Werdende Oma hat ein Diplom
Autor: Veronika Schadeck
Buchbach, Freitag, 09. November 2012
Die ältesten Teilnehmer des Kurses "Erste-Hilfe-Maßnahmen am Säugling" im BRK-Mehrgenerationenhaus in Buchbach waren Margitte und Karl Weiß.
Jetzt führt das Ehepaar Weiß nicht nur erfolgreich eine Softwarefirma in Marktrodach, sondern beide fühlen sich auch bestens vorbereitet auf ihr erstes Enkelkind, das in wenigen Wochen das Licht der Welt erblicken wird.
"Die Teilnahme war nicht verkehrt, wir haben eine Menge dazu gelernt", sagt die zweifache Mutter Margitte Weiß schmunzelnd. Über 30 Jahre ist es nun her, dass ihre Kinder das Licht der Welt erblickten. Einiges habe sie zwar noch in Erinnerung, aber - es hat sich im Lauf der Jahre doch einiges geändert. Zudem - das vorhandene Wissen für Betreuung von Babys und Kleinkindern zu vertiefen, oder neues hinzu zu lernen, könne ja nicht schaden.
Für ihren Mann und sie seien die fünf Abende jedenfalls sehr lehrreich gewesen.
Es wurde auch vermittelt und gezeigt, dass man bei einem Kleinkind mit einfachen Mitteln und ohne viel Geld investieren zu müssen, die Kreativität und Konzentrationsfähigkeit fördern kann. Sie habe weiter gelernt, mit Grundmaterialien, wie Stoffresten, Wolle, Gips, Spielsachen oder Bommeln für Mützen zu basteln.
Themen waren zudem die Säuglingspflege und die Psychologie: Beispielsweise wurde erklärt, wie es sich mit der Konzentration eines Kleinkinds verhält und wie man damit umgeht.
Das Wissen wird getestet
Das erlangte Wissen während des Babysitter-Kurses wurde bei einer Prüfung getestet, so die 60-Jährige. Margitte Weiß und ihr Ehemann lösten die Aufgaben mit Bravour und konnten somit ebenso wie die anderen sieben Teilnehmerinnen - es waren alles Schülerinnen um die 16 Jahre - ihr Babysitter-Diplom erhalten.
Nun freut sich das Ehepaar Weiß auf die Geburt des Enkelkinds. Obwohl die Eltern in München leben, gehen beide fest davon aus, dass sie öfter die Gelegenheit haben werden, als Babysitter zu fungieren und die Entwicklung ihres Enkels mit verfolgen zu können.
"Vor allem für meinen Mann wird dies ein neues Erlebnis werden, denn als unsere Kinder klein waren, blieb die Betreuung aufgrund der Gründung unserer Firma meist an mir hängen". Für die beiden gibt es fast nichts Schöneres, als ihre noch verbleibende Zeit so oft als möglich mit ihren Enkeln - beide hoffen es bleibt nicht bei einem - verbringen zu können. Und da ist es doch sinnvoll, auf diese verantwortungsvolle Aufgabe gut vorbereitet zu sein.
Einsatz als Leihoma
Durchaus, so Margitte Weiß, könne sie sich auch vorstellen, nach ihrem Ausstieg aus dem Berufsleben als Leihoma Kinder zu betreuen und somit junge Familien oder Alleinerziehende zu entlasten. Sie weiß jetzt: Die Teilnahme an einem Babysitter-Kurs ist sowohl für die Jugend, für Mütter und auch für Omas sinnvoll. Sie ist zudem überzeugt, dass junge Mädchen, die dieses Diplom vorweisen können, ganz einfach eine Beschäftigung als Babysitter finden.
Initiiert wurde der Babysitter-Kurs von der Projektleiterin von "Lebensqualität für Generationen", Antje Angles.