700 Fans stürmen in Kulmbach die Skibörse
Autor: Sonny Adam
Blaich, Sonntag, 28. Oktober 2012
In der Mönchshofhalle gibt es Qualität, gute Beratung und jede Menge Schnäppchen - nur die legendären Renntiger sucht dort man vergeblich.
Manfred Motschenbacher von den Kulmbacher Naturfreunden und seine 30 Helfer schuften drei Tage lang. Skier, Skischuhe, Wintersportklamotten und Helme annehmen, Zettel schreiben und Aufkleber beschriften, alles aufbauen in der Mönchshofhalle - und dann am Sonntag der große Ansturm der Wintersportfans. Über 700 sind zur 39. Ausgabe der Skibörse gekommen.
Seit dreißig Jahren organisiert Motschenbacher federführend die Skibörse. Er kennt den Ansturm nach Öffnung der Tore - und freut sich jedes Mal wieder. "Die Idee ist, etwas für den Breitensport zu tun. Kinder können oft ihre Ski nur einen Winter fahren, sind zwei- oder dreimal damit unterwegs. Da ist es doch gut, wenn man die Skier wieder eintauschen kann", meint er.
Vom Fachmann geprüft
Heuer werden 400 Paar Skistiefel in allen Größen und Formen zum Verkauf angeboten sowie 160 Paar Kinderski und 140 Paar für Erwachsene. Alle Skier sind vom Fachmann Robert Leithner auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft worden. "Wir legen Wert darauf, dass wir gute Qualität anbieten, die auch funktioniert", betont Motschenbacher.
Dass man bei der Skibörse der Naturfreunde gute Qualität und gute Beratung bekommt, hat sich längst rumgesprochen. Denn die Veranstaltung in der Mönchshofhalle ist ein Pflichttermin für alle, die richtig Spaß im Schnee haben wollen.
Übrigens: nostalgische Skier wie die legendären Renntiger von Völkl, untailliert und überlang, sucht man auf der Skibörse vergebens. "Die gibt es schon lange nicht mehr. Wir nehmen seit Jahren nur noch Carver", versichert Motschenbacher.
Frauen und Schuhe
Groß ist die Auswahl an supermodernen Skiern und Skistiefeln in allen Farben und Formen. Mona Klaus (9) sucht neue Stiefel. Mama Steffi schleppt ein Modell nach dem anderen heran: in blau, in weiß, in silber oder doch lieber kunterbunt? Mona lässt sich Zeit. "Die passen gut", entscheidet sie sich schließlich für ein Paar Skistiefel in klassischem Schwarz-Silber mit einer Spange auf der Rückseite. "Wir kommen jedes Jahr hierher", ist auch Mama Steffi Klaus zufrieden. Denn Skischuhe, die normalerweise 200 Euro und mehr kosten, gibt's - gut erhalten - schon ab zehn Euro.
Auch bei den Kinderskiern ist der Teufel los. Die Menschmassen drängen sich. Luca Roth (4) soll mit Ski alpin beginnen. Er bekommt von Papa Marco die ersten Skier verpasst: ein cooles blaues Modell mit Tiger, schulterhoch - genau so, wie es sein soll.
Auch Leonie Geiger (3) will heuer den ersten Start wagen. Siebzig Zentimeter sind ihre kleinen Skier - und ein orangefarbener Tiger lacht auf der Spitze und sorgt für gute Laune. Papa Rupert Geiger freut sich schon jetzt auf die Erlebnisse mit der Kleinen im Schnee.
Dreißig Meter Skibekleidung
Doch nicht nur Skier und Stiefel gehen weg wie warme Semmeln: Auf der Skibörse gibt es auch 65 Helme, vier Schlitten, 65 Paar Schlittschuhe, 105 Paar Stöcke sowie 30 Snowboards samt Zubehör. "Und wir haben dreißig Meter Skikleidung", sagt Motschenbacher.
Richtig ins Schwitzen kommen die 30 Helfer vor allem in der ersten Stunde: Denn wer zuerst sein persönliches Winter-Set gefunden hat, macht eben das Super-Schnäppchen. So einfach ist die Regel. Und deshalb ist der Ansturm gleich am Anfang auch am größten. "Wir könnten das ohne die Helfer und ohne die Unterstützung von Uli Wagner gar nicht machen", erklärt Motschenbacher. Der Erfolg gibt ihm und seinem Team recht: 1372 Artikel sind angeboten worden - fast alle haben die Besitzer gewechselt.