Was kostet das Hallenbad eigentlich?

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Die Zukunft des Tettauer Hallenbads ist Gemeinderatsthema: Jetzt soll eine Kostenanalyse her. Symbolbild/Archiv
Die Zukunft des Tettauer Hallenbads ist Gemeinderatsthema: Jetzt soll eine Kostenanalyse her. Symbolbild/Archiv

Die Räte stimmten für eine Kostenanalyse. Das FWG-Sanierungskonzept wurde gebilligt: Solidarität werde in Tettau großgeschrieben.

Zwei Schwerpunkte gab es in der Gemeinderatssitzung. Zum einen stand in der öffentlichen Sitzung die Sanierung des Hallenbades und der Sauna auf der Tagesordnung, im nicht öffentlichen Teil wurde über die Zukunft der FWG beziehungsweise über das Konzept des Vorsitzenden des Wasserzweckverbandes, Jürgen Baumgärtner, abgestimmt. Am Anfang der Sitzung appellierte Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) an die Gemeinderäte, sich der Wirkung ihrer Äußerungen ins Bewusstsein zu rufen. Eine negative Berichterstattung hätte Auswirkungen auf den Markt und auf das Verhalten der ansässigen Industrie. Bezüglich FWG sprach Ebertsch unter Punkt "Sonstiges" von einem gutem Beschluss, den das Gremium fassen wird. "Wir wollen nicht an den Pranger gestellt werden!". Bezüglich der FWG - durch diesen Wasserzweckverband werden die Ortsteile Schauberg und Langenau mit Wasser versorgt - sprach er von Erblasten im Zuge der Gebietsreform. Er vertrat die Auffassung, dass die Bürger - die nicht die Situation der FWG verursacht haben - allein die exorbitanten Kosten nicht schultern könnten. "Solidarität wird in Tettau großgeschrieben!" Wie zu erfahren war, sprach sich das Gremium in der geschlossenen Sitzung mit zwei Gegenstimmen für das Sanierungskonzept für die FWG aus.

Für Emotionen sorgte der Punkt "Sanierung des Hallenbades". Hier gingen die Meinungen weit auseinander. Diesbezüglich erwähnte der Bürgermeister ein Sanierungsangebot der Firma Wich Bautenschutz für den Schwimmbadkopf und Becken in Höhe von 80 000 Euro. Es wurde aber auch geäußert, dass mit weiteren Kosten zu rechnen sei. Aus den 80 000 Euro werden 250 000 Euro, so Michael Müller (BfT). Das sei ein Fass ohne Boden, zumal der energetische Aspekt und die Technik nicht berücksichtigt seien. Zudem wies er auf das neue Schwimmbad in Steinbach hin. "Ob ich in Tettau oder in Steinbach schwimmen gehe, ist egal!"

Anika Kappelt (SPD) vertrat dagegen ebenso wie Willi Güntsch (SPD) die Auffassung, dass man versuchen sollte, am eigenen Schulhallenbad festzuhalten. Dietmar Schmidt (SPD) sprach bezüglich einer möglichen Aufgabe der Einrichtung von einem Imageschaden. Carl-August Heinz (BfT) schlug vor, offene Fragen zu klären, eine Gegenüberstellung von Betriebskosten und Nutzen zu machen. Wenn sich das mit den Besucherzahlen beim Tropenhaus entsprechend weiterentwickle und es mit dem Hotel klappen sollte, könnte man da eventuell ein Schwimmbad integrieren. Und bis dahin sollte man versuchen, mit einem minimalen Kostenaufwand das Schwimmbad zu halten. Güntsch sprach in Sachen Aufgabe von einem Stück Lebensqualität. "Das Bad ist kurz und klein", so Ebertsch. Wieviele Besucher das Hallenbad nutzen, darüber konnten keine genauen Angaben gemacht werden. Die Kämmerin Doris Neubauer ging von knapp 600 Besuchern aus (ohne Schüler). Letztendlich folgte das Gremium den Vorschlag des Bürgermeisters, den Architekten Christan Fischer zu beauftragen, eine Kostenanalyse zu erstellen.

Diskussionen gab es auch beim Punkt "Abriss des Anwesens in der Siedlungsstraße 6". Güntsch sprach sich für eine Sanierung des Gebäudes aus, in dem dann Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Das sei nicht möglich, so Michael Müller, da das ganze Haus verschimmelt sei. Der Abrissauftrag wurde schließlich an die Firma Betting (Unterwellen) zum Preis von 83 000 Euro vergeben.


Gemeinderatssplitter


Gerücht
Unter Punkt "Sonstiges" sprach der Bürgermeister das Gerücht an, dass ein Winterfahrzeug, das bis zu den Wintermonaten 2014 in Ludwigsstadt stationiert war, im Winter 2014/15 wegen Personalsmangels in Birkach untergebracht wurde, auch weiterhin dort bleiben solle. Er bat die anwesenden Kreisräte, diesbezüglich aktiv zu werden. Es gehe um die Sicherheit der Bevölkerung. Denn, im vergangenen Jahr ging man von einer Ausnahmesituation aus. Es sei zugesichert worden, das Fahrzeug in diesem Jahr wieder im Norden zu etablieren. Auf Nachfrage erklärte Gunther Dressel im Landratsamt, dass aufgrund von Personalmangel und einem Dauerkrankheitsfall auch in diesem Winter das Räumfahrzeug in Birkach stehen bleibe.

Eintrittskarten
Die Jahreskarten für das Hallenbad wurden bei den Kindern von 30 auf 40 Euro und bei den Erwachsenen von 51 Euro auf 75 Euro angehoben.

Vergabe
Die Kanalarbeiten für die Bergstraße wurde einstimmig zum Preis von 64 848 Euro an die Geigerkanaltechnik (Mainschaff) vergeben. Folgende Bauanträge wurden weitergeleitet: Abbruch eines Lagergebäudes, Firma Heinz-Glas Kleintettau. Anbau eines Wintergartens durch Udo Spindler. vs