Vertrag für Burghotel Lauenstein ist besiegelt

2 Min
Das Burghotel in Lauenstein soll bald mit neuem Leben erfüllt werden. Foto: Archiv/Matthias Hoch
Das Burghotel in Lauenstein soll bald mit neuem Leben erfüllt werden. Foto: Archiv/Matthias Hoch

Am Dienstagvormittag fand die Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung sowie dem Unternehmer Bernd Holzmann statt. Somit ist ein wichtiger Baustein für die Wiederbelebung des Burghotels Lauenstein gelegt.

"Ich habe eine Schlacht gewonnen, aber nicht den Krieg", sagte Investor Bernd Holzmann nach der Vertragsunterzeichnung beim Notar. "Jetzt geht die Arbeit erst richtig los!" Damit meint der Kronacher, der schon erfolgreich die Stadthotels und das "'s Antla" betreibt, unter anderem die Erstellung eines Plangutachtens, die Sicherstellung der Finanzierung und Fördermittel, die Initiierung eines Ideenwettbewerbs und mehr. Beim Ideenwettbewerb sollen Architekten angesprochen werden, die bezüglich der Sanierung von Gebäuden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes Erfahrung haben.

Geht alles nach Plan, könnte der Spatenstich im Frühjahr 2014 erfolgen. Wie Holzmann erklärte, gehe er von einer rund 18-monatigen Bauphase aus.

Projekt verfolgt zwei Linien

Wie bereits bekannt, sollen bei der Realisierung des Projektes zwei Linien beachtet werden.
Zum einen geht es um das bestehende Burghotel, das zu einem Vier-Sterne-Hotel mit sehr guten Standards umgebaut werden soll. Bei der anderen Linie handelt es sich um einen Neubau. Darin sollen 17 Suiten im Fünf-Sterne-Bereich und ein Wellnessbereich unter dem Dach geschaffen werden. Weiter sind in diesem Gebäude ein Gourmetrestaurant und zwei Konferenzräume geplant.

Die Herausforderung wird sein, das Burghotel mit Leben zu erfüllen. Deshalb werden parallel zur Bauphase Vermarktungs- und Veranstaltungskonzepte erstellt und durchgeführt.

Ob den Investor bei diesem rund fünf Million Euro schweren Vorhaben denn nicht ein mulmiges Gefühl beschleicht? "Sicherlich", meint Holzmann, "es ist schon eine gewisse Angst da, dass etwas schief geht, aber die ist wichtig. Das trägt dazu bei, dass man nicht leichtsinnig wird!"

Neuen Entwurf studiert

Er räumt ein, dass - als der erste Termin für die notarielle Beurkundung auf Grund von Vertragsdiskrepanzen verschoben wurde - er viele Stunden mit dem Studieren des neuen Entwurfs verbracht hat. "Die Schwelle des Vertrauens war einfach niedriger!"

Was nun die Realisierung des Projektes betreffe, habe er weitgehend freie Hand. Das Mitspracherecht der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung sei auf gewisse Fakten beschränkt. Sicherlich würden Vertreter der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung die Entwicklung des Burghotels mitverfolgen, manchmal vor Ort sein und auf die Einhaltung der Richtlinien bezüglich des Denkmalschutzes achten, aber das sei ihr gutes Recht und auch so in Ordnung.

Vertrag über 60 Jahre

Der Erbbaurechtsvertrag gilt jetzt für 60 Jahre. Danach wird Holzmanns Rechtsnachfolger entweder der Verkehrswert vergütet oder derjenige kann es das Hotel weiter betreiben. Auf die Frage, warum er gerade ins Burghotel investiert, spricht Bernd Holzmann von einem gewissen Reiz, von einer wunderbaren Umgebung und nicht zuletzt von den Menschen in der Rennsteig-Region, mit denen er bisher gute Erfahrungen gemacht habe.

Neben Vertretern der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung war auch der Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) bei der Vertragsunterzeichnung dabei. "Ich werde erst dann in Euphorie ausbrechen, wenn das Burghotel eröffnet wird", betonte er. Er spricht von einen wichtigen Schritt und hofft, dass sich nun der weitere Weg nach den Vorstellungen der Beteiligten entwickelt.

Ein Herzensanliegen

Für ihn ist das Burghotel seit dem Jahre 2008 ein Herzensanliegen; unzählige Briefe hat er in dieser Sache verfasst, wie Ehrhardt feststellte. Auch wenn es schon einige Hürden zu überbrücken galt, sind sowohl er als auch Bernd Holzmann den Mitstreitern und Landrat Oswald Marr (SPD) dankbar. Eine gewisse Anerkennung ist aus Holzmanns Worten zu hören, wenn er davon spricht, dass es schließlich für die Bayerische Seen- und Schlösserverwaltung erst das zweite Mal sei, dass sie eines ihrer Burghotels einem privaten Investor anvertraue. Und Holzmann ist auch guter Dinge, nachdem man am Dienstagnachmittag noch bei Regierungspräsident Wilhelm Wenning war. Das Gespräch wegen der Förderungen und der erhofften Unterstützung sei sehr konstruktiv verlaufen, schilderte er seinen Eindruck.