Sparkasse Kulmbach-Kronach feiert ihre "Liebesheirat"

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Für Vorstandsvorsitzenden Klaus Scherr (Foto oben) ist die Fusion der Sparkassen Kulmbach und Kronach eine Erfolgsgeschichte. Fotos: Veronika Schadeck
Für Vorstandsvorsitzenden Klaus Scherr (Foto oben) ist die Fusion der Sparkassen Kulmbach und Kronach eine Erfolgsgeschichte. Fotos: Veronika Schadeck
Mit Gebietsdirektor Markus Lieb (v. l.) und Pressesprecherin Kerstin Emrich blickten Scherr und Personalratsvorsitzender Kurt Thyzel, Ausbildungsleitzerin Simone Baumgartner und Unternehmensbereichsleiter Thomas Schneider zurück. Fotos: Veronika Schadeck
Mit Gebietsdirektor Markus Lieb (v. l.) und Pressesprecherin Kerstin Emrich blickten Scherr und Personalratsvorsitzender Kurt Thyzel, Ausbildungsleitzerin Simone Baumgartner und Unternehmensbereichsleiter Thomas Schneider zurück. Fotos: Veronika Schadeck
 
 
 
 
 

Vor zehn Jahren fusionierten die Sparkassen Kronach und Kulmbach. Der Vorstandsvorsitzende spricht von einer Erfolgsgschichte.

Die Sparkasse Kulmbach-Kronach feierte am Donnerstag "Zehn Jahre Fusion". Sowohl für den Vorstandsvorsitzenden Klaus Scherr als auch für einige Mitarbeiter bedeutete dieser Tag Feststimmung, Erinnerung, aber auch Gedanken, wohin der Weg des Bankinstituts führen soll.

Jeder Teilnehmer erlebte die Fusion in einer anderen Funktion. Am Schluss der Runde waren sie sich aber einig. "Wir sind eine Familie geworden!" Personalratsvorsitzender Kurt Thyzel und sein Kollege, der Unternehmensbereichsleiter Firmenkunden, Thomas Schneider, sind Urgesteine der Sparkasse.

Kurt Thyzel hat in seiner Funktion sogar schon zwei Fusionen seines Arbeitgebers miterlebt. 1992 kam der Zusammenschluss zwischen der Kreissparkasse Ludwigsstadt und der Vereinigten Sparkasse Kronach, zwölf Jahre später zwischen den Sparkassen Kronach-Ludwigsstadt und Kulmbach.

Es sei nicht ganz einfach gewesen, es gab Ängste und Unsicherheiten seitens der
Mitarbeiter, erinnert Kurt Thyzel. Auch waren manche Kollegen nicht erfreut, dass sie plötzlich einen 30 bis 40 Kilometer längeren Weg zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen mussten.

Während er bei der ersten Fusion mit den Kronachern noch einige Leute kannte, war Kulmbach völliges Neuland. Aber bei der zweiten Fusion sei der Personalrat schnell ins Gespräch miteinander gekommen. Was die Fusionsverhandlungen betrifft, habe man von den Gesprächen gewusst.

Spricht man Thomas Schneider auf die Fusion an, sind dem Unternehmensbereichsleiter vor allem der Umzug von der Bahnhofsstraße in die Kulmbacher Straße und die Zeit nach der Wende im Gedächtnis geblieben. Er spricht von einer Verlagerung der Grenzförderung ins benachbarte Thüringen.

Er habe viele gewerbetreibende Kunden betreut, die damals in den grenznahen Bereichen investiert, beziehungsweise neue Firmen gegründet haben. Dabei habe er Höhen und Tiefen miterlebt.

Fast 20 Jahre ist Klaus Scherr der Chef. Dass die Fusion von Kronach und Kulmbach zustandekam, sei der Wille der Eigentümer gewesen, der Landkreise Kronach und Kulmbach sowie der Städte Kulmbach und Kronach.
Während Scherr spricht, merkt man, dass für ihn die Fusion der richtige Weg war. Er weist darauf hin, dass man versucht habe, diesen Schritt so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Er spricht vom Zusammenwachsen: "Am Anfang war es eine Zweckehe, jetzt ist es eine Liebesheirat!"

Bei der Frage, ob denn eine Fusion mit Coburg nicht die besser Alternative gewesen wäre, kommt spontan von Thyzel: "Nein, die hätten uns geschluckt, und so war es eine Fusion auf Augenhöhe!"

Und wie soll es weitergehen angesichts der Niedrigzinsphase, der demografischen Entwicklung und zunehmendem Wettbewerb durch Internetbanken? "Wir müssen uns anstrengen!" Die beiden Landkreise verlieren pro Jahr 1000 Einwohner. Bei einem Marktanteil von etwa 50 Prozent bedeutet das ein Minus von 500 Kunden.


Vor Ort beim Kunden

Die Sparkasse, so Scherr, versuche, dem Trend der digitalen Welt entgegenzuhalten. Die Besuche bei den Kunden und Senioren - auch in Pflegeheimen - werden zunehmen. Er erwähnt die mobilen Geschäftsstellen.
Gesprochen wird zudem von einer Spezifizierung des Personals. Es ist ein bisschen Stolz seiner Stimme zu vernehmen, wenn Scherr davon spricht, dass sein Geldinstitut mit einem Marktanteil von 66,9 Prozent im Wohnungsbaugeschäft federführend ist.

Scherr spricht auch von einer optimalen Betriebsgröße. "Wir sind groß genug, um die Regularien stemmen zu können. Eine weitere Fusion schließt Scherr bis zum Ablauf seines Vertrags im Jahre 2020 aus. Auch stünden keine Schließungen von Geschäftsstellen an.

Bei einem Gespräch aus Anlass des kleinen Jubiläums waren die Gesprächsteilnehmer sich einig, dass sich in den letzten zehn Jahren die Kulmbacher und Kronacher zu einer "Sparkassenfamilie" entwickelt hätten.

Gebietsdirektor Markus Lieb spricht von Freundschaften, die entstanden seien. Und die Leiterin der Ausbildungsabteilung kennt es nicht anders. Seit Beginn ihrer Ausbildung 2005 habe sie ein "Wir-Gefühl" erlebt. Schon als Azubi habe sie nie Unterschiede zwischen Kronachern und Kulmbachern wahrgenommen.