"Manfred Stopfers Bilder verbreiten eine gewisse Morbidität", erklärte der Stadtsteinacher Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) bei der Vernissage am Montag im Rathaus. Und doch haben die Werke Stopfers einen besonderen Reiz. Denn sie zeigen die gesamte Schaffensbreite des Kulmbacher Künstlers.

Stopfer, ein Autodidakt, begann noch während seiner aktiven Zeit als Postbote 1968 mit dem Malen. Sein erstes Werk war ein Porträt - angelehnt an die alten Meister - von Erasmus von Rotterdam.

Inzwischen hat sich sein Interessenfeld gewandelt. Manfred Stopfer arbeitet geschichtliche Elemente in die Bilder ein und entwickelt Phantasien und Utopien. Auffällig ist, dass sich viele Bilder mit Büchern beschäftigen. Immer wieder ist auch das Leben im Jenseits ein Thema des Künstlers.

Eines seiner jüngsten Werke ist zugleich das aktuelle Lieblingsbild des Künstlers: Es trägt den Namen "Utopie", ein Ölgemälde. Im Vordergund ist ein ufo-artiges Einschlagsgebiet gemalt, auf das Planetenkugeln herabstürzen. Im Hintergrund sind Berge angedeutet und Phantasiewelten. "Das ist das Paradies", erklärt Stopfer. Doch Stopfer lässt jeden Betrachter seine eigene Impression und ist offen für Deutungen.

Faszinierende Pilze
Ebenfalls zu den Lieblingsmotiven des Kulmbachers zählen Pilze. "Das sind einfach faszinierende Pilze", sagt Stopfer, betont aber, dass er irreale Pilze malt, keine Pilze, die der Natur nachempfunden sind.

Stopfer fand den Weg nach Stadtsteinach durch seine ehemalige "Postkollegin" Karin Witzgall. Stopfer hat zahlreiche Einzelausstellungen vorzuweisen, nicht nur in der Region, sondern auch auf internationalem Parkett. Außerdem wurde Stopfer 1996 mit dem Kulturpreis des Landkreises Kulmbach ausgezeichnet. Besonderen Wert legt er auf die Tiefenwirkung seiner Bilder.

Stopfer entwirft ferner Kunstbriefmarken und hat zahlreiche Bücher gestaltet. Auch die sind im Stadtsteinacher Rathaus zu bewundern.

Die Bilderausstellung von Manfred Stopfer im Stadtsteinacher Rathaus kann bis zum 31. Juli besichtigt werden.