Unterrodach wird herausgeputzt

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Nadine Kirchner, Lukas Mühlnickel, Carolin Bräutigam und Marvin Brunn (v. l.) befreien die Ortsdurchfahrt von Unrat und Dreck.
Nadine Kirchner, Lukas Mühlnickel, Carolin Bräutigam und Marvin Brunn (v. l.) befreien die Ortsdurchfahrt von Unrat und Dreck.
Willi Pechtold, Tim Bauer und Yannick Yasar (v. l.) lassen die Fenster im Ortskern von Unterrodach wieder glänzen. Fotos: Marco Meißner
Willi Pechtold, Tim Bauer und Yannick Yasar (v. l.) lassen die Fenster im Ortskern von Unterrodach wieder glänzen. Fotos: Marco Meißner
 

An drei Wochenenden im Advent soll ein Denkanstoß für eine Wiederbelebung des Unterrodacher Ortskerns gegeben werden. Die Vorarbeiten gingen am Freitag über die Bühne.

Besen fegen ununterbrochen über das Pflaster, seit Stunden werden Fensterscheiben gewischt und allerhand Unrat landet in großen Müllbeuteln. Unterrodach wird von vielen fleißigen Händen herausgeputzt. Etwa 30 dieser Hände gehören zu Pfadfindern des Stammes König Artus. Sie wollen einen Beitrag dazu leisten, dass der Ortskern von Unterrodach wieder ein Stück lebendiger wird.


Dem Ortskern Leben einhauchen

"Die Leute sollen hier wieder flanieren können und merken, dass es etwas zu sehen gibt", erklärt Stammesführer Felix Bär. Er ist mit rund 15 Pfadfindern dem Ruf von Petra Wich-Knoten (Leiterin Arbeitskreis familienfreudiges Marktrodach) und Claudia Ringhoff (Demografie-Pilotregion) gefolgt. Am Freitagnachmittag brachten die jungen Leute gemeinsam mit weiteren Helfern und Anwohnern die Gebäude an der Ortsdurchfahrt in Schuss.


Früher gab es dort viele Geschäfte und Gaststätten, heute stehen die meisten dieser Läden leer. Das rief Petra Wich-Knoten und ihren Arbeitskreis nach der Sanierung der Straße auf den Plan. "Ich weiß, es wird nicht mehr wie früher, aber wir möchten den Ortskern ein Stück weit aktivieren, damit es nicht mehr so tot ausschaut", stellt sie das Ziel des Projekts heraus. Dieses sieht vor, mehrere Geschäftsflächen an den letzten drei Adventswochenenden dieses Jahres wieder als Läden zu nutzen und ihre Schaufenster mit Bilderfolien zu versehen. Außerdem wird es eine Beleuchtung geben.


Ein Ziel entwickeln

"Der Fotograf und Künstler Rainer Renk hatte die Idee, wo die Straße jetzt gemacht ist, könnte man ein Fest feiern", erinnert sich Claudia Ringhoff an die ersten Überlegungen, wie man einen frischen Wind durch die Ortsdurchfahrt pfeifen lassen könnte. Am Anfang sei eine gewisse Frustration in den Gesprächen mit den Anwohnern zu spüren gewesen. "Man macht oft die Augen vor großen Problemen zu, wenn man selbst keine Lösung sieht", zeigt sie Verständnis für das Stimmungstief. Aber inzwischen habe man es geschafft, die Leute zusammenzubringen. Hausbesitzer, Nachbarn, Arbeitskreis, Gemeinde, Flößerverein - es gebe nun viele, die sich dafür einsetzten, dass in der Straße wieder etwas entsteht. Wie das Ziel dieser Reaktivierung am Ende genau aussehen werde, stehe aber noch nicht fest. Vielmehr sollten zunächst Kontakte entstehen und eine offene Diskussion eingeleitet werden. "Die gute Idee muss erst noch geboren werden. Die Anwohner müssen sie für sich entwickeln", erklärt Ringhoff.

Und diesem Ziel sind die Beteiligten offenbar schon ein gutes Stück näher gekommen. Petra Wich-Knoten stellt bei den Aufräumarbeiten nämlich begeistert fest: "Die Aktion stößt auf positive Resonanz. Die Bewohner machen mit."

Termin: An den letzten drei Adventswochenenden wird die Aktion stattfinden. Sie dauert am Freitag und Samstag jeweils von 15 bis 19 Uhr.

Angebot: Für die Läden steht bereits fest, dass es Imkerei- und Kosmetikartikel sowie Holzschnitzereien geben wird. Auch ein Waffelstand und eine Gulaschkanone sind geplant.