Die Geschwindigkeitsregulierung auf einer Straße, die von vielen Pendlern genutzt wird, war Thema im Ludwigsstadter Stadtrat.
In Ludwigsstadt wird kräftig gebaut und saniert. Das wurde auch bei der Stadtratssitzung am Donnerstag deutlich. Auf der Tagesordnung standen die Teilerneuerung Loquitzbrücke, Verbesserung der Verkehrsführung der Lehestener Straße, die Errichtung einer Bushaltestelle, die Sanierung der Hallenbaddecke.
Es gab aber auch Kritik an den Geschwindigkeitsregulierungen, am Bauhof und an der Bahn. "Am Besten, es wird im nördlichen Landkreis eine Spielwiese gemacht!", schimpfte Michael Löffler (SPD). Er beschrieb die Sachlage. Demnach gebe es zu viele Beschilderungen in der Rennsteig-Region entlang der B 85. Hunderte von Pendlern nutzten täglich diese Strecke.
Als Beispiel nannte er das Ortsschild von Ludwigsstadt, das Richtung thüringischer Landesgrenze hinter dem Kupferhammer verlegt worden ist, danach sind bis Lauenstein 70 km/h zulässig. Richtung Kronach gelten ähnliche Regelungen.
Die Politik schaffe es nicht, adäquate Verkehrsanbindungen zu schaffen.
Thomas Rebhan (SPD) übte Kritik am Bauhof. Die Stadt habe mehrere tausend Euro in die "grüne Wiese" auf dem Areal des Ludwigsstadter Friedhofes investiert. Die Maßnahme sei abgeschlossen. Der Bauhof sei aber seit Monaten nicht in der Lage, Grassamen anzubringen, so dass nun ein "Wildacker" entstanden sei.
Thorsten Hetz (SPD) sprach eine Anweisung an, wonach der Einsatz von Rasentrimmern von 8 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr erlaubt sei. Umso weniger könne er nachvollziehen, warum die Bahn rund um die Uhr, inklusive Wochenende in Ludwigsstadt arbeiten dürfe. Er sprach von bundesweit geltenden Lärmschutzbedingungen und Emissionsschutzgesetz. "Müssen sich die Konzerne nicht daran halten?".
Zuvor ging es um die Teilerneuerung der Loquitzbrücke und um die Verbesserung der Verkehrsführung in der Lehestener Straße.
Dieser Auftrag wurde an die Firma Eichhorn zum Preis von 196 790 Euro vergeben.
Bürgermeister Timo Ehrhardt erklärte, dass diese Maßnahme, die von August bis Oktober anberaumt ist, unter Vollsperrung der Lehestener Straße ausgeführt wird. Die Umleitung erfolgt über die "Tröge/Schulstraße".
Weiter informierte er, dass bei der Teilerneuerung der Loquitzbrücke in der Lehestener Straße sich die Kostenschätzung auf rund 80 000 Euro beläuft. Die Ausführung soll während der Bauzeit der zweiten Brücke in der Lehestener Straße erfolgen, um die Straßensperrung und Umleitung des Schwerlastverkehrs über die Schulstraße auszunutzen.
Da die Auftragsvergabe in die Ferienzeit fällt, wurde der Bürgermeister zu Beauftragung des mindestnehmenden Bieters ermächtigt.
Weiterhin ging es um den Abschluss einer Ausbauvereinbarung bei der Ortsdurchfahrt von Ludwigsstadt. So werden die Kosten für die Fahrbahn, Entwässerungsrinnen, Straßenabläufe vom Bund übernommen. Die Kosten für die Sanierung der Gehwege, inklusive Borde sowie die Umgestaltung der Park- und Nebenflächen übernimmt die Stadt. Es ist die größte Baumaßnahme für die Stadt, die insgesamt mit 1,2 Millionen Euro zu Buche schlägt.
Baubeginn Mitte August Ehrhardt wies darauf hin, dass bezüglich der Kosten, die die Stadt in Höhe von rund 700 000 Euro aufbringen müsse, die Regierung von Oberfranken 80 Prozent Zuschüsse für die förderfähigen Kosten im Rahmen der Stadtsanierung
zugesichert habe. Er gehe von einem Baubeginn am 17. August aus. Man sei bestrebt, zumindest die Sanierung der Straßenflächen bis zum Wintereinbruch zu vollenden. Während der Bauphase wird der Verkehr über den Rennsteig umgeleitet.
Bewilligt wurden weiterhin nachträglich die zusätzlichen Sanierungskosten bei der Hallenbaddecke an der Schule in Höhe von 8115 Euro. "Es gab keine Alternative", so Ehrhardt. Er sprach von einer Bauwerksfuge, die erst nach dem Strahlen sichtbar wurde und speziell behandelt werden müsse. Die Arbeiten wird die Saalfelder Firma R & A Bau und Bauschutz ausführen. Ursprünglich waren die Kosten mit 42 000 Euro angesetzt.
Weiterhin wurde der Strom-Konzessionsvertrag neu abgeschlossen. Der bisherige Vertrag mit dem Bayernwerk endet im Dezember 2017. Der neue startet zum 1. Januar 2018 und dauert bis 31. Dezember 2037.
Die Stadt kann nach zehn und 15 Jahren kündigen.
Keine Einwände gab es beim Bauantrag bezüglich einer Nutzungsänderung bei einer bestehenden Gewerbeimmobilie in der Feldstraße 12. Hier soll eine Diakoniestation errichtet werden.
Bezüglich der Frage von Michael Löffler wegen des Ausbaus der KC 1 von Ebersdorf zum Rennsteig, meinte Bürgermeister Ehrhardt, dass dies noch einige Jahre dauern könnte. Die Anfrage von Martin Schmidt (CSU) bezüglich KEZ-Gebäude verwies der Bürgermeister auf eine Abstimmung bezüglich den Planern des Städtebaus und Investors.
Ehrhardt informierte abschließend, dass im Büro Büttner am 5. Oktober ein Beratungszentrum für Stadtentwicklung eröffnet wird.