sich für das Wohl der Gemeinde einzusetzen. Wo war denn da die ganze Zeit der Einsatz? Wer sich nicht für die positive Entwicklung seiner Gemeinde stark machen will und aktiv dafür arbeitet und auch streitet, hat im Gemeinderat - meiner Meinung nach - nichts verloren.
... wenn sich der Sachverhalt auch nur annähernd so darstellt, wie er in der BR und in infranken beschrieben ist, so ist dies mehr als beschämend für die Freien Wähler Marktleugast. Herr Volk befindet sich ja nicht in einer Isolierhaft, so dass kein Kontakt zu ihm möglich ist. Sind die Freien Wähler in Marktleugast so schwach, dass sie ihre Anregungen, Ideen und Verbesserungsvorschläge nicht mit Herrn Volk besprechen können? Mir ist Herr Volk nicht als Diktator bekannt, der andere Meinungen und Vorschläge nicht gelten lässt und dem Zusammenarbeit ein Fremdwort ist. Also, meine Damen und Herren der FW Marktleugast: diese Art der "Problembewältigung" ist verletzend, unchristlich und somit absolut inakzeptabel. Ihre Außendarstellung ist verheerend. Einen größeren Schaden hätten Sie sich gar nicht zufügen können.
Ich schätze das nette, freundliche und gesellige Wesen von Norbert Volk sehr.
Aber mit diesen Eigenschaften lässt sich noch lange keine Gemeinde führen.
Als Stellvertreter von Manfred Huhs war er aber ohne Tadel.
Ich hoffe nur, dass er einsichtig ist und es zu keiner Spaltung der freien Wähler kommt.
Davon würde nur die CSU profitieren !!!