Zwölf Anfragen, nur ein Angebot

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Die Sanierung des Mehrfamilienhauses in der Christian-Müller-Straße 27 tritt auf der Stelle. Nun wird die Ausschreibung wiederholt.

Die Auftragsvergabe für die Sanierung des gemeindeeigenen Mehrfamilienhauses in der Christian-Müller-Straße 27, die Öffnung des Schulgebäudes, die Vorwürfe des Gemeinderatsmitglieds Willi Güntsch (SPD) in der Julisitzung, das waren einige Schwerpunkte der Gemeinderatssitzung am Montagabend.
Wie bereits berichtet, hatte der Gemeinderat im Juni eine Sanierung des Mehrfamilienhauses mit 8:3 Stimmen befürwortet. Die Gemeinde will damit mit gutem Beispiel vorangehen und attraktiven Wohnraum schaffen. Am Montag ging es nun um die Vergabe von mehreren Gewerken. Dabei wurden einige Gehwerke wegen überteuerter Angebote, wie beispielsweise bei der Außenfassadendämmung, inklusive Trockenbauarbeiten, aufgehoben. Hier wurden zwölf Unternehmen angeschrieben, lediglich ein Angebot wurde in Höhe von 111 000 Euro abgegeben. Veranschlagt waren rund 77 000 Euro. Die Ausschreibung soll nun wiederholt werden. Helmut Neubaue (BL) stellte die Frage, ob sich die Gemeinde angesichts von sinkenden Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von rund 700 000 Euro dieses Projekt überhaupt noch leisten könne.
Architekt Werner Fischer sprach von einem ungünstigen Ausschreibungszeitpunkt. Er meinte, dass man im Frühjahr mit günstigeren Preisen rechnen könne. Und er war überzeugt, dass der geschätzte Kostenrahmen in Höhe von 250 000 Euro beibehalten werde. Bürgermeister Peter Ebertsch meinte, dass man den gefassten Beschluss auch umsetzen sollte. Heiko Nebatz schlug vor, diese Maßnahme auf zwei Jahre zu verteilen. Die Vergabe von einigen Gewerken erfolgte schließlich jeweils mit zwei Gegenstimmen.
Ein weiteres Thema war die Verpachtung der Turn- und Festhalle in Tettau durch Benjamin Baier und Michael Kaiser für einen Monatsbeitrag zwischen 550 und 600 Euro. Dietmar Schmidt (SPD) fand den Gedanken interessant, allerdings sollten zuvor noch Details besprochen werden. Zudem sollten die Vereine im Vorfeld informiert und mit einbezogen werden. Schließlich sei die Festhalle für alle Bürger da. Michael Müller gab zu verstehen, dass die Gemeinde an einer Verpachtung interessiert sei, allerdings dürften die Energiekosten nicht über eine Pauschale abgerechnet werden, zudem müssten weiterhin sämtliche Vereine Zugang haben.
Benjamin Beier stellte klar, dass eine Trennung der Energiekosten aufgrund der Schaltung kaum möglich sei. Zudem betonte er, dass - falls im Vorfeld ein Riesenaufwand nötig wäre - dann kein Interesse mehr bestünde. Es sollte alles so bleiben wie es ist, außer dass die Getränke künftig vom neuen Mieter der Halle bezogen werden müssten. Beier betonte, dass keine Gaststätte eingerichtet werden soll. Das Gremium einigte sich schließlich darauf, vor der Entscheidung die Vereine zu einem Gespräch einzuladen.


Wirbel um Güntsch vertagt

Auch der abwesende Gemeinderat Willi Güntsch (SPD) war ein Thema. Hier gab es bei der letzten Sitzung beim Thema Wasser Turbulenzen. Infolge dessen soll er den Gemeinderat und den Wasserzweckverband FWO beleidigt haben. Willi Güntsch wurde schließlich seitens der Gemeinde in einem Brief - dieser wurde von allen Gemeinderäten bis auf zwei unterzeichnet - aufgefordert, sich für sein Verhalten zu entschuldigen. Dieser Punkt wird jetzt nochmals in der nächsten Sitzung aufgegriffen.
Der Gemeinderat wies jedoch die Vorwürfe von Güntsch "mit aller Entschiedenheit zurück". Sie würden jeglicher Grundlage entbehren, hieß es.
Des Weiteren ging Peter Ebertsch auf die aktuellen Baumaßnahmen im Markt ein. Er nannte diesbezüglich die Alte Tettauer Straße, Bergstraße (Kleintettau), den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Schauberg/Buchbach, die Schützenstraße (Tettau), die Ortsdurchfahrt in Langenau mit Brücke am Feuerwehrhaus, der Aufgang zum Friedhof und den Spielplatz (Langenau). Zudem werden Deckensanierungen in Kleintettau "Am Seifengrund" in Höhe von 5234 Euro und der Bergstraße in Höhe von 5107 Euro vorgenommen. Weiterhin erfolgen Ausbesserungsarbeiten am Friedhof in Langenau (2927 Euro), an der Bahnhofstraße (2971 Euro), Rolandweg (4538 Euro) in Tettau sowie in der Ringstraße in Schauberg (2889 Euro). Unter Punkt "Sonstiges" sprach Ines Pechtold (SPD) davon, dass einige Kinder vor dem geschlossenen Schulhaus warten müssten, da das Gebäude erst 15 Minuten vor Schulbeginn geöffnet werde. Der Gemeinderat will sich nun mit der Schulleitung in Verbindung setzen.


"Nur neutrale Texte"

Annika Nebatz (SPD) fragte nach, warum von einem langjährigen SPD-Genossen, der vor kurzem geehrt worden sei, kein Bericht im Gemeindeblatt erschienen sei. Peter Ebertsch wies auf die im nächsten Jahr stattfindende Landratswahl hin. Er betonte, dass im Gemeindeblatt nur "neutrale" Texte von Parteien veröffentlicht werden. Im Rahmen der Sitzung wurde auch der neue Ortsplan des Marktes vorgestellt.
Zudem freuten sich der Bürgermeister und seine Räte, dass die Firma Heinz-Glas zu den "Top 50 Unternehmen" innerhalb Bayerns gekürt worden sei.


Gemeinderat in Kürze



Bezüglich des Radwegeausbaus von Kleintettau bis Schauberg sprach Ebertsch von einem steinigen Weg. Für das Kernwegeprogramm würden allerdings 65 Prozent Zuschuss in Aussicht gestellt. Einstimmig befürwortete das Gremium die Übernahme des Defizits der Awo-Mittagsbetreuung für das Schuljahr 2014/15 in Höhe von rund 2000 Euro. Ohne Gegenstimme wurde auch die Kanalsanierung vom Kreuzungsbereich bis zur Engstelle in der Bergstraße (Tettau) befürwortet. Hier fallen 77 000 Euro an Kosten an. Einverstanden war das Gremium auch mit der Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges für die Feuerwehr Kleintettau in Höhe von 54 000 Euro.