Neue Windparks in Bayerns Wäldern: Bis zu 500 neue Anlagen denkbar - "müssen vorankommen"

- Mehr Windräder in Bayern geplant
- Pläne veröffentlicht: bis zu 500 neue Anlagen denkbar
- 2022 gingen landesweit nur 22 neue Krafträder in Betrieb
In Bayern sollen bald noch mehr Windräder Energie liefern. Ein wichtiger Standort ist dabei der Wald - und damit kommen die Staatsforsten ins Spiel. Das Unternehmen bekennt sich zum Ausbau von Windkraftanlagen auf seinen Flächen, formuliert aber Bedingungen. Bis zu 500 weitere Windräder seien möglich.
Mit den Bürgern arbeiten: Kommunen sollen über Windräder entscheiden
Jedoch: Die Gemeinde vor Ort entscheide, ob es in die Planung gehe, betonte Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag in Himmelkron (Landkreis Kulmbach). Man wolle mit den Bürgern arbeiten und nicht gegen sie. Es gelte: "Wir sagen Ja zum Ausbau der erneuerbaren Energien auf Staatswald-Flächen". Die Staatsforsten kümmern sich in Bayern um rund 800.000 Hektar Wald. Ob es dort tatsächlich zum Bau neuer Windkraftanlagen kommt, hängt an der Kommune: Die Staatsforsten würden nur aktiv, wenn es einen positiven Gemeinderatsbeschluss gebe, betonte Neumeyer. Schutzgebiete sind von vornherein ausgenommen.
"Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energie vorankommen", sagte der oberfränkische Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU). Bei der Errichtung von Windrädern im Staatswald gehe es darum, kommunalfreundliche Lösungen zu finden. Zugleich müsse beim Bau der Anlagen so waldschonend wie möglich gearbeitet werden.
Der Freistaat hat im vergangenen Herbst die Errichtung von Windrädern im Wald baurechtlich erleichtert. Deshalb können die Staatsforsten mehr Flächen für Windenergieanlagen zur Verfügung stellen. Bislang stehen in staatlichen Wäldern in Bayern 101 Windkraftanlagen. "Wir sind keine Newcomer", versicherte Neumeyer. In 13 Forstbetrieben laufen derzeit Projekte für neue Windräder.
"Kinkerlitzchen": Politiker fordern mehr Tempo bei Ausbau von Windenergie
Windparks im Wald seien nicht unumstritten, räumte Rainer Droste von den Staatsforsten ein. Manche Menschen fürchteten beispielsweise Rodungen. "Dem wollen wir entgegentreten und so wald- und flächenschonend wie möglich arbeiten", erklärt Droste.
Mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie verlangten die Grünen von der Staatsregierung und legte den Fokus auf die Flächen im Staatsbesitz. In München sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann: "Wo könnte die Söder-Regierung den Windkraft-Schnellzug besser losschicken als auf staatseigenem Grund?"
2022 seien in Bayern lediglich 14 neue Windräder ans Netz gegangen, 8 weitere seien genehmigt worden. "Das sind Kinkerlitzchen", solche Zahlen hätten nichts mit einem Ausbau der Windenergie in großem Stil zu tun. Dieser sei für die Energiewende aber nötig.