Vor exakt zehn Jahren ist im 5. Stock der Frankenwaldklinik "Leben am Rosenberg" eingerichtet worden. Dort leben 33 Bewohner, unter ihnen ist die 91-jährige Georgine Waglau.
In einem Pflegeheim sollen sich Menschen, die nicht mehr allein zurecht kommen, wohl fühlen. Die Einrichtung soll modern und zweckmäßig, senioren- und behindertengerecht sein, aber sie darf auch nicht steril und unpersönlich sein. Deshalb dürfen die Bewohner von "Leben am Rosenberg" auch viele persönliche Gegenstände von zu Hause mitnehmen.
Georgine Waglau (91) lebt seit zwei Jahren in dem Pflegeheim. Sie hat sich ihr Zimmer wohnlich eingerichtet. Auf dem Bett sitzt eine Plüschkatze. Auf dem Nachttisch wacht ein weißer Engel über sie. Und auf dem Fenster stehen viele Blumen. Denn Blumen mochte Georgine Waglau immer gerne. Und das hat sich nicht geändert. Ein Glücksklee soll der betagten Seniorin auch 2014 Glück schenken.
Alle machen beim Quiz mit Überhaupt gefällt es der 91-Jährigen ausnehmend gut in ihrem neuen Zuhause.
Vor allem bei den zahlreichen Angeboten fehlt sie nie. "Ich mache beim Quiz mit, aber ich weiß nicht immer alles. Was der alles wissen will", erzählt Georgine Waglau. Doch auch wenn sie eine Frage von Azubi Max Thiele nicht beantworten kann, sie strengt ihre grauen Zellen an und genießt die Unterhaltung. "Ich rätsele auch und ich mache bei der Gymnastik mit. Und vor allem macht mir das Kochen Spaß", erzählt die 91-Jährige mit fester Stimme. "Ich hab schon so meine Wehwehchen, aber man darf es sich nicht so anmerken lassen", sagt Waglau und fühlt sich in "Leben am Rosenberg" sichtlich wohl. Insgesamt sind in der Pflegeeinrichtung direkt in der Frankenwaldklinik 29 weitere Bewohnerinnen und drei Bewohner untergebracht. Die älteste ist 94 Jahre alt, die jüngste ist gerade einmal 57 Jahre. "Ich hatte drei Herzstillstände und ich habe epileptische Anfälle.
Deshalb muss ich hier sein", erklärt Margot Fischer-Hetter (57) selbst. Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen und trägt auch einen Kopfschutz. "Ich ärgere gern a wenig die anderen Leut", sagt Margot Fischer-Hetter lachend. Aber das ist natürlich nur ein Scherz. Eigentlich ist Margot Fischer-Hetter eine ganz nette Person. Vor allem Bastelarbeiten mag sie gerne. "Ich schneide gerne Bilder aus, aber ich bastele eigentlich alles, was so anliegt", erzählt sie und freut sich immer über die Unterhaltungsangebote.
Derzeit leisten 25 Mitarbeiter in der Pflegeeinrichtung Dienst. "Alle Pflegestufen von 0 bis drei sind im Pflegeheim untergebracht", erklärt Heimleiter Stefan Raible. Drei gerontopsychiatrische Fachkräfte sorgen dafür, dass für die Bewohner immer ein adäquates Programm erstellt wird. Und dann gibt es noch eine Extra-Kraft, die nur für den Aufenthaltsraum zuständig ist.
Denn dort spielt sich immer das Leben ab. "Wir machen auch viele Ausflüge mit den Bewohnern. Einmal haben wir eine Kutschfahrt mit Picknick gemacht", sagt Raible. Auch Floßfahrten und Besuche beim Schützenfest stehen auf dem Programm. Und außerdem gibt es in "Leben am Rosenberg" immer irgendwelche Extras: einmal im Jahr beispielsweise ist italienische Woche.
Direkter Aufzug zum OP Das größte Plus, das die Pflegeeinrichtung hat, allerdings ist die direkte Anbindung an die Klinik. "Wenn mal irgend was ist, dann können wir sofort reagieren. Wir haben sogar einen direkten OP-Aufzug. Das ist natürlich ein Vorteil", sagt Raible.
Derzeit ist die Pflegeeinrichtung ausgebucht. Es gibt schon eine Warteliste. Doch die Situation kann sich jederzeit ändern.
"Wir hatten allein im Dezember vier neue Aufnahmen", erklärt Raible.
In diesem Jahr möchte die Pflegeeinrichtung einen Vorstoß in die Zukunft wagen. Neue Pflegebetten werden angeschafft. Die Abrechnung ist komplett auf EDV umgestellt. "Das ist schon zukunftsweisend", sagt Raible. Und dass die Pflegeeinrichtung im 5. Stock der Frankenwaldklinik eine positive Zukunft hat, davon ist der Heimleiter überzeugt. "Ich denke nicht, dass sich für uns - wenn Helios die Klinik übernimmt - etwas ändern wird. Wir haben keine Angst vor einer Übernahme, wir müssen einfach abwarten, ob das Bundeskartellamt zustimmt", sagt Raible.
Indes verlangt Margarete Engelhardt (82) nach ihrer Zeitung. Sie ist seit einem Vierteljahr in dem Pflegeheim und legt größten Wert auf ihre tägliche Lektüre. Babette Hanusa (90) hält die Hand von Karola Hilk (88). Die beiden sind dicke Freundinnen. "Wir waren früher Nachbarn.
Das ist schön, dass wir uns hier wieder getroffen haben", sagt Babette Hanusa.
Tag der offenen Tür Am Mittwoch vor zehn Jahren wurde der Pflegevertrag für "Leben am Rosenberg" unterschrieben. Am Samstag feiert das Pflegeheim das zehnjährige Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Von 14.30 bis 17.30 Uhr sind Besucher willkommen. Es gibt Klaviervorführungen, Kaffee und Kuchen. Interessierte können auch an Führungen durch die Einrichtung teilnehmen.