Sechs Klassenzimmer fehlen an Kronacher Gymnasium
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 27. Februar 2013
Der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport sprach über die Sanierung des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums Kronach. Noch bevor die Generalsanierung zu Ende ist, wird klar, dass sechs Klassenräume fehlen.
Bei der Sitzung des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport ging es am Mittwochnachmittag im Wesentlichen um die Schulen und um den Kreishaushalt.
Unter Punkt "Sonstiges" stellte Horst Pfadenhauer (CSU) den Antrag, das bestehende Raumkonzept beim Kaspar-Zeuß-Gymnasium (KZG) auf den Prüfstand zu stellen. Der Grund: "Würde in diesem Jahr der Umbau des Schulgebäudes abgeschlossen, würden sechs Klassenzimmer fehlen."
Wie bereits bekannt, soll im dritten Jahr der Generalsanierung mit dem dritten Bauabschnitt (Mittelbau) gestartet werden. Horst Pfadenhauer, der am KZG unterrichtet, begründete das Anliegen der Schulleitung mit geänderten Strukturen.
Demografische Entwicklung
Sechs Jahre ist es her, dass das Raumkonzept vom Sachaufwandsträger bei der Regierung von Oberfranken vorgelegt wurde.
Mittlerweile gebe es aber Veränderungen, so der Studienrat. In diesem Zusammenhang führte er die Einführung der E10-Übergangsklasse, die Einführung der Inklusion, wo aufgrund der Beschulung behinderter Kindern zusätzliche Klassen wegen besserer Betreuung notwendig werden sowie die Einführung von Ganztagsklassen auf. Weitere Faktoren seien die Durchlässigkeit im System, so wechseln mittlerweile fast ein Drittel der RS-II-Absolventen aufs Gymnasium, und auch eine veränderte Grundeinstellung der Eltern.
Unterrichtsbetrieb in Containern
Es wäre kontraproduktiv, so Pfadenhauer, wenn angesichts dieser Erkenntnisse die alte Raumbedarfsplanung aufrecht erhalten und nach Abschluss der Bauarbeiten bei einer durchschnittlichen Schülerzahl von 950 sechs Standardklassen fehlen würden. In so einem Fall müsste, zumindest für eine Zeitdauer von etwa sechs Jahren, weiterhin ein Unterrichtsbetrieb in Containern aufrecht erhalten werden. Für Landrat Oswald Marr (SPD) war dies eine neue Situation. Er versprach, diese Anliegen zu prüfen und entsprechend weiterzuleiten.
Die Schulen waren auch sonst Thema. So bedankte sich die Leiterin des KZG, Renate Leive, für die Sanierungen und für die technische Ausstattung. Es sollte aber auch mit den EDV-Anlagen optimal gearbeitet werden können. Daher wäre es sinnvoll, wenn die Schule auf einen Systemadministrator, beziehungsweise EDV-Beauftragten zurückgreifen könnte. Dieser Vorschlag fand die breite Zustimmung.
Konstante Schülerzahlen
Kreiskämmerer Günter Daum sprach von einer konstanten Schülerzahlentwickung an den weiterführenden Schulen, trotz der demografischen Entwicklung (allein in der Rennsteig region musste seit dem Jahr 2000 ein Geburtenrückgang von 50 Prozent verzeichnet werden. Die Schüler an Kreisschulen haben sich lediglich um 1,5 Prozent auf 4512 verringert. Der Landkreis finanziere für 58, 4 Prozent (4701) Schüler im Kreisgebiet den Sachaufwand. Hinzu kommen Gastschulbeiträge für rund 750 Schüler. Daum sprach von einer Belastungsverschiebung zugunsten der Gemeinden hin zum Landkreis. Man habe Mehrausgaben für Containermieten, für einen erhöhten Zuschussbedarf bei der Schülerbeförderung, der Gebäudebewirtschaftung (steigende Energiekosten) und in der FOS am Rennsteig. Hinzu komme ein Defizit für die Berufsfachschule für Musik. Daum sprach dennoch von einer günstigen Kostenentwicklung angesichts der gestiegenen Schülerzahl an weiterführenden Schulen und der Inflationsrate (seit 1990 52,5 Prozent).
Dies gelte umso mehr, da in der Zwischenzeit eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt worden sei und werde, beziehungsweise e der Erweiterungsbau der RS II, die Flächenerweiterung an der RS I, die Mensa, Aufenthaltsräume und die Einführung von Ganztagsangeboten.
Marietta Rösler (CSU) wies darauf hin, dass , wenn künftig mehr Schüler die FOS am Rennsteig besuchen, sich dies positiv auf die Schülerbeförderungskosten auswirke. Kreiskulturreferentin Gisela Lang bat, so schnell wie möglich, den Kreiskulturraum in Angriff zu nehmen. Man bleibe am Ball, um so schnell wie möglich eine Förderung aus dem Kulturfonds der Bayerischen Staatsregierung zu bekommen, sagte Landrat Marr.