So geht Gesundheitsmanagement für Pflegekräfte

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Petra Seiferth ist beim Pilotprojekt betriebliches Gesundheitsmanagement mit dabei. Sie ist überzeugt, dass Bewegung für Geist und Seele gut ist. Foto: Veronika Schadeck
Petra Seiferth ist beim Pilotprojekt betriebliches Gesundheitsmanagement mit dabei. Sie ist überzeugt, dass Bewegung für Geist und Seele gut ist. Foto: Veronika Schadeck

Im BRK-Seniorenheim in Kronach fand ein Gesundheitstag des Rotkreuz-Kreisverbandes statt. Dabei ging es im Wesentlichen um dessen betriebliches Gesundheitsmanagement in der Pflege.

Petra Seiferth gehört zu denen, die dieses betriebliche Gesundheitsmanagement praktizieren. Sie nimmt das Angebot ihres Arbeitgebers wahr. Die Wilhelmsthalerin arbeitet in der Sozialstation Oberer Frankenwald. Das heißt, ihr Berufsalltag besteht aus Schicht- und Wochenenddienst. Ihre Aufgaben sind unter anderem die Grundpflege bei hilfebedürftigen Menschen sowie die Hilfestellung beim Bewegen, Aufstehen und Zubettgehen. Hinzu kommen im Berufsalltag Dienstbesprechungen und der Informationsaustausch. Mitunter muss sie auch mit schwierigen Situationen umgehen können.

Im Lauf der Jahre habe sie Schwierigkeiten mit der Wirbelsäule bekommen, erzählt sie. Als der Kreisverband nun das betriebliche Gesundheitsmanagement angeboten habe, habe sie sofort zugegriffen. Seit März 2013 ist sie nun regelmäßig im Fitness-Club Caerobics aktiv. "Das habe ich mir ausgesucht", stellt sie fest. Dort hat sie einen Wirbelsäulenkurs belegt und nimmt auch sonst das Angebot wahr.

Mittlerweile ist sie überzeugt, dass Bewegung gerade im Pflegeberuf von großer Bedeutung ist. Dadurch könne man Problemen, beispielsweise mit der Wirbelsäule, vorbeugen beziehungsweise die Schmerzen lindern.
Zudem empfindet sie ihre Sportstunden mittlerweile als Ausgleich zu Beruf und Familie. Petra Seiferth ist überzeugt, dass das Annehmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements nicht nur gut für ihren Körper, sondern auch für ihre Seele ist.

Diskussion über das Projekt

Genau darum geht es in dem Projekt, und es war auch Thema der Podiumsdiskussion. Eingeladen zu dieser Runde waren neben Vertretern der AOK sowie des BRK-Kreisverbandes auch die Gründer der "Initiative Gesunder Betrieb" (i-gb). Einer davon, Harald Schubert, berichtete, dass sich mittlerweile drei Betriebe an dem Pilotprojekt "Betriebliches Gesundheitsmanagement" beteiligen. Neben dem BRK-Kreisverband sei dies aus dem Landkreis Kronach noch das Unternehmen Scholz in Gundelsdorf.

Schubert und seine Mitstreiter haben das Konzept entwickelt und Gesundheitsdienstleister gesucht. Mittlerweile gibt es 33 Partnerfirmen, die ihre gesundheitlichen Leistungen für Mitarbeiter anbieten. "Wir arbeiten ehrenamtlich", betont Harald Schubert. Allerdings, so räumt der Student der Gesundheitsökologie ein, werden die Erfahrungen mit diesem Projekt für ihre Studienarbeiten genutzt.

Der 26-Jährige war vor seinem Studium ehrenamtlich beim BRK-Kreisverband aktiv und hat auch eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert. "Ich kann mich schon ein klein wenig in die körperlichen und physischen Belastungen hin eindenken, mit denen ein Pfleger zu kämpfen hat", stellt er daher fest.

Ziele des Projekts

BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes wies darauf hin, dass dieses Projekt zum 1. Juli 2013 für alle Mitarbeiter des BRK-Kreisverbandes gelte. Die Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen erhalten eine Ausweiskarte für das "oberfränkische i-gb-Gesundheitsnetz". Mit dieser Karten können dann gratis oder vergünstigt gesundheitsfördernde Maßnahmen der Partnerbetriebe in Anspruch genommen werden. Ziele dieses Projekts seien nicht zuletzt wegen der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels neben der Senkung der Krankheitstage vor allem die Motivationssteigerung der Mitarbeiter, die Erhaltung von deren Arbeitsfähigkeit und die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit, erklärt Beierwaltes.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement umfasst Angebote wie Entspannen in der Therme, Gerätetraining im Fitnesstudio, Massage etc. Einen Überblick über die Partner und die genauen Angeboten erhalten Interessierte im Internet unter www.i-gb.de. Das Pilotprojekt läuft bis zum 30. September 2014. Die Beteiligten können sich vorstellen, dieses betriebliche Gesundheitsmanagement danach dauerhaft zu etablieren.

Der studentische Verein "Initiative Gesunder Betrieb" versteht sich als Koordinator zwischen den beteiligten Unternehmen und den Anbietern von Gesundheits- und Präventionsleistungen. Unterstützt wird diese bayernweit einmalige Initiative auch von der AOK.

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