Schullandheim Kronach: Norovirus in fünf Fällen bestätigt
Autor: Marco Meißner
Kronach, Freitag, 23. Mai 2014
In einem Schullandheim in Kronach ist es zu einem Großeinsatz von Rettungskräften gekommen. Alle 76 Kinder werden in Kliniken untergebracht. Bei ersten Proben konnte nun bei fünf Kindern der Norovirus festgestellt werden.
Am Freitagnachmittag bestätigte das Landratsamt Kronach, dass fünf von sechs Kindern im Klinikum Bayreuth positiv auf den Norovirus getestet wurden. Ein typisches Symptom des Virus ist Durchfall. Dieser blieb bei den Kindern aus. Deshalb vermutete man zu Beginn noch eine andere Ursache.
Bis gegen 4 Uhr am Freitagmorgen seien rund 25 Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren sowie Erwachsene in die Kliniken der Region eingeliefert worden. "Es waren drei 5. und 6. Klassen aus Berlin", informierte Eisentraudt in einem Pressegespräch. 76 Kinder und die Erzieher seien in Kronach einquartiert gewesen. Sie wohnten in einem Kronacher Schullandheim. Bereits am Donnerstagnachmittag habe es erste Klagen über Erbrechen, Kopfschmerzen und Unwohlsein gegeben. "Erst waren es sechs Betroffene, dann zehn, dann wurden es in immer kürzeren Abständen immer mehr", blickte Eisentraudt auf eine Nacht zurück, die den Rettungskräften viel abverlangt hat. Man vermutete, dass Lebensmittel die mysteriösen Krankheitssymptome verursacht haben könnte. Allerdings scheint es keine kritischen Fälle unter den erkrankten Kindern, Erziehern und Schullandheim-Mitarbeitern zu geben. Das berichtete Herbert Eisentraudt vom Landratsamt am Freitagmittag.
Die Kinder, die bis dahin noch keine Krankheitssymptome zeigten, wurden prophylaktisch auf verschiedene Kliniken in Fahrtrichtung Berlin aufgeteilt, wo sie über Nacht überwacht werden sollten. Am Samstag sollen ihre Eltern sie abholen können, sofern keine Anzeichen der Erkrankung zu erkennen sind.
Die Mehrheit der Kinder haben bereits die Heimreise angetreten. Die Schüler seien von ihren Eltern aus den Kliniken abgeholt worden.
Die weit über 100 Helfer des Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bundes aus Kronach, Coburg, Lichtenfels, Kulmbach, Wunsiedel und Saalfeld waren weit bis in den Nachmittag damit beschäftigt, die Räume zu desinfizieren und die Schüler in die Krankenhäuser zu bringen.