Ziel: 70 Prozent schaffen Abi
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Montag, 06. April 2015
Die Schüler der FOS am Rennsteig drücken auch in den Ferien die Schulbank. Schulleiter Hubert Sendl will nämlich Erfolge sehen. Der nächster Infoabend ist am 14. April.
Die Türen an der Grundschule "Am Grünen Band", in der auch die FOS am Rennsteig integriert ist, sind verschlossen. Nur über einen Seiteneingang gelangt man ins Klassenzimmer der Fachoberschüler. Und dort wird derzeit, trotz Osterferien, gepaukt.
Anwesend ist auch der Schulleiter der FOS, Hubert Sendl. Der Münchner lässt es sich nicht nehmen, zumindest teilweise den Zusatzunterricht zu übernehmen.
Die Teilnahme, so erzählt der 65-Jährige, erfolgt auf freiwilliger Basis. Unterrichtet werden die Fächer Betriebswirtschaftsrechnungswesen, Mathematik, Englisch und Deutsch. Und: Der Ergänzungsunterricht findet nicht nur für die Fachabiturienten, sondern auch für die Elftklässler satt.
Sendl weiß: In der zwölften Klasse ist ein großes Stoffpensum vorhanden. Deshalb hat die Schulleitung auch für beide Jahrgänge jeweils eine zusätzliche Pflichtstunde angesetzt. Mit dem zusätzlichen Unterricht soll nun die erste Jahrgangsstufe gezielter auf die Abschlussklasse vorbereitet werden.
Hubert Sendl ist ein gestandener Mann, einer der jahrzehntelange pädagogische Erfahrungen vorweisen kann. Eigentlich könnte er sein Rentnerleben genießen, aber er zog es vor, nach den Turbulenzen der FOS am Rennsteig im vergangenen Jahr (wir berichteten), die Schulleitung zu übernehmen.
Und er hat sich Ziele gesetzt, nämlich eine 70-prozentige Erfolgsquote beim Fachabiturjahrgang 2014/2015 und dass, wenn er in drei Jahren Ludwigsstadt verlässt, die FOS am Rennsteig die staatliche Anerkennung hat. Bisher ist sie lediglich eine "staatliche genehmigte" Schule.
Es ist eine Herausforderung für ihn. Sendl weiß um die Erwartungen, die der Schulträger Sabel, die Projektgruppe unter der Federführung des Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt, die an der Finanzierung beteiligten Unternehmen und der Landkreis haben. Er versuche alles, um diese Ziele zu erreichen. "Deshalb muss ich mitunter auch streng sein!"
Gleichzeitig stellt Sendl klar: "Alleine bin ich nichts, ich bin auf meine Lehrer angewiesen und vor allem auf die Leistungsbereitschaft der Schüler." Und das ist manchmal nicht ganz einfach. Sendls Ausführungen zufolge seien leider manche Jugendliche der Auffassung, dass an einer Privatschule keine beziehungsweise nur wenige Leistungen erbracht werden müssen. "Und das ist ein Irrtum!"
Er weiß auch um die Problematik, dass seine Privatschüler - im Gegensatz zu den Schülern einer staatlichen FOS - neben den Hauptfächern in vier weiteren Fächern ein schriftliches Fachabitur schreiben müssen, um die staatliche Anerkennung zu erhalten. Seit Herbst 2014 ist deshalb Hubert Sendl mit der Prüfschule - der FOS in Coburg - in regelmäßigem Austausch. "Die Kollegen dort unterstützen uns sehr!"
Nach aktuellem Stand werden nun 20 Schüler ihr Fachabitur schreiben. "Wir kämpfen um die zwei Drittel Quote!" Sendl ist aber auch zuversichtlich, "denn ein erheblicher Teil der Schüler hat begriffen, worauf es ankommt!"