Selbst Bilder strahlen bei "Kronach leuchtet"

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Kerstin Sperschneider entfacht im Rubelkeller ein Feuerwerk - natürlich in Kronach aufgenommen. Sie ordnet ihren Acrylplattenfotos die vier Elemente zu. Fotos: Sonja Adam
Kerstin Sperschneider entfacht im Rubelkeller ein Feuerwerk - natürlich in Kronach aufgenommen. Sie ordnet ihren Acrylplattenfotos die vier Elemente zu. Fotos: Sonja Adam
Natürlich müssen die Luftbilder etwas abgehoben sein. Martin Schöffel hilft Kerstin Sperschneider und hinterleuchtet die Acrylplatten mit LED-Technik
Natürlich müssen die Luftbilder etwas abgehoben sein. Martin Schöffel hilft Kerstin Sperschneider und hinterleuchtet die Acrylplatten mit LED-Technik
 
Aus der Ausstellung bei "Kronach leuchtet"
Aus der Ausstellung bei "Kronach leuchtet"
 
Aus der Ausstellung bei "Kronach leuchtet"
Aus der Ausstellung bei "Kronach leuchtet"
 
Kerstin Sperschneider und Manfred Blinzler bei der Madonnen-Ausstellung im Jahr 2011. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Kerstin Sperschneider und Manfred Blinzler bei der Madonnen-Ausstellung im Jahr 2011. Foto: Karl-Heinz Hofmann
 
2010 präsentierte die Fotografin Bilder unter dem Motto "Wüste, Wadi und Weihrauch". Foto: Heike Schülein
2010 präsentierte die Fotografin Bilder unter dem Motto "Wüste, Wadi und Weihrauch". Foto: Heike Schülein
 
Aus der 2010er Ausstellung. Foto: privat
Aus der 2010er Ausstellung. Foto: privat
 
Kerstin Sperschneider beim Aufhängen ihrer Bilder in der Kronacher Synagoge (2010). Foto: Corinna Igler
Kerstin Sperschneider beim Aufhängen ihrer Bilder in der Kronacher Synagoge (2010). Foto: Corinna Igler
 

"Kronach leuchtet" wirft seine Schatten voraus. Am 3. Mai ist es soweit, dass die Cranach-Stadt wieder erstrahlt. Kerstin Sperschneider werkelt aber schon seit Tagen. Sie zeigt im Rubelkeller hinterleuchtete Acryl-Fotos.

Rot symbolisiert Feuer - an der beleuchteten Mauer der Festung, beim Feuerwerk am Kronacher Himmel. Grün symbolisiert Wasser in den Wadi des Oman, auf den Blättern unserer Bäume. Ocker symbolisiert die Erde im Ährenfeld am Vogelherd, bei den Geysiren in Chile, auf dem Laubboden des Festungswaldes oder in der Wüste im Oman. Und Blau symbolisiert die Luft über den Wipfeln des Frankenwaldes.

Kerstin Sperschneider (52) hat ihre ganz eigenen Impressionen der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft in beeindruckenden Fotografien eingefangen. Diese wurden auf Acrylplatten gedruckt. Bei "Kronach leuchtet" werden diese Eindrücke zu sehen sein. Einige Fotos sind realistisch und gegenständlich, andere in sich verdreht und künstlerisch konzipiert. Denn Kerstin Sperschneider experimentiert gerne mit ihrer Olympus. Sie spielt mit Langzeitbelichtungen und Effekten.

Bilder werden hinterleuchtet
"Ich habe mir gedacht, die Bilder müssen auch wirklich leuchten", erzählt sie. Deshalb hilft ihr bei der Installation im Rubelkeller Martin Schöffel. Denn der ist für die Technik zuständig und hinterleuchtet die Acrylplatten mit LED. "Die Hinterleuchtung muss gleichmäßig sein, so dass die Bilder strahlen. Und man muss die richtige Farbe erwischen, das Licht darf nicht zu kalt sein, sondern muss passen", tüftelt Schöffel derzeit noch an der Umsetzung. Die Leuchtmittel für die Ausstellung werden extra gebaut. "Das macht ein Student, der Spaß am Entwickeln hat", erklärt Schöffel.

Schon einmal hat Kerstin Sperschneider erfolgreich mit Martin Schöffel zusammengearbeitet, bei der Präsentation ihrer Hausmadonnen. Beim Kunstverein ist sie auch mit von der Partie und zeigte bei den Jahresausstellungen regelmäßig ihre Fotos.

Kerstin Sperschneider freut sich schon riesig auf die neuerliche Präsentation ihrer Werke bei "Kronach leuchtet". Und sie ist auf die Reaktion der Kunstliebenden gespannt. Natürlich ist es eine Ehre für sie, dabei sein zu dürfen - als Nicht-Kronacherin, die in Kronach seit 1998 eine eigene Artzpraxis hat. "Ich bin von Hartmut Nenninger angesprochen worden", erzählt sie. Doch als Künstlerin mag sich die HNO-Ärztin nicht betrachten. "Für mich ist das Fotografieren einfach ein Hobby. Ich hätte diese Bilder ja ohnehin gemacht", sagt sie mit einem Lachen.

Zweites Hobby: Reisen
Allerdings sind die Bilder nur entstanden, weil Kerstin Sperschneider noch ein weiteres großes Hobby hat: Reisen. Und das wird vor allem im Erdgeschoss deutlich. Denn dort zeigt sie beeindruckende Fotografien aus Chile, Kalabrien, Peru, Madagaskar, aus dem Oman, aus China, aus der Schweiz - und natürlich aus der Kronacher Heimat.

Ihr Mann, Manfred Blinzler, ist beim Aufhängen der Werke behilflich. Er war natürlich bei den meisten Reisen dabei, und so kehren Erinnerungen an herrliche und beeindruckende Erlebnisse wieder. "Die Bilder sind alle in den letzten zwei oder drei Jahren entstanden", erzählt Kerstin Sperschneider.

Fotografieren begeistert seit Kindertagen
Das Fotografieren ist allerdings schon viel länger ihre Leidenschaft. "Eigentlich schon seit meiner Kindheit", erzählt sie und berichtet, dass sie mit ganz normalen Filmen angefangen hat. Während des Studiums und in der beruflichen Anfangszeit geriet das Hobby dann ein bisschen in den Hintergrund. Irgendwann leistete sich die Ärztin dann eine teuere digitale Spiegelreflex-Kamera. "Ich habe mir diesen Traum vor fünf Jahren erfüllt. Die digitale Technik bietet unendlich viele Möglichkeiten. Denn man kann mit der Kamera viel machen, experimentieren. Das gefällt mir", erzählt Sperschneider.

Schon an Pfingsten frönt die Hobby-Fotografin wieder ihrer Experimentierfreude und probiert etwas ganz anderes: Sie besucht einen Schwarz-Weiß-Fotokurs. Und sicherlich wird man die Ergebnisse auch irgendwann bewundern können.