Er sprach davon, dass die Kläranlagen und Zufahrtsmöglichkeiten besichtigt worden seien. Geprüft werde derzeit unter anderem, ob der Einsatz einer mobilen oder mehrerer stationärer Schlammpressen sinnvoller und wirtschaftlicher sei. Durch den Einsatz solcher Pressen würden Entsorgungsmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Das gepresste Material, welches dann ein deutlich geringeres Volumen hat, könnte einer Verbrennungsanlage zugeführt werden.
Eine Energiequelle
Geprüft würde auch, ob sich in den Kläranlagen das zu reinigende Abwasser mittels Einsatz einer Klärschlammfaulung als Energiequelle nutzen lässt. Bisher sei das nur in größeren Kläranlagen möglich gewesen, erklärt Kraft. Zudem werde aktuell eine Verbesserung der Pumpeneffizienz im Hebewerk Steinbach/Bahnhof angestrebt. Das ist die Anlage, die das Abwasser von Steinbach-Bahnhof zur Kläranlage in Steinbach/Ort pumpt.
Sowohl Kraft als auch Bürgermeister Thomas Löffler betonen, dass es sich derzeit nur um Überlegungen handle, wie man die Abwasserentsorgung unter Berücksichtigung der immer schärfer werdenden Vorschriften am besten tätigen kann. "Es ist alles offen!", so der Bürgermeister. Es lägen keinerlei Kostenberechnungen vor.
Kraft ergänzt: Sein Büro könne nur Alternativen vorschlagen und Kosten berechnen. "Letztendlich entscheidet der Gemeinderat über das weitere Vorgehen!"
Für den Bürgermeister steht angesichts der Anerkennung als Härtefall fest: "Wir müssen handeln, sonst geht es uns eines Tages wie dem Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe!"
Wie bereits berichtet, haben die Verantwortlichen der FWG in den 90-er Jahren notwendige Investitionen in die Wasserleitungen unterlassen, obwohl es damals 80 Prozent an Zuschüssen gab.
Löffler dankt der Bayerischen Staatsregierung, dass seine Gemeinde als Härtefall anerkannt wurde. Bisher gilt die Stufe I und das bedeute, dass ein Zuschuss in Höhe von 50 Prozent garantiert ist. Laut Aussage des Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner hat Steinbach durchaus die Chance, in die Stufe II der Härtefallregelungen zu kommen. Das würde 90 Prozent an Förderungen bedeuten. Löffler weist zudem darauf hin, dass die Maßnahmen bis zum Jahre 2022 durchgeführt werden müssen, "sonst sind die Fördergelder weg!"
"Panikmache wäre falsch"
Und was den Anlieger und seine Befürchtungen in Hirschfeld betrifft? Matthias Kraft ist zuversichtlich, dass eine gute Lösung gefunden wird. Er spricht davon, dass durch den Einsatz von neuen Techniken die Geruchsbelästigungen minimiert werden. Und der Bürgermeister betont: "An eine zentrale Klärschlammaufbereitung in der Aumühle ist nicht gedacht!". Er verspricht, dass alle Anregungen sachlich und fundiert aufbereitet und diskutiert werden. Und er meint: "Unbegründete Panikmache ist der falsche Ratgeber!"