Tettauer Schulhaus soll neu genutzt werden

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In der Tettauer Schule soll im Rahmen des Städtebaus Wohnraum geschaffen werden. Foto: Veronika Schadeck
In der Tettauer Schule soll im Rahmen des Städtebaus Wohnraum geschaffen werden. Foto: Veronika Schadeck

Neues Leben im Tettauer Schulhaus: Der Gemeinderat findet, dass es ein guter Ort wäre für Begegnung und Wohnen mehrerer Generationen.

In der Tettauer Schule soll Wohnraum geschaffen werden. Es soll ein Mehrgenerationenhaus entstehen. Das wurde am Montagabend bei der Gemeinderatsitzung deutlich.

Knapp drei Stunden dauerte die Sitzung. Es ging unter anderem um die vorbereitenden Untersuchungen im Rahmen des Städtebaus für Tettau, um die Sanierung eines gemeindlichen Sechs-Familien-Wohnhauses und um die "Alte Tettauer Straße". Stadtplaner Franz Ullrich vom Architekturbüro plan & werk Bamberg ging bei seinen Ausführungen auf ein mögliches Nutzungskonzept des Schulhauses ein. Demnach könnten dort barrierefreie Wohnungen beziehungsweise - ähnlich wie in Teuschnitz - "betreutes Wohnen in der Heimat" geschaffen werden.

Probleme wurden deutlich.
So sind nach Auskunft von Ullrich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Tettau innerhalb der letzten zehn Jahre gestiegen, die Zahl der Einwohner ging aber in diesem Zeitraum permanent nach unten. Gleichzeitig ist ein großer Pendlerüberschuss vorhanden.

Bürgermeister Ebertsch: Gemeinde muss in Vorleistung gehen

Gemeinderat Carl-August Heinz (BL) brachte es auf den Punkt: "Wie können junge Menschen dazu bewogen werden, hierher zu ziehen?" Für Bürgermeister Ebertsch steht fest, dass die Gemeinde in Vorleistung gehen müsse. Die Nachfrage nach attraktivem Wohnraum sei vorhanden, meinte er.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es aber nicht nur um die junge Generation gehe, sondern auch darum, ältere Bürger so lange wie möglich in ihrem Heimatort zu halten. Deshalb sei Wohnraum für Jung und Alt in der Schule wünschenswert.

Der Markt ist nun dabei, städtebauliche Missstände zu identifizieren. Die Ergebnisse, so Ullrich, dienten als Grundlage zur Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes und damit zur Ausweisung eines Sanierungsgebiets, um Zuschüsse zu erhalten.

Ebertsch sagte, er verstehe nicht, warum Gemeinden wie Ludwigsstadt auf einen 80-prozentigen Zuschuss im Rahmen des Städtebaus hoffen können, während Tettau bei Städtebaumaßnahmen 60 Prozent erhalte. "Der Markt hat eine relativ hohe Pro-Kopf-Verschuldung und erhält keinerlei Stabilitätshilfen. Hier besteht noch Handlungsbedarf", meinte Ebertsch.

Das Gremium war sich dennoch einig, in den nächsten Jahren verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Städtebaus in Angriff zu nehmen. Insgesamt geht es darum, die charakteristischen Elemente des Ortsbildes zu stärken, Baubestand umzunutzen, abzureißen oder zu ergänzen. So könnte auch die Siedlung weiterentwickelt werden.

"Wir haben keine andere Chance, als das zu machen", meinte Hubert Ruß (SPD) bezüglich des Städtebaus. Annette Christel (BL) regte an, als Gemeinde mit dem Immobilienrückbau positiv voranzugehen.

Sechsfamilienhaus wird modern

Hierzu passt das Vorhaben des Marktes, das gemeindliche Sechsfamilienhaus zu modernisieren. Energieberater Christian Fischer präsentierte dafür sein Konzept. Er schlug das "KfW-Effizienzhaus 100" vor. Durch eine energetische Sanierung könne man Kosten sparen und in den Genuss von Förderprogrammen kommen. Er gehe von Kosten in Höhe von rund 210 000 Euro aus. Die Entscheidung soll nun in der nächsten Sitzung folgen.

Der Auftrag für die Sanierung der "Alten Tettauer Straße" in Kleintettau wurde an die Firma Kürschner aus Nordhalben zum Angebotspreis von 388 645 Euro vergeben. Im Zuge dessen soll auch die Kanalsanierung durchgeführt werden. Weiterhin wurde der Auftrag für die Erneuerung der Fenster und für das Erdgeschoss und erste Obergeschoss der Schule an die Schreinerei Straßner/Steinbach am Wald zum Preis von 34 157 Euro vergeben.
Unter Punkt "Sonstiges" appellierte Dietmar Schmidt (SPD) an die Vereine, an den Marktsonntagen keine Gegenveranstaltung abzuhalten. "Es kann nicht sein, dass an solchen Tagen drei weitere Veranstaltungen in der Gemeinde stattfinden", kritisierte er. Marktmeister Falk Wick (BL) wies darauf hin, dass er viele Stunden wegen der Organisation der Märkte im Einsatz sei. Immer schwieriger werde es, Besucher für die Märkte zu begeistern. Wick erinnerte daran, dass in der Vergangenheit nur Marktgemeinden solche Veranstaltung hätten durchführen dürfen. Mittlerweile fänden nahezu in jeder Ortschaft beispielsweise an Weihnachten Märkte statt. Bürgermeister Peter Ebertsch forderte den Gemeinderat und die Bürger auf, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Märkte in Tettau attraktiver gestaltet werden könnten.

Angepasst werden die Preise für das Hallenbad und die Sauna. Der Eintrittspreis steigt von 1,50 Euro auf zwei Euro für Erwachsene und von einem Euro auf 1,50 Euro für Schüler. Die Dutzendkarte kostet nun 15 Euro statt elf Euro wie bisher.