Premiere für den Dichterwald am Rennsteig

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Auch der Kleintettauer Heimatdichter Hugo Heinz ist im Dichterwald mit verewigt. Hier an der Infotafel einige Mitglieder des Frankenwaldvereins, Ortsgruppe Kleintettau, Peter Heinz, Bernd Heinz, Friedrich Heinz, Bürgermeister Timo Ehrhardt (Ludwigsstadt), sein Kollege Peter Ebertsch (Tettau) und Altbürgermeister sowie Vorsitzender des Frankenwaldvereins, Ortsgruppe Kleintettau, Alfred Schaden. Foto: Veronika Schadeck
Auch der Kleintettauer Heimatdichter Hugo Heinz ist im Dichterwald mit verewigt. Hier an der Infotafel einige Mitglieder des Frankenwaldvereins, Ortsgruppe Kleintettau, Peter Heinz, Bernd Heinz, Friedrich Heinz, Bürgermeister Timo Ehrhardt (Ludwigsstadt), sein Kollege Peter Ebertsch (Tettau) und Altbürgermeister sowie Vorsitzender des Frankenwaldvereins, Ortsgruppe Kleintettau, Alfred Schaden. Foto: Veronika Schadeck
Auch eine Infotafel zu dem berühmten Dichter Friedrich Schiller ist im Dichterwald zu finden. Er wurde 1802 geadelt. Foto: Veronika Schadeck
Auch eine Infotafel zu dem berühmten Dichter Friedrich Schiller ist im Dichterwald zu finden. Er wurde 1802 geadelt. Foto: Veronika Schadeck
 
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
 
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
 
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
 
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
Impressionen von der Erstbegehung des Dichterwaldes am Rennsteig. Foto: Veronika Schadeck
 

Die erste Begehung des länderübergreifenden Projekts am Rennsteig bringt die Wanderer zu 24 Infotafeln über große Dichter, aber auch über Heimatdichter. Doch das ist nicht das Ende der Pläne. Ein Lehrpfad und ein Turm sollen folgen.

Am Freitagnachmittag wurde das länderübergreifende Projekt am Rennsteig, nämlich der sogenannte Dichterwald eingeweiht. Bei der Begehung wurde deutlich, der Dichterwald führt einen hin zur Literatur und zur einem Stück Geschichte am Rennsteig.

Was hat es auf sich mit diesem Dichterwald. Auf dem Weg zwischen der Wanderhütte an der Schildwiese/Kleintettau bis zur Kalten Küche bei Spechtsbrunn/Thüringen sind über 24 Tafeln mit berühmten Dichtern und auch Heimatdichtern aufgestellt. Zu sehen sind beispielsweise Kurzporträts von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Theodor Fontane. Aber auch Heimatdichter wie Rosa Meinhardt (Ludwigsstadt), Wilhelm Güntsch und Hugo Heinz (Tettau) werden porträtiert.


2,5 Kilometer lange Strecke

Wanderfreunde, Familien und auch Literaturbegeisterte können sich nicht nur ein Bild von diesen Persönlichkeiten machen, sondern sie können auch eine wunderbare Natur erleben. Aber es geht nicht nur um die Literatur und Natur, sondern auch um die Geschichte. Wer weiß, dass rund um diese 2,5 Kilometer lange Strecke zwölf Menschen während der Zeit des Eisernen Vorhangs wegen ihres Wunsches nach Freiheit ihr Leben lassen mussten. Wer weiß, dass dieses Stück Erde am Rennsteig nicht nur eine Kreis- und Landesgrenze, sondern auch eine "Ämtergrenze" war und in früheren Zeiten ganze Fürstentümer voneinander trennte.

"Es sind Spuren der Weltgeschichte", brachte es Günther Schmidt aus Spechtsbrunn auf den Punkt. Er war es, der die Schilder mit den Heimatdichtern fertigte. Bei der Begehung ging er nun in einer humorvollen Art und Weise auf diese "Spuren" ein. Er sprach von einer einst wichtigen Verbindung für Handelsleute nach Leipzig, vom Augustinermönch Martin Luther, der diesen Weg vier Mal gestreift hat. Aber auch der große Dichter Johann Wolfgang von Goethe passierte dieses Areal. Weiterhin wurde diese Strecke von rund 100 000 Landsknechten im 30-jährigen Krieg begangen und Napoleons Soldaten zogen dort auf dem Weg zum Schlachtfeld vorbei.

Wie viele Stunden er damit verbracht hat, die Dichterschilder zu bauen, das konnte Günther Schmidt nicht beantworten. Aber "es hat Spaß gemacht", außerdem "wollen wir den geschichtsträchtigen Rennsteig beleben". Mit "wir" meinte er seinen Freund, den Tettauer Altbürgermeister Alfred Schaden, die Mitglieder des Heimat- und Tourismusvereins Oberland am Rennsteig und den Frankenwaldverein e.V., Ortsgruppe Kleintettau. Letztgenannter war es auch, der dieses Projekt finanzierte.


Weiteres Highlight

Wie Bernd Heinz von der Ortsgruppe Kleintettau berichtete, soll der Dichterwald ergänzt werden. Denn ab der Abgrenzung zum "Millionenweg" in Richtung Tettau soll ein Wald- und Naturlehrpfad entstehen. Anhand von Bildern sollen Pflanzen und Bäume vorgestellt und beschrieben werden: "Wir wollen damit die Kinder mehr an den Wald und an die Natur heranführen." Dieser Pfad soll bereits am 31. Oktober eingeweiht werden.

Und es wird ein weiteres Highlight geben, verriet Alfred Schaden während der anschließenden Einkehr in der Wanderhütte. Denn in unmittelbarer Nähe auf dem "Schildwald" soll im nächsten Jahr ein 30 Meter hoher Aussichtsturm mit Blick weit nach Thüringen und über den Frankenwald entstehen.

Mit diesen drei Projekten, so Bernd Heinz, will der Frankenwaldverein einen Beitrag zum Tourismus leisten.
Die Entscheidung für den Standort des Aussichtsturms liegt darin begründet, dass der "Schildwald" mit 780 Metern über dem Meeresspiegel der höchstgelegene Ort im Frankenwald ist. Bereits im Herbst 2016 soll dieser Aussichtsturm fertiggestellt sein.