In der vergangenen Saison konnte im Landkreis Kronach nur an wenigen Tagen Ski gefahren werden. Umso mehr hoffen dieses Jahr die Betreiber der Skilifte auf Schnee, auf viel Schnee.
Die Geschäftsführer des Skizentrums Ludwigsstadt, Gerhard Rentsch und Heiner Pfeiffer, stehen am Wetzellift. Noch bewegt sich nichts an den Liftmasten am Wetzel- und Höfenlift. Die Türen der beiden Skihütten sind verschlossen.
Beide hoffen aber, dass sich das in den nächsten Tagen und Wochen ändern wird und Hunderte von Skifahrern sich auf diesen Areal tummeln werden. Zwar fiel am Dienstagvormittag etwas Schnee. Doch an den Skiliftbetrieb ist noch lange nicht zu denken.
Dennoch sind alle Vorkehrungen bereits getroffen worden, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können: "Wir sind startbereit", betont Heiner Pfeiffer. Die vorbereitenden Reparaturarbeiten wie das Zurückschneiden von Bäumen oder die Prüfung der technischen Anlagen an den Liften in Ludwigsstadt und Lauenhein seien abgeschlossen.
Jetzt fehlt eben nur noch der Schnee - und zwar weit mehr als der, der am Dienstag vom Himmel rieselte. "Wir brauchen dringend einen Winter", erklärt Gerhard Rentsch. Allein zur Aufrechterhaltung des Skiliftbetriebes müssten pro Jahr etwa 10.000 Euro investiert werden. In den letzten beiden Jahren war der Skilift wegen Schneemangels keinen Tag in Betrieb. Das Jahr zuvor nur an vier Tagen.
Dadurch fehlen dringend benötigte Einnahmen. Während beide erzählen, stellt man sich natürlich die Frage, ob sich der Skibetrieb überhaupt noch lohnt. Das sieht man aber in Ludwigsstadt mit einem gewissen Idealismus: "Wirtschaftlich gesehen vielleicht nicht, aber wichtig ist uns, dass man hier Skifahren kann und Spaß daran hat."
79 Betriebstage
Die Klimaentwicklung betrachten beide Geschäftsführer nicht ganz so negativ. "Wir hatten in der jüngeren Vergangenheit auch zwei gute Jahre mit 43 und 39 Betriebstagen, erklärt Heiner Pfeiffer. "Ich kann mich zwar an Winter mit 79 Betriebstagen in den 80er Jahren erinnern. Aber auf der anderen Seiten gab es auch da Winter ohne Schnee."
Rentsch und Pfeiffer hoffen trotz der zuletzt schlechten Bedingungen, dass der Skiliftbetrieb noch lange Jahre weitergeht. Zumal auch erst vor vier Jahren in eine neuwertige Pistenraupe in Höhe von 100.000 Euro investiert wurde. Eine Herausforderung stellt auch die demografische Entwicklung im Frankenwald dar. Man versucht dies durch Werbung in den benachbarten thüringischen Gemeinden zu kompensieren und hofft darauf, möglichst viele Skifahrer nach Ludwigsstadt zu locken.
Hürde meistern
Und eine weitere Hürde müssen die Ludwigsstadter noch bewältigen. Damit im Winter Ski gefahren werden kann, sind im Sommer einige Maßnahmen nötig - natürlich auch Mäharbeiten. Nachdem der letzte Landwirt in Ludwigsstadt seinen Hof aufgegeben hat, denken die Skiliftbetreiber mit den 72 Mitgliedern über eine Beweidung nach. Details sollen bis Januar 2015 festgelegt werden.
Auch die Tettauer Skiliftbetriebe GmbH haben zu kämpfen. Zwar wollte Geschäftsführer Peter Gerold zur wirtschaftlichen Situation keine Stellung nehmen, aber vor einigen Monaten war er es, der den Markt um Unterstützung bat. Dabei brachte er sogar die Kommune als Gesellschafterin ins Spiel. Damals wies der Geschäftsführer darauf hin, dass die Skiliftbetriebe ohne Unterstützung den Betrieb in der herkömmlichen Art nicht langfristig aufrechterhalten können. Er sprach von harten Pachtverhandlungen mit den Grundstückseigentümern, von 10.000 Euro Fixkosten pro Jahr und von einer Pistenwalze, die in die Jahre gekommen sei. Und Gerold wies darauf hin, dass - wenn in den Weihnachtsferien kein Schnee vorhanden ist - diese Einnahmeverluste nicht kompensiert werden könnten.
Bürgermeister Peter Ebertsch erklärte am Dienstag auf Anfrage, dass die Gemeinde einer GmbH keine Unterstützung gewähren könne. Das käme einer verdeckten Wirtschaftsförderung gleich. Was die Skiliftbetriebe betrifft, so hofft auch er zumindest auf weiße Weihnachten. Denn es bringe nichts, wenn der Schnee erst im Februar komme, "da sind die meisten im Skiurlaub".