Generalprobe und gleich zwei Konzerte an einem Tag - Dirigent Horst Degelmann verlangte auch in diesem Jahr wieder viel von seinem Kulmbacher Kammerorchester. Und das mit Erfolg. Die Qualität der Konzerte sprach einmal mehr für sich.
Den Auftakt machte das Ensemble in der Basilika Marienweiher, direkt im Anschluss trat das Orchester die Heimreise an - und gastierte in der Kreuzkirche.
In Marienweiher zelebrierte Pater Alard zur feierlichen Einstimmung eine kurze Andacht und überreichte die Marienstatue, die seit dem ersten Advent unter Gläubigen weitergereicht wird, an Familie Schmidt. Drei Generationen wollen gemeinsam mit vielen Freunden und Bekannten beten. "Das ist die kürzeste Woche, aber dafür wird sie vielleicht intensiver", so Pater Alard.
Das Kammerorchester eröffnete das Konzert mit Antonio Vivaldis Concerto in D-Dur. Star des Abends war ohne Zweifel Fabio-Shiro Monteiro, ein brasilianischer Gitarrist aus Porto Alegre. Fabio-Shiro Monteiro ist ein Meister seines Faches. Er hat an der Universität in Porto Alegre studiert, kam als Stipendiat an die Musikhochschule Köln und hat sich als Gitarrensolist weltweit bereits einen Namen gemacht.
Derzeit ist er am Badischen Konservatorium in Karlsruhe engagiert.
Scheinbar schwerelos Ob in den beschwingt-heiteren Allegro-Sätzen oder im Andante-Largo - Fabio-Shiro Monteiro zauberte an seiner Gitarre. Seine Finger kitzelten scheinbar schwerelos die Töne aus dem Instrument. Und das Orchester untermalte die Passagen und sorgte für sehnsuchtsvolle Momente.
Auch bei Vivaldis Concerto in A-Dur stand der Gitarrensolist im Mittelpunkt. Die Streicherpassagen wurden diesmal lediglich von einem kleinen konzertierenden Ensemble untermalt. Und so traten die Feinheiten der Gitarre noch besser ans Licht.
Pastoralmesse als Glanzpunkt Als weitere Gäste hatte Dirigent Horst Degelmann das Vokalquartett "FreiSing" um Tanja Schaller (Sopran) verpflichtet.
Das Ensemble besteht weiterhin aus Ursula Brückner (Alt), Mathias Pitsch (Tenor) und Uli Grampp (Bass). Solistisch steuerte das Ensemble weihnachtliche Lieder bei. Und das Gesangsensemble sorgte auch dafür, dass der Höhepunkt des Konzertes seine Strahlkraft bekam: Denn im Mittelpunkt stand die wunderschöne Pastoralmesse in G aus der Feder des Komponisten Karl Kempter.
Kempter ist bekannt durch die Herausgabe eines Kirchengesangbuches. Er komponierte Messen und Oratorien. Vor allem musizierbare Musik für Laienchöre und Ensembles lag ihm am Herzen. Die Pastoralmesse indes ist eines seiner bekanntesten Werke. Zum ersten Mal wurde dieses Werk in der Christmette am Heiligen Abend 1851 im Augsburger Dom aufgeführt.
Doch auch vor der prächtigen Krippe und in den Räumlichkeiten der päpstlichen Basilika konnte das Werk seinen weihnachtlichen Zauber und seine christliche Botschaft entfalten.
Auf dem Programm des Kulmbacher Kammerorchesters stand außerdem noch das Concertino G-Dur von Carlo Ricciotti für vier Violinen, Viola, Violoncello und Basso Continuo.
Mit dem gemeinsamen Schlusslied "Tochter Zion" ging das Konzert zu Ende.
Marienweiher ist nicht Marktleugast !