Abriss: Die Schmeilsdorfer Schule ist bald Geschichte

2 Min
Alles wird getrennt: Der Recyclinghof Koob (auf dem Minibagger Junior-Chef Johannes Koob) ist für den Rückbau der ehemaligen Schmeilsdorfer Schule zuständig. Foto: Jürgen Gärtner
Alles wird getrennt: Der Recyclinghof Koob (auf dem Minibagger Junior-Chef Johannes Koob) ist für den Rückbau der ehemaligen Schmeilsdorfer Schule zuständig. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
Derzeit wird die Schmeilsdorfer Schule entkernt. Bald rollen die Abrissbagger an. Foto: Jürgen Gärtner
 
Theo Waldmann mit einer Mitarbeiterin vor dem heimeigenen Friseur-Salon. Das Foto entstand 1974. Foto: privat
Theo Waldmann mit einer Mitarbeiterin vor dem  heimeigenen Friseur-Salon. Das Foto entstand 1974. Foto: privat
 

Das Gebäude in Schmeilsdorf war nur noch eine Bauruine. Derzeit wird alles entkernt und fein säuberlich getrennt. Bald rollen dann die Abrissbagger an.

"Es sah aus, als wäre das Gebäude fluchtartig verlassen worden", sagt Hausmeister Markus Pistor bei einem Rundgang durch die alte Schule. Tassen seien noch auf dem Tisch im Lehrerzimmer gestanden, Bücher in den Regalen. Das bewegliche Mobiliar ist inzwischen entsorgt, derzeit sind die Mitarbeiter des Recyclinghofs Koob aus Hildburghausen mit der fachgerechten Entsorgung von Rigipsplatten & Co. beschäftigt. Dann wird die alte, 1965 errichtete Schmeilsdorfer Schule abgerissen.

Bis zu ihrer Schließung war die Schule, die zur damaligen Jugendheimstätte Fassoldshof gehörte, mit Leben erfüllt. Unzählige junge Frauen lernten dort für ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin oder Friseurin. Neben Klassenräume gehörten zu der Schule auch eine Küche und eine Turnhalle. Damals war das Haus Schmeilsdorf ein reines Mädchenheim. Die Jungen waren einige Kilometer weiter in Fassoldshof untergebracht.

Seitdem hat sich viel getan. Seit 1988 ist der Wohnbereich nicht mehr allein Bewohnern weiblichen Geschlechts vorbehalten, sondern leben dort Menschen mit Behinderung, die von der Rummelsberger Diakonie betreut werden. Das Schulgebäude wurde noch eine zeitlang vom Fassoldshof für Unterrichtszwecke genutzt.

Doch auch das ist rund ein Jahrzehnt her. Seitdem ist die Schule geschlossen. Am Dach nagte der Zahn der Zeit, Regenwasser tropfte durch die Decke in die Turnhalle und die Klassenzimmer.

"Die standen teilweise unter Wasser", beschreibt Hausmeister Pistor die Zustände in dem leerstehenden Gebäude. Die schwarzen Schimmelflecken an den Wänden des Geräteraums der Turnhalle sind der sichtbare Beleg für seine Worte.

"Der bauliche Zustand war nicht mehr zeitgemäß und das Gebäude nicht mehr herzurichten - weder für schulische noch für andere Zwecke", erklärt Regionalleiter Fritz Glock vom Haus Schmeilsdorf.

Deshalb sei die Entscheidung gefallen, die ehemalige Schule abzureißen. "Bevor nur noch eine Bauruine übrig ist, die den einen oder anderen zu dummen Dingen verleitet ...", erläutert Glock einen weiteren Hintergrund.

Der Rückbau habe vor zwei Wochen begonnen. Inzwischen ist alles bewegliche Inventar aus der Schule geräumt und fachgerecht entsorgt worden. Der Abriss soll in den nächsten Wochen über die Bühne gehen, bis Ende September abgeschlossen sein.

Was mit dem frei gewordenen Gelände passieren soll, steht noch nicht fest. Einen Wunsch hätte Glock schon - und spricht damit im Namen der Mitarbeiter: "Wenn dort Parkplätze hinkämen, würde das unsere Situation hier deutlich verbessern. Denn Stellplätze sind wirklich knapp."

Einer, der viele Jahre in der Schmeilsdorfer Schule gearbeitet hat, ist Theo Waldmann. Der Friseurmeister ist heute noch stolz auf die Mädchen, die er im heimeigenen Friseursalon ausgebildet hat. "Alle Lehrlinge haben ihre Prüfung bestanden", sagt er mit Stolz in der Stimme und fügt noch mit einem Schmunzeln hinzu: "Vorausgesetzt, die Mädchen sind nicht ausgerissen."

Denn seine Friseurlehrlinge stammten aus schwierigen Verhältnissen und waren nicht umsonst in dem zur Jugendheimstätte Fassoldshof gehörenden Mädchenheim untergebracht.

In der Schule neben dem Wohnheim konnten die jungen Frauen verschiedene Berufe erlernen: den der Damenschneiderin, der Industrie-Näherinnen, der Hauswirtschafterin und eben der Friseurin. Die Schule wird jetzt abgerissen - und mit ihr viele Erinnerungen.

Theo Waldmann - heute 82 - hat viele Mädchen mit dem handwerklichen Rüstzeug für ihre Zukunft ausgestattet. Sogar zwei Innungsbeste waren unter seinen Lehrlingen, erzählt der Friseur-Meister, der sich noch genau an die Anfänge in Schmeilsdorf erinnert.

"Ich bin der Jugendheimstätte als Ausbilder empfohlen worden, hatte viele Kunden, die im Fassoldshof gearbeitet haben und zu mir in meinen Salon nach Neudrossenfeld kamen."

Am 1. September 1974 ging es los

Am 1. September 1974 war sein erster Tag in Schmeilsdorf. "Dort habe ich mit dem Friseursalon bei Null angefangen. Es hat sich gut entwickelt, wir haben sogar Gewinn gemacht", blickt er zurück.

Für seine damaligen Lehrlinge hat er nur gute Worte übrig: "Die Mädchen waren nicht alle schwer erziehbar, sondern stammten zu 90 Prozent aus gescheiterten Ehen. Sie standen auf der Straße und wussten nicht, wo sie hin sollten."

Kein Wunder, dass die Mädchen in ihm nicht nur einen Ausbilder sahen, sondern ein stückweit Vaterersatz. "Sie konnten mit mir auch über Probleme reden und haben mir mehr Privates anvertraut als den Erzieherinnen."

Rund 15 Jahre leitete Theo Waldmann den Friseursalon in Schmeilsdorf - bis das Mädchenheim 1988 geschlossen wurde.

Danach war er als Pfleger für Menschen mit Behinderung tätig - ein Job, der ihn ebenfalls erfüllte. "Ich würde den gleichen Weg so wieder gehen", sagt er rückblickend.