Wiegand will Pläne für Steinbach genau darlegen
Autor: Veronika Schadeck
Steinbach am Wald, Mittwoch, 20. Februar 2013
Die Wiegand-Gruppe setzt weiter auf den Standort Steinbach am Wald. Sie will auch im Jahr 2013 investieren - und die Bürger in ihr Vorhaben einbeziehen.
Die Firma Wiegand plant unter anderem, einen knapp zwei Hektar umfassenden Scherbenplatz auf der Fläche zwischen der Glashütte und der Brunnenstraße zu errichten. Es handelt sich um ein Areal, das unmittelbar an ein Wohngebiet anschließt.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung äußerte Marko Kronika als Sprecher der Anlieger die Aufforderung an das Gremium, alles daran zu setzen, dass der Wohn- und Lebenskomfort in diesem Bereich erhalten bleibt. Die Anwohner sähen das Projekt mit einer "gespaltenen Seele", meinte er. Zum einen sei es begrüßenswert, wenn ein Unternehmer investiere, zum anderen bedeute dieses Vorhaben auch einen Einschnitt beim Wohnkomfort.
Es wurden Befürchtungen geäußert, dass es zu Belästigungen, beispielsweise durch Lärm oder Staub, kommen könnte.
Pro und Contra
In einem Zwiespalt befindet sich auch die Inhaberin des Rennsteighotels, Ute Hildebrandt. Nur 50 Meter trennen sie von der vorgesehenen Baufläche. "Es müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit meine Gäste möglichst wenig von Lärm und Scherbenplatz mitbekommen", fordert sie.
Aber sie verstehe durchaus auch die Geschäftsführung, so Hildebrandt. Die Platzkapazitäten würden eng und zudem könne man froh sein, wenn ein Unternehmen wie Wiegand-Glas sich zu Steinbach bekenne. Außerdem habe sie als Inhaberin des Rennsteighotels auch schon von Wiegand-Glas profitiert, beispielsweise wenn auswärtige Monteure und Kunden die Leistungen ihrer Unterkunft in Anspruch genommen haben.
Dialog wird gesucht
"Wir wollen bei unserer Erweiterung der Betriebsfläche den Dialog mit den Anwohnern", sagt der Umweltingenieur der Wiegand-Gruppe, René Queren, auf Anfrage. Sogar über das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß hinaus will die Geschäftsführung seinen Worten nach die Anwohner mit einbinden, um möglichen Interessenskonflikten so bald als möglich zu begegnen und entsprechend reagieren zu können. Zudem habe auch das Unternehmen Interesse daran, die Lebensqualität zu erhalten.
Als richtig bezeichnet es Queren, dass die Nachbarn und Behörden über die Errichtung des neuen Lagerplatzes für Altglas noch vor Beginn des Genehmigungsverfahrens umfassend informiert worden sind.
Es sind auch schon Anregungen zur verträglichen Gestaltung in die Planungen aufgenommen worden. So ist derzeit vorgesehen, den neuen Platz mit einem bepflanzten Erdwall einzufassen. Außerdem werden ein Lärm- und ein Luftgutachter im Auftrag der Gemeinde Festsetzungen vorschlagen, um die Anwohner vor unzumutbaren Beeinträchtigungen zu schützen.
Mögliche Vorgaben
Beispielsweise, so Queren, sei denkbar, dass eine Mindesthöhe für den Erdwall bestimmt, die Nutzung des Platzes in der Nacht eingeschränkt oder eine maximale Lagerhöhe vorgeschrieben werde.
Transparenz sei ihnen wichtig, so die Geschäftsführer Oliver und Nikolaus Wiegand. "Wir beteiligen die Anwohner nicht nur, weil wir es müssen, sondern wir wollen wirklich Anregungen im Rahmen der Möglichkeiten in unsere Planungen mit aufnehmen." Der Bau eines neuen und größeren Lagerplatz sei aber aus Platzgründen notwendig. Der neue Platz, so Queren, solle drei bisher bestehende Lagerplätze ersetzen, auf denen zusätzliche Hallen geplant seien, die der Modernisierung der werkseigenen Altglas-Recyclinganlage dienten.
Dadurch, so Queren werde beim fertig sortierten Altglas eine bessere Reinheit erreicht. Somit könne man möglichen Qualitätsproblemen in der Herstellung von Bier-, Wein- oder Sektflaschen vorbeugen.
Und wie sieht das Ute Hildebrandt? "Alles logisch! Ich bin zuversichtlich, dass eine für alle Beteiligten zumutbare Lösung gefunden wird, zumal ich ja auch schon Kontakt mit der Geschäftsführung hatte."