Spatenstich für Erweiterung der Montessori-Schule
Autor: Sonny Adam
Mitwitz, Sonntag, 09. Dezember 2012
Die Montessori-Schule in Mitwitz platzt aus allen Nähten. Jetzt machte der Leiter der Sekundarstufe, Mathias Schmitt, den Spatenstich für einen Erweiterungsbau. Das Kostenvolumen beträgt 3,2 Millionen Euro.
Als 2004 die ersten Schüler - damals noch in Marktrodach - in die Montessori-Schule gingen, wurde diese Schulform von vielen belächelt. Denn die ganze Schule bestand nur aus einem Klassenzimmer und aus einer Lehrkraft sowie einer pädagogischen Fachkraft. "Aber wir waren eine kleine Mannschaft mit großen Zielen", zog Pressesprecher Uli Detsch eine Bilanz. Und die Montessori-Pädagogik, die ganz ohne Noten auskommt und ein völlig anderes Unterrichtskonzept fährt als andere Schulen, kommt an.
Seit 2008 ist die Montessori-Schule in Mitwitz direkt neben der Regelschule untergebracht. In diesem Jahr sind schon 180 Schüler an der Montessori-Schule in Mitwitz, im nächsten Jahr werden es wohl über 200 sein. Die ersten Schüler haben ihren qualifizierten Hauptschulabschluss gemacht. Und in diesem Jahr ist erstmals auch ein mittlerer Bildungsabschluss möglich.
Neuer Verwaltungstrakt
"Aber wir können keine neuen Schüler mehr aufnehmen. Es geht einfach nicht", bringt Detsch das Dilemma auf den Punkt. Deshalb wird jetzt angebaut - und zwar ein neuer Verwaltungstrakt. Kosten: 3,2 Millionen Euro.
"Unser Traum ist es, dass das Gebäude bis zum nächsten Schuljahr fertig sein soll", stellt Detsch hohe Ziele vor. Und auch Planer Peter Kropf aus Kronach muss schlucken. Denn diese Zeitvorgabe ist äußerst eng. Spatenstich hin oder her. Denn der Spatenstich, bei dem sich auch der Mitwitzer Bürgermeister Hans-Peter Laschka (CSU) über die Entwicklung der Montessori-Schule freute, ist wohl eher symbolisch zu sehen. Bei Minustemperaturen im zweistelligen Bereich ist nicht wirklich mit einem sofortigen Baubeginn zu rechnen. Doch im Frühling geht's wirklich los. Dann rücken Bagger an.
Die Planungen jedenfalls stehen bereits felsenfest und sind von den zuständigen Genehmigungsbehörden so akzeptiert worden. "Die Herausforderung bei der Planung war, eine Lösung zu finden, bei der ein möglichst hoher Anteil finanziert wird", redet der Planer Peter Kropf gar nicht um den heißen Brei herum. Tatsächlich ist dies mit dem Konzept gelungen: Denn der Finanzierungsanteil liegt bei achtzig Prozent. "Wir haben erst überlegt, ob wir neue Klassenzimmer anbauen. Aber dann hätten wir Klassenzimmer mit einer Größe von maximal 58 Quadratmetern bekommen, die alten Klassenzimmer sind zwischen siebzig und hundert Quadratmeter. Und deshalb haben wir uns entschlossen, die Verwaltung und die Schulküche auszulagern", erklärt der Planer. In der Küche wird natürlich auch in Zukunft biologisch gekocht. Und außerdem soll auch noch eine Bibliothek entstehen.
Mehr Platz für das Lernen
Durch die Auslagerung der Verwaltung wird im Hauptgebäude dann Platz frei für Lerngruppenzimmer. Denn darauf basiert die Montessori-Pädagogik - die natürliche Wissbegier der Kinder soll geweckt werden. Kinder sollen aktiv lernen.
"Der Neubau ist für uns eine riesige Chance", freut sich der Leiter der Sekundarstufe, Mathias Schmitt, schon auf die Zukunft. Denn durch das größere Platzangebot wird es noch besser möglich sein, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. "Die Montessori-Schule strahlt in die Nachbargemeinden, ja sogar in die Nachbarlandkreise aus. Ich schreibe mir auch einen Anteil zu, dass die Montessori-Schule in Mitwitz ist", sagte Bürgermeister Hans-Peter Laschka und begrüßte die Baumaßnahme.
Scheck überreicht
Harry Weiß von der Sparkasse Kulmbach-Kronach überreichte an Montessori-Geschäftsführerin Gudrun Jersch-Bittermann einen Scheck von 500 Euro - als kleine Bauunterstützung und betonte, dass das Montessori-Konzept in die Zukunft weise.
Zur Feier des Tages, dass der Bau nun wirklich vonstatten gehen könne und man alle Voraussetzungen für die Förderungen und für die Finanzierungen erledigt hat, sangen der Sekundarstufenchor und der Grundschulchor. Und die Theater-Arbeitsgemeinschaft gab eine Kostprobe ihres Könnens.