Schotten sprechen Ludschterisch
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Dienstag, 27. November 2012
Die Shakespeare-Spiele in Ludwigsstadt gehen nach "Die beiden Veroneser" und "Der Sturm" ins dritte Jahr. Die Tragödie "Macbeth" wird bereits vorbereitet.
Zufrieden sitzen Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) und der Regisseur der Shakespeare-Spiele, Daniel Leistner, im Rathaus zusammen. Über 2000 Besucher seien im Oktober bei den Vorführungen von Shakespeares "Der Sturm" in der Hermann-Söllner-Halle gezählt worden. Das sporne zum Weitermachen an, sagt Ehrhardt. Zusammen mit Daniel Leistner und den Schauspielern will er den Bekanntheitsgrad der "kleinsten Theaterstadt" Deutschlands weiter ausbauen.
In die gleiche Kerbe schlägt Daniel Leistner. Er schwärmt von einem motivierten und begeisterten Schauspielteam. Mittlerweile sei man eine kleine Familie geworden. Seine Akteure und er hätten nun den festen Willen, die anspruchsvolle Tragödie "Macbeth" bravourös an insgesamt neun Abenden auf der Bühne aufzuführen.
Auf was können sich die Besucher im Oktober 2013 freuen? "Macbeth" ist ein furioses Abenteuer-Spektakel, eines der spannendsten und packendsten
Der Ludwigsstädter "Macbeth" soll grandios, düster und bunt zugleich werden. Inhaltlich geht es um Macbeth, König von Schottland, der von Albträumen, Geistern und Hexen verfolgt wird und eine Schreckensherrschaft errichtet. Er wird zum gewissenlosen Mörder, bis er sich in einem letzten Kampf dem englischen Heer stellen muss.
Volksnahe Darstellung
Wie Daniel Leistner erklärt, wird es die besondere Leistung sein, dieses Stück im "Ludschter" Dialekt vorzutragen. Trotz Drama und Mord solle das Stück eine volksnahe und pralle Unterhaltung bieten. Bereits vor drei Jahren habe er "Macbeth" in Kronach aufgeführt, sagt der Regisseur. Er habe dieses Drama daher noch gut "im Kopf". Nach wie vor beschäftige er sich damit.
Die Entscheidung sei für "Macbeth" gefallen, weil Leistner der Gedanke gekommen sei, wie es wohl wäre, diesen Klassiker in einem geschlossenen Raum aufzuführen. Zudem habe man in der Hermann-Söllner-Halle zwecks Bühnenbild und Lichttechnik andere Möglichkeiten als auf der Freibühne in Kronach. Weiterhin sei es für ihn interessant, "Macbeth" in den Ludwigsstädter Dialekt zu bringen.
Den Dialekt pflegen
Timo Ehrhardt hört diese Worte gern. Er ist stolz auf Daniel Leistner und dessen Schauspieler.
Im Gespräch wird an die Idee der Shakespeare-Spiele erinnert: Auf der Suche nach ihrer Identität hätten die Ludwigsstädter den Kampf aufgenommen. Eine der kleinsten Städte Deutschlands kämpft, bedroht von bayerischen, fränkischen und thüringischen "Horden" um ihren einzigartigen Dialekt. Um dieses "Ludschterisch" zu erhalten und weiterhin bekannt zu machen, soll jedes Jahr ein Stück von Shakespeare im Dialekt aufgeführt werden.
Bereits im März will Daniel Leistner mit dem Einstudieren von Macbeth beginnen. In den letzten drei Wochen vor der Premiere sind täglich Proben anberaumt. "Einfach wird es nicht werden, schließlich wird das Projekt bundesweit beworben. Also werde ich höchste Anforderungen stellen!", versichert der Regisseur. Stolz ist Daniel Leistner, dass sich bei den zwölf Schauspielern und Helfern mittlerweile eine gewisse Dynamik entwickelt hat, beispielsweise wenn es um die Gestaltung der Kulisse geht. Jeder bringt einen Part ein.
Jederzeit sind noch weitere Teilnehmer willkommen. Wer also Interesse hat, vor oder hinter den Kulissen mitzuwirken, kann sich bei Manja Hünlein bis zum Jahresende unter Telefon 09263/94925 melden.
Die Aufführungen 2013
Termine Premiere für "Macbeth" ist am 2. Oktober in der Hermann-Söllner-Halle; weitere Aufführungen sind am 3., 4., 5., 6., 10., 11., 12. und 13. Oktober.
Kartenvorverkauf Er startet am Mittwoch, 5. Dezember, im Rathaus, im Schiefermuseum und im Reisebüro Schnappauf sowie im Internet. Mehr Infos unter Telefon 09263/94925.