2013 wird mein Jahr, oder ...?

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Symbolbild.
Symbolbild.
Bernd Erl
Bernd Erl
 
Heike Neidhart
Heike Neidhart
 
Oliver Schott
Oliver Schott
 
Jan Fröbel
Jan Fröbel
 
Renate Hollweg
Renate Hollweg
 
Tanja Blumenröther-Dütsch
Tanja Blumenröther-Dütsch
 

Zu Beginn eines neuen Jahres sollte man die Zukunft mit offenen Armen empfangen, finden die Menschen aus dem Stadtsteinacher Land und üben sich schon mal im positiven Denken. Die meisten jedenfalls.

Positives Denken kann wahre Wunder wirken - und deshalb hat kaum jemand Angst vor dem neuen Jahr. Im Gegenteil.

"2013 wird auf jeden Fall ein gutes Jahr. Denn ich gehe positiv ins neue Jahr", sagt Oliver Schott (45) aus Presseck. "Ich habe schon im vergangenen Jahr angefangen, Menschen aus meinem Leben zu werfen, die es nicht wert sind. Und das werde ich 2013 fortsetzen", erklärt Schott. "Ich habe in diesem Punkt auf einen Freund gehört, der mir geraten hat, doch mal die Menschen in meinem Umfeld zu überprüfen", sagt Schott, der sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens engagiert. Und Schott hat auf seinen Bekannten gehört.


Von Menschen distanziert

"Ich habe mich von Menschen distanziert, aber ich habe neue Menschen dazu gewonnen.
Menschen, die es wirklich wert sind, die mir gut tun", sagt Oliver Schott und ist froh, dass er diesen nicht ganz einfachen Schritt in seinem Leben gewagt hat. Denn letztlich hat er mehr Freiheit gewonnen und ein positiveres Lebensgefühl. Er hat Belastungen über Bord geworfen und echte Freunde gefunden, sagt er.


Job weg, Vater verloren

"Ich schätze, dass 2013 besser wird als das letzte Jahr", tippt Renate Hollweg (48) aus Schwand. Denn: "Ich habe in der Kulmbacher Spinnerei gearbeitet, habe meinen Job verloren. Aber ich bin jetzt guter Dinge, dass ich wieder etwas Neues finde", sagt sie und hofft, dass eine ihrer Bewerbungen, die sie verschickt hat, Früchte trägt. "Das wäre mein großer Wunsch für das nächste Jahr. Aber ich hätte noch einen: dass die Menschen endlich ehrlicher werden. Denn das, was man mit uns gemacht hat, war nicht ehrlich."

Überhaupt war das vergangene Jahr ziemlich bewegt. Denn Hollweg hat zudem ihren Vater verloren. "2012 war wirklich ein schlechtes Jahr, das neue Jahr muss besser werden", hofft sie auch für die erst zwei Jahre alte Lea-Sophie.


Hauptsache gesund

"Ja, das wird auf jeden Fall mein Jahr - ein gutes Jahr", ist Heike Neidhart (35) zuversichtlich und nimmt unterdessen Leonie (2) mitsamt des blauen Kanichens auf den Arm. "Ich hoffe jedenfalls für mich und für meine drei Kinder (sie sind zwischen 2 und 13 Jahren) das Beste. Beruflich läuft alles. Aber die Hauptsache ist, dass es den Kindern gut geht", findet Neidhart.

Ganz so positiv sehen nicht alle der Zukunft entgegen. "Ob das mein Jahr wird, glaube ich nicht so recht", relativiert Tanja Blumenröther-Dütsch (32). "Aber ich bin zufrieden, ich bin seit 15 Jahren in der gleichen Firma, arbeite als Sekretärin, das passt. Und letztes Jahr war sehr gut. Ich habe geheiratet", erzählt Tanja Blumrenröther-Dütsch. Kinder sind im nächsten Jahr noch nicht an der Reihe. "Ich will erst noch ein bisschen arbeiten, aber später schon", lacht sie - und will eigentlich nur, dass alles so bleibt wie es ist. Denn eigentlich war ja schon 2012 "ihr" Jahr.

"Ich weiß auch nicht, ob 2013 mein Jahr wird. Ich wünsche mir schönes Wetter und eine schöne Ausbildungszeit bei der Firma Götz in Lösau. Dann möchte ich vielleicht weiter machen als Meister. Aber das wird man sehen", sieht Jan Fröbel (15) die Zukunft noch ganz gelassen. Eine Freundin steht noch nicht in den Startlöchern - und ob er sich im nächsten Jahr eine anlachen wird, weiß der 15-Jährige auch noch nicht. "Im Moment denke ich gar nicht daran. Man will doch erst mal Spaß haben", findet Jan Fröbel.

Doch eine Hoffnung hat er dann doch: dass er sich mit seinen Freunden Vanessa Rosenbusch, Andre Blanke und Lena Krauß auch in Zukunft so super versteht.


Schicksalsschläge

"Nein, 2013, das wird - glaube ich - kein gutes Jahr. Denn meine Frau hatte einen Schlaganfall - und sie ist erst 38 Jahre. Sie ist jetzt auf den Rollstuhl angewiesen. Und es wird nicht besser. Wenn etwas besser werden sollte, dann wünsche ich mir nur Gesundheit für mich und für die ganze Familie. Denn was nutzt alles Geld, wenn die Gesundheit nicht stimmt", wagt Bernd Erl (45) nicht so recht optimistisch in die Zukunft zu blicken. Denn zu viel ist in letzter Zeit passiert.

Aber immerhin ist beruflich bei den Erls alles auf Kurs. "Ich bin Trockenbauer, die Auftragslage ist gut", sagt der 45-jährige Stadtsteinacher und ist in diesem Bereich zufrieden.

Und wer weiß: Vielleicht bringt 2013 ja doch noch die eine oder andere positive Überraschung. Bei 365 Tagen steht die Chance gut...