Stefan Drews fährt zum Angeln nach Norwegen
Autor: Veronika Schadeck
Reitsch, Donnerstag, 08. Oktober 2015
Stefan Drews fährt seit knapp 30 Jahren regelmäßig zum Angeln nach Norwegen. Noch immer ist er begeistert von diesem Land. Seit dem Jahr 1994 steuert er mit Gleichgesinnten in einem Bus sein Urlaubsziel an.
Draußen ist es dunkel. Stefan Drews zeigt Fotobücher aus seinem Angelcamp am Velfjord in Nord-Norwegens, rund 2400 Kilometer vom Frankenwald entfernt.
"Es ist eine Sucht", beschreibt er seinen Gefühlszustand, wenn er von Norwegen spricht. Jedes Jahr, wenn er, zusammen mit seiner etwa 20 Mann/Frau starken Gruppe sein Ziel erreicht, sind die intensiven Vorbereitungen und die rund 48 Stunden dauernde Anfahrt vergessen.
Bevor es an den Start geht, muss der Bus "reisetauglich" umgebaut werden. Es werden Sitze herausgenommen, damit die Leute mehr Beinfreiheit haben. Es werden kleine Tische eingebaut. Es müssen weiterhin Gepäck, Angelausrüstungen und zwei Gefriertruhen untergebracht werden.
Urlaubsreisen in den Norden
Während Stefan Drews erzählt, blättert er in seinen Fotobüchern. Wunderbar, gestochen scharfe Bilder vermitteln einen Eindruck von seinen Urlaubsreisen in den Norden. Zu sehen sind unter anderem der Hafen Kiel, Schnappschüsse von der Fähre Stena Line, von der Ankunft in Göteborg, von der Fahrt durch Schweden, von "Nord-Norge", dem Tor zu Nord-Nordwegen, von verschneiten Bergen, von Behältern, die voll mit Fischen sind. Beeindruckende Bilder auch vom Velfjord, von den einzelnen Bootsbesatzungen, von Grillfesten und natürlich auch von Fischen. Das ist für den 52-Jährigen auch ein Grund, am Velfjord Angelurlaub zu machen. "Hier gibt es eine Vielfalt von Fischen!" Dabei berichtet er von Heilbutt, Dorsch, Rotbarsch, Seelachs, Seeteufel, etc. die an die Angel gehen, teilweise über einen Meter groß und über 30 Kilogramm schwer. Erwähnenswert sind zudem die vielfältige Struktur, die Flachwasserzonen und extrem tiefe Bereiche bis 500 Meter. "Es ist ein Traum für jeden Angler!" Ein Angelschein ist in Norwegen für das Angeln im offenen Meer nicht erforderlich, erklärt Stefan Drews.
Aber nicht nur das Angeln am Meer fasziniert Stefan Drews. Er gerät ins Schwärmen, wenn er die Fjorde als echte Naturwunder bezeichnet. Er spricht von bezaubernden Fischerhütten, von einer Blumenpracht, von einer atemberaubenden Landschaft und davon, dass die Sonne im Sommer nie untergeht. "Es ist für mich der ideale Ort zum Abschalten. Hier finde ich Ruhe, Natur, Wasser und Fische!"
Es wird geangelt und gefeiert
Die Mitreisenden, so berichtet Stefan Drews weiter, fahren in Norwegen in Zweier- oder Dreier-Gruppen auf den Booten zum Meer hinaus. "Jeder kann da machen was er will!" Am Abend sitzt man dann zusammen im Angelcamp. Da das rund 7000 Quadratmeter große Angelcamp von zwei Seiten mit Wasser umgeben ist, sind es immer nur ein paar Schritte vom Boot zum Kai, zu den überdachten Filetiertischen, ins zehn Kubikmeter große Gefrierhaus oder zu den Appartements. "Es wird also nicht nur geangelt und geschlafen, sondern auch gefeiert!" Nicht missen möchte er die Grillabende, an denen die am Tag gefangenen Fische verzehrt werden. Wobei, so räumt Drews ein: "Nach einem erfolgreichen Angeltag ist man schon geschafft!"Jedes Jahr, so erzählt Stefan Drews kommen neue Leute hinzu, die mit nach Norwegen wollen. Mittlerweile hat er schon, zusammen mit seinen Freunden, der Familie Leppert aus Neuses, den Angelurlaub für 2016 organisiert, natürlich wieder am gleichen Ort und in der gleichen Anlage. Der Reitscher hat auch Bekanntschaften in Norwegen und er freut sich, dass er im April 2016 zum ersten Mal Besuch aus seinem Lieblingsland erhält.