Der Marktplatz der Flößerstadt muss schöner werden - darüber waren sich alle Impulsgeber bei einem Workshop am Wochenende einig.
Der Marktplatz ist das Gesicht der Stadt - und in Wallenfels kann man viel mehr aus dem Marktplatz machen. Das war die Quintessenz einer Ideenwerkstatt. Zehn Wallenfelser Bürger, der amtierende Bürgermeister Peter Hänel und dessen künftiger Nachfolger Jens Korn setzten sich mit den Planungsbüros Planwerk Nürnberg und Wittmann, Valier und Partner aus Bamberg an einen Tisch und sammelten Vorschläge, Wünsche, Visionen.
In verschiedenen Arbeitskreisen gingen die Wallenfelser ans Werk. Auch nicht sofort realisierbare Ideen waren erlaubt. Doch die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen deckten sich überraschenderweise in vielen Bereichen. "Der Workshop war sehr kreativ, jetzt geht es darum, etwas Handfestes zu erreichen", zog der zukünftige Bürgermeister Jens Korn Bilanz.
Als Leuchtturmprojekt soll zunächst die Verschönerung des Kurzentrums in Angriff genommen werden.
Dabei geht es nicht um eine komplette Sanierung, sondern um eine farbfreundliche Gestaltung, erläutert Leonhard Valier. Und möglicherweise könne dann eine zweite Flößerfigur vor dem Kurzentrum aufgestellt werden, regte der amtierende Bürgermeister Peter Hänel an. "Ich war angenehm überrascht, wie ernsthaft und inspirierend der Workshop abgelaufen ist. Es gibt viele Interessen, die befriedigt werden sollen. Aber letztlich wird es wichtig sein, den Mittelpunkt von Wallenfels auch mit Leben zu erfüllen. Und das ist die schwierigste Aufgabe", gab Hänel zu bedenken. Denn natürlich sei es leicht, auf dem Reißbrett Cafés, Restaurants mit Außensitzflächen zu planen, im echten Leben müssten solche Einrichtungen nämlich auch florieren.
Über einige Dinge waren sich die Workshop-Teilnehmer jedenfalls schnell im Klaren: Auf keinen Fall möchte man den vorhandenen Wirtschaften schaden, deshalb soll auch keine weitere Konkurrenz eingeplant werden. Und auch im Ortskern von Wallenfels muss das Thema Flößerei eine Rolle spielen. Deshalb soll in der Ortsmitte in jedem Fall ein Zugang zum Wasser geschaffen werden. "Möglicherweise können wir eine Treppe zum Bach schaffen", schwebt Jens Korn vor. Und ein Wunsch ist es zudem, den gesamten Marktplatzbereich zwischen Rathaus und Kurzentrum verkehrsberuhigt zu machen oder den Verkehr in diesem Bereich zu verlangsamen.
Das bislang noch ziemlich kleine grüne Dreieck am Marktplatz soll erweitert werden. "Wir haben über einen Generationenspielplatz diskutiert", so Korn. Und natürlich wurden auch Häuser, die verfallen, angesprochen.
Bis allerdings konkrete weitere Schritte in Angriff genommen werden, wird es wohl noch etwas dauern. Denn erst muss sich der Stadtrat neu konstituieren, der amtierende Bürgermeister seinen Stab an seinen Nachfolgerübergeben. Dann müssen Verhandlungen mit Grundstückseigentümtern und Hausbesitzern geführt werden, die Ideen müssen auf Machbarkeit überprüft werden. Und die einzelnen Arbeitsgruppen haben natürlich auch eine Aufgabenliste erstellt, die sie bis Mai, Juni abarbeiten möchten. Vorarbeiten, die für konkrete Entscheidungen unumgänglich sind.
In jedem Fall soll es in Zukunft am Marktplatz mehr Grün geben, der Park bei der ehemaligen Stöcker-Schneidmühle soll erweitert werden. "Übrigens haben auch Privatleute, die in diesem Fördergebiet wohnen, Anspruch auf eine fachliche Beratung. Bis zu fünf Stunden sind kostenlos.
Und wenn die Privatbesitzer etwas machen, dann kriegen sie innerhalb dieses Förderprogrammes bis zu 20 000 Euro Förderung", erklärte Peter Händel das Sanierungskonzept und den Hintergrund für das aufwendige Planungs-Prozedere. Die Workshops und Ideensammlungen sind nötig, um das Sanierungsgebiet festzulegen und um dann letztlich in den Genuss von Förderungen zu kommen.