Druckartikel: Breite Unterstützung für Untersteinacher Schützen

Breite Unterstützung für Untersteinacher Schützen


Autor: Sonny Adam

Untersteinach, Montag, 21. Januar 2013

Die Untersteinacher Turnhalle ist voll besetzt. Aus der ganzen Region sind Freunde der Schützen gekommen, um den Verein beim Wiederaufbau seines Heimes zu unterstützen. "Ich bin froh über die Gemeinschaft. Das ist ein Zeichen der Solidarität für die Schützen", sagt Bürgermeister Heinz Burges (SPD).
Von der Untersteinacher Blasmusik spielten das Jugendorchester (Bild) und die P(r)ostmusikanten auf. Fotos: Sonja Adam


Die Halle ist kostenlos, die Gruppen der Untersteinacher Blasmusik und des Gesangvereins spielen ohne Gage. Auch "Frankensima" Philipp Simon Goletz trägt zu dem amüsanten und gelungenen Abend bei - mit seinen typischen Frotzeleien, die manchmal auch ein bisschen frech sind.

Inge Winkler, die Vorsitzender der Untersteinacher Schützen, strahlt übers ganze Gesicht, als sie die Besuchermassen erblickt. "Die sind alle wegen uns da, wenn das kein Grund zur Freude ist. Ich bin wirklich überwältigt." Ihre Schützen sorgen für Getränke, schenken in der Pause Sekt aus und haben 150 Lachsbrötchen, Käsestangen und Laugenbrezen besorgt. Im Handumdrehen war alles weg.

"Natürlich können die Leute hinterher noch spenden", hofft Winkler und ist glücklich über die riesige Resonanz.

Die Schützen haben längst beschlossen, dass das Vereinsheim wieder aufgebaut werden soll - und zwar exakt auf der Bodenplatte, die nach dem verheerenden Brand noch von dem alten Gebäude übrig geblieben ist. Intern sind die Planungen bereits ausführlich diskutiert worden. Nun wurden weitere Modifikationen durchgeführt, und schon in der nächsten Woche werden die neuen Entwürfe dem Bayerischen Landessportschützenbund vorgelegt. Vorsitzende Winkler und die Mitglieder hoffen, dass die Genehmigungen schnell vonstatten gehen.

Denn am liebsten würden sie schon im Frühjahr mit dem Neubau beginnen und noch heuer dort einziehen.
Zwar findet das Training regulär statt und stehen die Schützen gut da, doch die Gemeinschaft leidet etwas. "Die Pistolenmannschaft ist derzeit auf dem dritten Platz", ist Inge Winkler stolz auf die Aktiven. Und die erste Mannschaft kann auf jeden Fall in der Bezirksliga bleiben. "Natürlich hat es gedauert, bis sich alle an die Ersatzgewehre gewöhnt haben. Aber wir kämpfen und machen weiter", so Inge Winkler.

Das Benefizkonzert gibt allen Mut, weiter am Aufbau des Vereinsheims dran zu bleiben und sich zu engagieren. Die unterschiedlichen Musikgruppen geben sich große Mühe - mit Erfolg: Die Besucher erleben ein kurzweiliges, buntes Programm mit einer Multivisionsshow für jeden Geschmack.

Das Jugendorchester der Untersteinacher Blasmusik stimmt unter der Leitung von Lothar Huber moderne Weisen wie "Over the Rainbow", "I will always love you", "Winnetou & Old Shatterhand" oder "Don't cry for me Argentina" an. Zur Höchstform läuft das Jugendorchester beim Vortrag des Pflicht-Wertungsstückes auf, für das es bereits ausgezeichnet worden ist: "Chantueri" entpuppt sich als prachtvolle Darbietung mit brillantem Allegro und einem fast meditativen, dunklen Andante. Doch am Ende schimmern musikalisch die beiden Hauptthemen wieder durch - Happy End.

Die etwas älteren und erfahreneren Mitglieder der Blasmusik geben als P(r)ostmusikanten eine Kostprobe ihres Könnens und begeistern mit traditioneller Blasmusik und böhmischen Weisen.

Auch der örtliche Gesangverein ist beim Benefizkonzert mit von der Partie - mit seinem gemischten Chor und dem Männerchor. "Fahren wir froh im Nachen" und "Das Kätzchen" haben die Sänger ausgewählt. Sie erzählen aber auch vom "Vetter Michel" und von der Ferne.

Der Männerchor begeistert mit sonoren Stimmen bei einem Seemanslied, mit "Farewell & Adieu" und mit der Weise vom russischen Liebhaber "Jaschka". Bei der kleinen Winzerin intoniert Heiner Beyer das Solo.
Für die verbalen Gewürze ist Philipp Simon Goletz zuständig. Er hat witzige Frankenlieder dabei und unglaubliche Einfälle, bei denen kein Auge trocken bleibt. Und dann noch die "Nationalhymne" eines kleinen Ortsteils, der bekannt für seine Schönheiten ist: "Kumpfersdorf - Pressogg und Laabla, dort gibt's scheena Maadla", unkt der Sima und regt an, Gumperdorf gleich zum Schutzgebiet zu erklären - zur sachsenfreie Zone.

Am Ende jedenfalls haben alle Freunde der Schützen eine überaus amüsante Veranstaltung erlebt. Dass sie sich an diesem Abend sehr spendabel gezeigt hatten, freute die Mitglieder um Inge Winkler besonders.