Katharina Lunk hat am Frankenwald-Gymnasium viele Aufgaben übernommen, zum Beispiel als Schülersprecherin. Nun verabschiedet sie sich mit dem Abiturzeugnis von "ihrer" Schule.
Es ist Freitagnachmittag. Es sind nur noch knapp drei Stunden bis zur Verabschiedung der Abiturienten. Für Katharina Lunk endet mit dieser Feier ein Lebensabschnitt - und ein neuer beginnt. Die 18-Jährige ist auf dem Weg zum Abschlussgottesdienst. Sie ist gestylt, die Frisur sitzt, das Make-up ist perfekt. Man merkt, sie ist voller Vorfreude.
Acht Jahre lang war die Wallenfelserin als Schülerin am Frankenwald-Gymnasium in Kronach. Eine Zeit, die bei ihr Spuren hinterlassen, sie geprägt und sie für ihr weiteres Leben geformt hat. Spricht man mit ihr über diese Jahre, ist schnell zu erkennen, dass das Gymnasium für die 18-Jährige weit mehr als eine Lehranstalt war. Es war für sie ein Ort, an dem sie sich wohl und gut aufgehoben fühlte.
Katharina Lunk ist neugierig und gerne mit Menschen zusammen. Sie war Klassensprecherin, Schülersprecherin, Tutorin. Sie engagierte sich seit der 10.
Klasse für das Projekt "Schule ohne Rassismus".
Integration unterstützt Mit ihrem Engagement habe sie einen Teil dazu beitragen wollen, dass Schüler und Kinder mit Migrationshintergrund hier bei uns sicher leben können und integriert werden, sagt sie. Sie habe bei "Schule ohne Rassismus" mit der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Workshops zum einen Mitstreiter für dieses Projekt gewinnen wollen, zum anderen aber auch Verständnis für andere Kulturen bei ihren Mitschülern wecken wollen. In den Workshops ging es beispielsweise um Mobbing im Internet, um Zivilcourage, um das nicht Wegschauen.
Ein anderer "Job", der ihr Spaß bereitete, war der Posten als "Schülersprecherin". Oftmals hatte sie in dieser Funktion Kontakt mit Lehrern und dem Elternbeirat. Es ging dabei um die Interessenvertretung ihrer Mitschüler.
"Man kann da schon einiges erreichen", betont sie. Als Beispiel nennt sie einen Wasserspender, der in der Schule angebracht wurde. Sie spricht von überdachten Zugängen zu den Containern, in denen Mitschüler während der Bauphase unterrichtet werden.
Zwischen dem Gespräch fällt immer wieder das Wort "Schulfamilie". "Das sind wir auch!" In diesem Zusammenhang spricht die Abiturientin von gewachsenen Bindungen, die im Lauf des Jahres zwischen den Schülern, aber auch zwischen Lehrern und Schülern entstanden sind. Sie erzählt von einem regen Austausch mit Lehrern. "Man kennt sich eben!"
Ein tolles Miteinander Die Zeit am Frankenwald-Gymnasium habe nicht nur aus sturem Lernen bestanden, sondern sie sei auch von einem tollen Miteinander geprägt gewesen.
Die angehende Studentin ist überzeugt, dass sich eine harmonische und vertrauensvolle Atmosphäre positiv auf das Lernverhaltung von Heranwachsenden auswirkt. Katharina Lunk verhehlt aber nicht, dass einem das Abitur auch am Frankenwald-Gymnasium nicht "nachgeschmissen" wird. Leistung, Ausdauer und Disziplin waren gefordert. "Es war manchmal echt stressig, als die Termine für die Klausuren abgaben in die Nähe rückten!" Bei all ihren "Nebenjobs" seien Wochen dabei gewesen, in denen sie mehr am Frankenwald-Gymnasium als zu Hause gewesen sei.
Bei der Frage, wie sie sich denn fühlt, wird die Wallenfelserin kurz nachdenklich. "Ich freue mich riesig auf die Abi-Feier!", sagt sie schließlich. Sie schwärmt von tollen Kleidern, von einem festlichen Rahmen, von einen Zusammensein mit Lehrern und Eltern. Aber es ist auch etwas Wehmut in ihrer Stimme zu hören. "Dieser Tag ist auch mit Abschiednehmen verbunden.
Wir waren acht Jahre lang zusammen, und jetzt geht jeder seinen eigenen Weg."
Der eigene Weg! Für Katharina Lunk bedeutet das einige Wochen Ferien und anschließend ein Studium für das Grundschullehramt. Sie hat sich aber fest vorgenommen, dass sie zumindest zu einigen Mitschülern und auch Lehrern den Kontakt aufrecht erhält.